Folter und Verfolgung, die ich im Wangcun Arbeitslager in der Provinz Shandong erlitt

Vor kurzem hat der chinesische Fernsehsender „CCTV“ wieder eine Serie an Lügen und Gerüchten verbreitet und dabei behauptet, dass Falun Gong Übende bei ihrer Verhaftung und Gefangenschaft nicht gefoltert werden. Diese Lüge möchte ich gerne durch meine persönlichen Erfahrungen der Folter und Demütigung aufdecken, die ich erlitt, als ich mich nicht gegen mein Gewissen entscheiden wollte, meinen Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ aufzugeben.

1999 fuhr ich nach Peking, um mich für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong einzusetzen und die Wahrheit darüber zu erklären. Dafür wurde ich verhaftet und ins Arbeitslager gesteckt. Während meines Appells, wurde ich von der Pekinger Sicherheitspolizei und von der lokalen Sicherheitspolizei erbarmungslos zusammengeschlagen. Die Pekinger Polizei zwang mich dazu meinen Lehrer zu verleumden. Als ich mich weigerte, schlugen und traten sie mich. Bei dem Zweigbüro meines Arbeitsplatzes in Peking, zwang die Polizei mich dazu auf dem Boden zu hocken, während sie mit Lederstiefeln auf meine Zehe stampften. Sie fesselten und schleuderten mich an meinen Haaren im Kreis herum. Darüber hinaus rieben sie ihre Lederstiefel an meinem Gesicht und schlugen und traten mich weiter. Das nannten die Mitarbeiter der Sicherheitspolizei „warmherziger Empfang“, als ich verfassungsgerecht und friedlich für die Rechte von Falun Gong appellierte!

Um gegen meine Verurteilung der „Umerziehung durch Arbeitslager“ zu protestieren, trat ich in einen Hungerstreik. Daraufhin verbündete sich die Polizei, die verantwortlich für die Umerziehung war, mit den Gefängnisinsassen, um uns barbarisch zwangszuernähren. Sie drückten mich auf den Boden und stießen einen Schlauch in meine Nasenhöhle. Bald war der Schlauch mit Blut bedeckt, was durch die gewaltsame Einführung verursacht wurde. Ein anderer Mitpraktizierender wurde durch diese Vorgehensweise bei der Zwangsernährung getötet. Weil die Polizei sich fürchtete, dass sie für diesen Vorfall zur Verantwortung gezogen werden würde, fabrizierte sie Lügen und behauptete, dass der Tot durch Leberversagen, welches durch den Hungerstreik hervorgerufen wurde, verursacht wurde. Mit dem Versprechen eine Strafminderung zu bekommen, versuchten sie die Gefängnisinsassen dazu zu verleiten die falschen Beweise zu bestätigen und sogar welche zu erfinden. Die Mehrheit der Insassen im Arbeitslager wissen aber bereits die Wahrheit über diesen Todesfalle. Einige von ihnen waren sogar Zeugen dieser grausamen Szene der Zwangsernährung und einige von ihnen verurteilten im Geheimen die unmenschliche Natur der Polizei und die der Gefängniswachen.

Wegen meiner Weigerung den Glauben an Falun Gong aufzugeben, schickte mich die Polizei ins Wangcun Arbeitslager in der Provinz Shandong. Bei meiner Ankunft weigerte ich mich die Garantieerklärung (1) zu unterschreiben. Also schleiften mich zwei Polizisten in einen geheimen Raum, der eigens für die Entnahme von Geständnissen durch Folter entworfen wurde. Die Zelle war schalldicht und befand sich im Hinterhof. Dort warteten bereits ein Dutzend Polizisten in Angriffsbereitschaft auf mich. Sie trugen alle lange Gummihandschuhe und in ihren Händen befanden sich Elektrostäbe in verschiedenen Größen. Unter großem Gebrüll drückten sie mich auf den Boden, verdrehten meine Arme hinter dem Rücken und fesselten diese. Dann zogen sie mir meine Kleider und Schuhe aus, stampften auf meine Beine und zogen an meinen Haaren. Als nächstes verabreichten sie mir unzählige Elektroschocks, die an meiner Haut knisternde Funken sprühten. Sie gaben mir Elektroschocks auf dem Kopf, dem Gesicht, am Körper und an der Fußsohle. Bald war die Luft mit dem Geruch verbrannten Fleisches erfüllt. Ohne Furcht, begann ich mir die Gedichte des Lehrers Li Hongzhi „Nichts existiert“ aus Hong Yin (ein Gedichtband) vorzusagen. Dann stieß die Polizei einen Elektrostab in meinem Mund. Auf diese Weise versuchten sie durch Folter eine „Reuerklärung“ (2) von mir zu erpressen. Nach diesem Vorfall versuchte die Polizei ihre Bösartigkeiten zu verdecken. Sie hielten mich gefesselt, isoliert in der Abteilung für Verbrecher im so genannten Umerziehungszentrum des Hauptgefängnisses gefangen, damit die anderen meinen Zustand nicht sehen konnten.

Danach schickten mich die Gefängnisbehörden zur Spezialabteilung, die nur für die Verfolgung von Falun Gong existierte. Da ich mich weiterhin weigerte, mich „umerziehen“ zu lassen, erlitt ich weitere Grausamkeiten durch die Hand der Wachen und ihrer Komplizen. Unter ihnen befanden sich auch Überläufer (3), die bei der Verfolgung erbarmungslos vorgingen. Sie verwendeten gewaltsame Einschüchterungsmethoden und wechselten sich ohne Unterbrechung dabei ab. Ihre Strategien zielten darauf ab den Lernenden die letzte Lebensenergie zu nehmen. Sie verprügelten mich gnadenlos und schädigten meinen Körper mit weiteren unmenschlichen Methoden. Ich wurde für eine lange Zeit isoliert. Zudem musste ich auf einem kleinen Holzhocker sitzen. Zwischen meine Beine wurde ein Stück Papier gesteckt. Ich durfte meine Füße nicht bewegen und meine Hände musste ich auf meinen Schoß legen. Wenn aus irgendeinem Grund das Stück Papier herunterfallen oder sich bewegen sollte, wurde ich zur Bestrafung schwer verprügelt. Manchmal durften wir Falun Gong Übende an einem Stück tagelang nicht schlafen; am Tag wurde uns nur ein paar Minuten Ruhezeit gegönnt. Die Wachen aber wagten es diese Misshandlung zu bestreiten und behaupteten, dass sie nichts von dem Schlafentzug wüssten.

Als ihre Drohungen bei uns keine Wirkung zeigte, verurteilten die Behörden uns gesetzeswidrig zu Gefängnis, verlängerten unsere Gefangenschaft und entließen die standhaften Falun Gong Übenden, deren Urteile längst abgesessen waren, trotzdem nicht. Sie befahlen den Überläufern mich mit dem Zigarettenanzünder zu verbrennen und schlugen meine Beine mit Holzstöcken bis sie blau und lila waren. Sie fesselten mich gewaltsam in dem doppelten Lotussitz (die Beine sind dabei übereinander geschlagen) und ließen mich für eine lange Zeit in dieser Stellung sitzen. Sie versuchten mich durch Kritiken, Diskussionen, Verurteilungen und Bestrafungsrituale „umzuerziehen“, mich zu demütigen und mich zu verwirren. Weiterhin gaben sie an, dass ihr Handeln eine Kombination von westlicher und chinesischer Heilmethoden wäre, um meine „Krankheit“ zu „heilen“, die mich dazu veranlasste nicht nachzugeben. Wenn die Überläufer mich nicht heilen könnten, würden sie die Chance verlieren eine Strafzeitverminderung zu erhalten. Die dabei verwendeten Foltermethoden sind unzählig. Das war nicht das erste Mal, dass mein starker Wille unter den Grausamkeiten anfing zu schwanken.

Ich sah auch viele Folterungen, die bei anderen standhaften Falun Gong Übenden angewandt wurden. Sie zogen die Übenden nackt aus und setzten sie dem eisigen Wind des Winters aus bis sie erfroren. Dann fesselten sie die Hände der Übenden zwischen zwei Eisenbetten, so dass das Opfer für eine lange Zeit in einer hockenden Position verbleiben musste. Sie fesselten die Lernenden an einem offenen Fenster und ließen sie frieren. Die Übenden mussten mit einer gefüllten Tasse auf dem Kopf balancieren und wenn das Wasser überschwappte, wurden sie schwer verprügelt. Im Winter wurden eiskalte Wassereimer auf sie geschüttet. In den heißen Sommermonaten wurde den durstenden Übenden kein Wasser gegeben. Stattdessen mussten sie Wollmützen traten, damit die Hitze verstärkt wurde. Ebenso durften die Übenden nicht auf Toilette. Diese schamlosen, berüchtigten Terrormethoden wurden von der Polizei und den Wachen verwendet, um Falun Gong Übende „umzuerziehen.“

Dies sind meine persönlichen Erfahrungen, die ich im Arbeitslager erlitten und erlebt habe.

1)In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.

2)Mit dieser Erklärung werden Praktizierende gezwungen zuzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, versprechen Falun Gong aufzugeben und sich nie wieder mit anderen Praktizierenden abgeben oder nach Peking zum Appellieren für Falun Gong gehen.

3)ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft.

Chinesisches Original
Englische Version

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