Seltsamer Komet des Sonnensystems trotzt der Schwerkraft

Eine detaillierte Analyse des Kometen Wild 2 (als „Vilt 2“ verkündet) – ein Objekt, das im Sonnensystem nicht seinesgleichen hat – hat Astronomen in Staunen versetzt

Der Komet, der auf seinem engen Vorbeiflug am Raumfahrzeug Stardust der NASA im Januar untersucht wurde, hat emporragende Vorsprünge und steile Krater, die der Schwerkraft zu trotzen scheinen. Aus mehr als einem Dutzend Düsen schoss Material aus seinem Inneren heraus. Staub wirbelte in unerwartet dichten Lagen um den Kometen herum.

Ein zusammengesetztes Bild des Kometen Wild 2 zeigt einen Teil seiner Oberfläche von einer Langzeitaufnahme, worin die Gas ausströmenden Düsen verdeutlicht werden.

Unter den bizarren Gebilden sind zwei Mulden mit flachen Böden und nahezu senkrechten Wänden, die den Fußabdrücken von Riesen gleichen. Sie sind nicht strukturiert wie typische Einschlagkrater. Die Gebilde wurden auf einer Landkarte des Kometen als linker Fuß und rechter Fuß bezeichnet, welcher schätzungsweise 3 Meilen (5 Kilometer) groß ist.

Nur zwei andere Kometen sind in unmittelbarer Nähe gesehen worden, doch beide schienen ziemlich glatt und hatten nirgendwo so tiefe Krater. Auch die pockennarbigen Oberflächen gewöhnlicher Asteroide und Monde weisen keine sehr stilistische Ähnlichkeit auf, zu den Formen, die auf dem Wild 2 zu sehen waren.

„Soweit wir es erkennen, handelt es sich bei Wild 2 um ein einmaliges Objekt“, sagte Donald Brownlee, ein Astronomieprofessor an der Universität von Washington und Forschungsdirektor von Stardust.

Brownlee erzählte SPACE.com, dass Wild 2 eine einzigartige Gruppe von Kometen repräsentieren könnte. Er und seine Kollegen hatten erwartet, er wäre mit einem staubigen, holzkohleartigen Belag relativ nichts sagend. Stattdessen entdeckten sie einen offensichtlich von alten Einschlagkratern durchlöcherten Platz. Breite Tafelberge und steile Schluchten zeichneten sich klar ab.

Es ist wahrscheinlich, fügte Brownlee hinzu, dass sich Wild 2 als durchschnittlicher Komet herausstellt, wenn mehrere von ihnen sorgfältig untersucht wurden.

Brownlee’s Gruppe und andere Forscherteams stellten, aufbauend auf vorläufigen, im März veröffentlichten Ergebnissen, vier Analysen des Wild 2 in der Ausgabe des Wissenschaftsjournals vom 18. Juni vor.

„Es gibt nahezu keine Schwerkraft auf der Oberfläche“, sagte Brownlee. „Wenn man darauf [auf der Oberfläche] stünde, könnte man in eine Umlaufbahn hüpfen.“

Quelle: http://www.space.com/scienceastronomy/stardust_results_040617.html

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