Der Kreuzlinger Erich Bachmann praktiziert Meditationsübungen nach Falun-Gong. 2002 war er in Honkong wegen der Teilnahme an einer Kundgebung vor der chinesischen Botschaft festgenommen und zu einer Busse verurteilt worden. Jetzt ist er in allen Punkten freigesprochen.

Herr Bachmann, die Fronten im Rechtsstreit in Hongkong waren doch recht verhärtet. Wie wurde der Freispruch jetzt möglich?

Erich Bachmann: Das Berufungsgericht hat sich mehr dem Gesetz verpflichtet gefühlt. Unser Appell war in jeder Hinsicht legal.

Wie verlief der Rechtsstreit genau?

Bachmann: Wegen einer friedlichen Demonstration im März vor zwei Jahren wurde mir zusammen mit drei anderen Schweizern und 12 Falun-Gong-Praktizierenden aus anderen Ländern im Herbst 2003 ein Prozess gemacht, in dem wir in allen Punkten schuldig gesprochen wurden. Dagegen haben wir Revision eingelegt. Jetzt, ein Jahr später, wurde das Urteil bekannt gegeben.

Wie lautet es genau?

Bachmann: Die Polizei hat uns widerrechtlich verhaftet. Die Staatsanwaltschaft konnte keinen Beweis dafür erbringen, dass die Demonstration ein öffentliches Hindernis hätte darstellen können.

Waren Sie bei Ihrem Freispruch in Hongkong am vergangenen Mittwoch persönlich anwesend?
Bachmann: Nein, der Termin war zu kurzfristig anberaumt.

Sie fühlen sich trotzdem gut?

Bachmann: Ja. Ich freue mich sehr über die gerichtliche Feststellung der Wahrheit. Auch in den Medien hat man erkannt, dass das Hongkonger Gericht unter Druck der Regierung der Volksrepublik China im ersten Verfahren das Recht gebeugt hat. Es ist wichtig, dass die Verfolgung der Falun-Gong-Bewegung in China aufgedeckt wird. In der Schweiz machen wir deshalb weiter mit unseren Aufklärungskampagnen. (ho)

16.11.2004