Gebt meine Tochter das Recht zurück, chinesische Staatsbürgerin zu werden (Teil 3)

(Yuanming)Ich erinnere mich daran, wie mir meine Mutter an einem Tag im März 1998 Falun Gong zeigte, denn sie machte sich Sorgen um meine Gesundheit, weil ich immer schwach und krank war. (Meine Mutter hatte mich nie zum Qi-Gong gedrängt, obwohl Qi-Gong in China schon lange Zeit in „Mode“ war.) Weil ich gerne las, lieh ich mir das „Zhuan Falun“ (das Hauptwerk von Falun Gong) meiner Mutter aus. Sobald ich das Buch gelesen hatte, war ich total von den Kultivierungsbegriffen im Buch ergiffen! Als begeisterte Leserin und Fan von Büchersammlungen war mir sofort klar, dass dieses Buch völlig anders war, als jedes andere Buch, das ich jemals zuvor gelesen hatte.

Ich fing an es zu lernen, machte die Übungen und handelte nach den erklärten Gundsätzen im Buch. Bald war mein ganzer Körper leicht und ich verabschiedete mich von allen meinen Krankheiten. Gleichzeitig veränderte sich auch meine Einstellung zum Leben stark: Vorher hatte ich große Zweifel an dieser Gesellschaft. „An sich selbst glauben“ war damals meine Philosophie. Ich wurde zu einem positiv denkendem Menschen, lernte Toleranz, Rücksicht und Hilfsbereitschaft. Ich freute mich sehr über meine Veränderungen, denn eine positive Lebenseinstellung war genau was ich mir wünschte. —

Und jetzt: Unser Kind hat keine Staatsangehörigkeit, mein Pass wurde beschlagnahmt. Das Chinesische Regime führt gezielt ein solches Dilemma herbei, damit wir mit Falun Gong aufhören. In unserer Hilflosigkeit wendeten wir uns an den Abgeordneten unseres Regierungsbezirks und das britische Diplomatenamt. Wir erzählten ihnen von dem uns zugefügtem Unrecht und wie die chinesische Botschaft den 15. Paragraph „der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinigten Nationen missachtet hatte -der besagt:

(1) Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit.
(2) Niemandem darf von seiner Staatsangehörigkeit willkürlich entzogen noch das Recht versagt werden, seine Staatsangehörigkeit zu wechseln.

Der britische Abgeordnete half uns sofort. Am 15. September, 44 Tage nachdem wir die Anmeldung beantragt hatten, wurde mir mein Pass zurückgegeben. Jedoch merkten wir, dass meine Tochter schon am 1. August in meinen Pass eingetragen worden war – danach wurde dieser Eintrag wieder storniert. Darauf befanden sich drei auffällige rote Siegel „CANCELLED !“.

Ein gutherziger Polizist, der zu uns kam, um Licht in diese Angelegenheit zu bringen, sagte als er dieses „CANCELLED“ sah: „Ich hätte zur chinesischen Botschaft gehen und sie laut zur Rede stellen sollen, denn nachdem meine Kollegen das gesehen haben, waren sie zu Recht empört.“ Er bat an, wenn wir seine Hilfe brauchten, stehe er gerne zur Verfügung. Er sagte noch, falls wir Opfer einer Racheaktion oder sonst irgendwie belästigt werden sollten, könnten wir anrufen und die Polizei würde uns schützen. Danach kam er wirklich regelmäßig zu uns, um zu schauen, ob wir Hilfe brauchten, und fragte, ob wir belästigt wurden. Ich bedankte mich herzlich, denn ich war von einer solchen Barmherzigkeit und Aufrichtigkeit tief berührt.

Diese Situation führte übrigens auch dazu, dass wir unsere Familie in China nicht wieder treffen können. Unsere Eltern wollen gerne persönlich ihre kleine Enkelin sehen, aber sie kann nicht nach China zurückfliegen. Jedesmal wenn ich mit meiner Mutter telefoniere, fragt sie, wie es Minghui geht. Da sie mein erstes Kind ist, ist meine Mutter besorgt, dass ich Schwierigkeiten habe. Wir schicken ihr ständig die Fotos unserer Tochter, damit sich meine Familie keine Sorge macht.

Ein Jahr ist vergangen – meine Tochter hat immer noch keine Staatsangehörigkeit. Aber wir scheuen keine Mühe, damit sie das grundlegende Menschenrecht auf „Staatsangehörigkeit“ endlich wahrnehmen kann. In diesem September nahm ich meine 21monatige Tochter während der Sommerferien mit auf eine quer durch England führende SOS-Autotour. Die Tour verlief über 300 Meilen. Wir erhielten überall, wo wir hinkamen, Stütze, Trost und Ermutigung von den Menschen und den regionalen britischen Behörden.

Zudem bekamen wir durch hunderte Rückantworten und unterschrieben Bittschriften zur Unterstützung. Besonders hilfreich war die tatkräftige Unterstützung der jetzigen Angeordneten. Ein dringender Antrag wurde im britischen Parlament gestellt, damit die Regierung Hilfe leistet, dass Minghui den chinesischen Pass erwerben kann und die Menschenrechtslage in China bekannt wird, einschließlich des Menschenrechts, Falun gong praktizieren zu können. Bis jetzt haben 52 Angeordnete diesen Antrag unterschrieben, und dieser wird im Parlament weiter behandelt.

Mittlerweile verfolgt die britische Öffentlichkeit aufmerksam das Unrecht, wie meiner Tochter ihre Staatsangehörigkeit entzogen wurde. Viele britische Medien berichten darüber: Das größte britische Frauenmagazin berichtete darüber in einer Schlagzeile. BBC on-line berichtete und die BBC strahlte dafür eine 30minütige Sondersendung. Die größte schottische Tageszeitung „Daily Events“ und wichtige regionale Presseorgane und Radiosender berichteten auch darüber. Oft sagten Bürger bei Umfragen, dass sie die einschlägigen Berichte bereits kennen und uns die Daumen drücken.

Manche Chinesen rieten uns dazu, dass wir erst die Erklärung unterschreiben sollen, Falun Gong nicht mehr zu praktizieren und wenn unsere Tochter ihre Staatsangehörigkeit zurückerhalten hat, können wir wieder praktizieren. Dies würde aber bedeuten, dass wir unseren Glauben verraten würden. Hätte ich das getan, würde ich sowohl den Glauben, den ich für mich selbst entschieden hatte – sich nach Zhen, Shan und Ren zu kultivieren – verraten und ein heuchlerisches und würdeloses Leben führen.

Wie könnte ich als Mutter Minghui dies alles später erklären, wenn sie groß ist? Müsste ich ihr dann nicht sagen, dass ihre Mutter einmal diesem kriminellen und skruperlosen Regime nachgegeben hatte, um mit List und Lügen den Pass zu kriegen? Was hätte sie dann von mir gelernt? Ganz im Gegenteil: Ich kann ihr in Zukunft offen und ehrlich erzählen, dass ihre Mutter weder Zhen (Wahrhaftigkeit), Shan (Barmherzigkeit), Ren (Nachsicht) noch den Mut zu Aufrichtigkeit und Integrität verloren hatte und sich ein reines Gewissen sogar unter der Bedrohung eines kriminellen Regimes bewahrte!

Nicht nur mein Mann und ich, sondern alle Menschen, die Minghui zu ihrem Recht verhelfen, lernen gegenseitige Rücksichtnahme und aufrichtige Anteilnahme kennen, denn der Einfluss der eigenen Taten ist von entscheidender Bedeutung. In Zukunft wird Minghui auch ein aufrichtiger Mensch, weil dieses Ereignis zweifellos ihr ganzes Leben beeinflussen wird. Somit bedanke ich mich bei allen Menschen, die mir Hilfe und Unterstützung angeboten hatten. Ihre tugendhaften Taten beeinflussen die spätere Generation, und schaffen eine wunderschöne Zukunft.

Praktizierende aus UK
30.11.2001

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