Schweiz: Info-Abend in der Universität in Bern

Am Donnerstag (31.01.02) Abends haben wir einen Hörsaal in der Uni bekommen. Es war nicht einfach einen Saal zu bekommen. Erstens müssten wir Mitglied sein, und zweitens war es viel zu kurzfristig. Zum Glück kannte ein Praktizierender einen Professor, der an der Uni arbeitet, somit haben wir einen Hörsaal bekommen, aber mit der Bedingung nicht über Politik und die Verfolgung zu reden, weil die Uni ein Neutraler Ort sei.

Da dies mein erster Vortrag vor Leuten war, wollte ich mich nicht soviel vorbereiten, weil ich mich nicht selbst einschränken wollte. Ich dachte, es wird schon seinen natürlichen Lauf nehmen.

Am Abend waren wir schon cirka eine halbe Stunde vorher da, einer nahm Fotos und Musik CD`s über die Verfolgung mit, andere nahmen ein Transparent mit der Beschriftung Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht mit, und Folien für den Overheadprojektor. Ich war sehr erstaunt, denn ich hatte nicht erwartet, dass alles so gut läuft. Es ist wirklich wie bei einem Diamanten, er strahlt in alle Richtungen, alle machen das Gleiche, um das Fa (Gebot) richtig darzustellen.

Unerwartet kamen 10 Interessenten. Zuerst habe ich mich vorgestellt und über meine Erfahrungen wie ich Falun Gong kennen gelernt habe erzählt, danach las ich Lunyu vor. Die Zuschauer waren sehr freundlich und lächelten, ich dachte mir, das könnte Schicksalsverbindungen sein, sie stellten auch keine kritischen Fragen, schauten und hörten nur interessiert zu. Irgendwie hatte ich den Eindruck alle Anwesenden schon einmal gesehen zu haben. Als ich fertig gelesen hatte, zeigte ich das Video über den Weg zum Ursprung und spürte wie das Interesse der Leute wuchs.

Danach zeigten wir die fünf Übungen mit ein paar Kommentaren, ein alter Herr hat einwenig mitgemacht. Nach den Übungen schilderten ein Paar Praktizierende ihre Erfahrungen. Anschließend beantworteten wir die Fragen. Ein alter Herr hat gefragt, wie tut ihr das ganze finanzieren? Ich erwiderte, wir alle haben eine Arbeit und wir wollen gutes für andere tun, deshalb geben wir dafür eigenes Geld aus eigenem Antrieb aus. Ein anderer wollte wissen wie ich Wahrhaftigkeit definiere. Danach habe ich die drei Prinzipien erklärt.

Eine Frau fragte, ob es wegen der Nachsicht sei, dass man noch nie gehört hat, dass Falun Gong Praktizierende zurückgeschlagen hätten, und sie wollte noch mehr über die Verfolgung wissen. Ich antwortete, da wir hier leider nicht über Politik sprechen können, müssen wir dies draußen tun, aber bei uns existiert noch die Wahrhaftigkeit, wenn etwas nicht stimmt, gehen wir zu den Leuten und stellen das richtig, danach gab ich ihr die Adresse der Webseite von Falun Gong, damit sie sich dort weiter informieren konnte. Da sie trotzdem noch sehr großes Interesse hatten, wie die Situation in China ist, wartete sie geduldig und nahm ein paar Zeitungen mit, dann gingen wir zusammen hinaus und diskutierten über die Situation in China. Als sie das hörte, war sie wirklich darüber erschrocken. Sie verstand nicht, warum wir nicht in der Uni darüber reden dürften Ihrer Meinung nach denke die Schweizer Regierung nur an die Wirtschaft und kümmere sich zu wenig um die Menschenrechtsverletzungen bei Falun Gong, weil sie Angst hätten, dass dies dem Geschäft mit China schaden könne.
Eine andere Frau sagte, ich werde bestimmt in die Übungshalle kommen um das mal selbst auszuprobieren. Ein anderer wollte uns Geld geben, um uns zu unterstützen, ich sagte ihm, wir nehmen kein Geld an, wenn er uns helfen möchte, wäre es gut, wenn er mit seinen Kollegen und im Familienkreis über die Situation der Falun Gong Praktizierenden in China spricht, dafür wären wir ihm sehr dankbar.

Zuletzt verteilten wir Feedbackblätter, um es in Zukunft besser machen zu können. Das gesamte Feedback war gut bis sehr gut ausgefallen. Am Anfang war ich nicht so motiviert, weil wir nicht über die Situation in China aufklären durften, aber dennoch taten wir unser Bestes. Der Vortrag war trotzdem ein Erfolg. Die Teilnehmer hatten alle Verständnis für Falun Gong und wollen das Buch selbst mal lesen, andere wollen helfen und wieder andere wollen in die Übungshalle kommen. Dann können wir immer noch über die Verfolgung in China erzählen.

Ein Praktizierender aus der Schweiz

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