Der Taxifahrer verriet mich nicht

Am Jahresende vor zwei Jahren, war ich auf einer Geschäftsreise in der antiken Stadt Xian unterwegs. Am Flughafen nahm ich ein Taxi und fuhr in die Stadt. Der Taxifahrer unterhielt sich mit mir sehr freundlich und wir kamen auf das Thema Falun Gong. Er erzählte mir, dass das Fernsehen ein Programm über Falun Gong ausstrahlte, in dem gezeigt wurde, wie Falun Gong Praktizierende ihre Familien und Verwandten ablehnen, wie sie morden und brandstiften, ja sogar sich selbst töten. Ich fing laut an zu lachen. Er fragte, verwundert warum ich denn lache. „Ich bin eine Falun Gong Praktizierende“, sagte ich. Er vergaß, dass er gerade Auto fuhr, drehte seinen Kopf zu mir und starrte mich an. Ich sagte ruhig: „Haben sie mich jetzt deutlich gesehen? Dann können sie ja wieder ihren Kopf nach vorn drehen, damit das Auto nicht umkippt.“

Vielleicht merkte er, dass ich ganz normal war und ganz natürlich mit ihm sprach, jedenfalls entspannte er sich wieder. Langsam und ruhig erklärte ich ihm: „Großer Bruder, ich sage dir, weder morde und brandstifte ich, noch töte ich mich selbst; ich lebe sogar sehr gerne. Bevor ich Falun Gong praktizierte hatte ich einen Bandscheibenvorfall und konnte dadurch lange Zeit nicht stehen, sitzen, laufen und schon gar nicht arbeiten. Jetzt habe ich keine gesundheitlichen Probleme mehr, kann wieder arbeiten und Geld verdienen. Mein Mann ist zur Zeit arbeitslos. Deshalb muss ich die ganze Familie ernähren und unterstütze meine Eltern und Schwiegereltern noch mit. Trotzdem leben wir alle sehr gut und ich bin auch sehr tüchtig in der Arbeit. Die ganze Familie freut sich, dass es mich gibt.

Der Taxifahrer lachte herzhaft: „Das Fernsehen hat dann ja wohl Lügengeschichten erzählt. Deshalb musste mein Nachbar, ein alter Herr, der Falun Gong praktiziert, so oft zur Polizei. Aber das Gespräch mit den Polizisten half auch nicht, er praktiziert weiter. Die Polizisten nehmen ihn des Geldes wegen fest, denn wenn man einen Falun Gong Praktizierenden festnimmt, bekommt man tausend Yuan Prämie.“ Ich sagte: „Das ist viel Geld, aber es ist kein ehrliches Geld.“ Er antwortete darauf: „Heutzutage kennen die Menschen nur noch Geld, nicht wahr?“

Wir unterhielten uns wie alte Bekannte und kamen in der Stadt an. Ich sagte ihm die Adresse meines bereits reservierten Hotels. Er belehrte mich, dass dieses Hotel teuer und eine verkehrsungünstige Lage hatte. Er war von hier, kannte sich deshalb gut aus und riet mir ein anderes, billigeres und verkehrsgünstigeres Hotel zu nehmen. Ich sagte: „Gut, aber ich muss das Hotel anrufen und fragen, ob ich meine Reservierung zurücknehmen kann.“ „Lass mich das machen“, warf er ein, „du kommst aus einer anderen Stadt und weißt nicht wie man das hier angeht. Ich kann es für dich besser erledigen.“ Er nahm das Handy, wählte die Nummer und fing mit einheimischem Dialekt an zu sprechen. Als er das Handy auflegte, sagte er: „Kein Problem, wir fahren zu einem anderen Hotel.“ Ich hielt mich zwei Tage dort auf, erledigte meine Geschäfte und ging nach Hause. Später dachte ich über alles nach. Er wollte unbedingt, dass ich in dem von ihm vermittelten Hotel untergebracht wurde. Das heißt, dass die Vermittlerprovision von ein paar hundert Yuan ihm sehr wichtig sind; doch wenn er mich als Falun Gong Praktizierende verraten hätte, bekäme er eine Prämie in Höhe von tausend Yuan. Er ist ein Einheimischer, kennt sich gut aus und könnte mich ohne Probleme verraten, doch hatte er es nicht getan. Er ist ein gewöhnlicher Mensch und zwischen Geld und Gewissen hat er sich für sein Gewissen entschieden. Eines Tages wird ihm klar werden, dass er die weiseste Entscheidung seines Lebens getroffen hat.

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