Ein 16-jähriges Mädchen gibt nicht auf

Ich bin 16 Jahre alt und habe im August 1998 mit Falun Dafa angefangen. Da ich nach dem Verbot von Falun Dafa weiterhin praktizierte, wurde ich aus der Schule ausgeschlossen.

Als ich mit meinem jüngeren Bruder am 29. September 2001 Flugblätter und Spruchbänder aushängte, und dies bis in die Nacht hinein dauerte, übernachteten wir bei einem Praktizierenden. Als ich am nächsten Morgen vom Einkaufen nach Hause kam, wurde gerade meine Mutter vom Leiter der Polizeibehörde und einem Kollegen gefragt, wieso ich nicht zu Hause sei. Ich fragte sie: „Wer sagt denn, dass ich nicht hier sei. Ich bin doch da!“ Sie sahen, dass ich Gemüse in der Hand hielt, und gingen schweigend davon. Ich erzählte meiner Mutter, was wir in dieser Nacht gemacht hatten. Meine Mutter lobte uns und lächelte: „Kinder, das habt ihr prima gemacht!“ Unerwartet kamen nach 10 Minuten drei Polizisten, A, B und einer mit dunklem Gesicht. Sie beschlagnahmten einen Kalender mit den Schriftzeichen „Zhen (Wahrhaftigkeit), Shan (Barmherzigkeit), Ren (Nachsicht)“(=die 3 Prinzipien von Falun Dafa) und nahmen mich mit auf die Polizeiwache.

Sie sperrten mich in ein Zimmer im ersten Stock. Nach einer halben Stunde kam der Polizist A, um mich zu verhören. Da ich nicht mit den Anforderungen dieser bösen Menschen kooperieren wollte, folgte ich ihm nicht. Er zerrte mich an den Haaren und sagte: „Jemand erzählte uns, dass du und dein jüngerer Bruder Flugblätter aushängt habt, stimmt das?“ Er schrie mich wie verrückt an. Um meinen Bruder, der nicht Falun Dafa praktiziert, nicht in diese Sache hineinzuziehen, antwortete ich: „Ich habe alleine Flugblätter aushängt, hier geht es nicht um meinen Bruder.“ Er fragte weiter: „Woher hattest du die Flugblätter?“ Ich schwieg. Dies versetzte ihn wieder in Wut und er fing an, auf mich einzuschlagen. Er schlug mich so fest, dass mein Gesicht taub wurde. Im Herzen sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Er schlug mich zu Boden, ich stand wieder auf. Die Tränen rollten mir über die Wangen.

Der Polizist fragte mich wiederholt: „Woher hast du die Flugblätter? Wenn du das sagst, lassen wir dich frei. Wenn nicht, können wir leider nicht mehr so höflich zu dir sein.“ Ich schaute ihn nicht an, sondern sendete aufrichtige Gedanken aus. Er ohrfeigte mich wieder. Ich dachte: „Lieber sterbe ich, als dass ich meine Freunde verrate.“

Diesmal versuchte er, mich mit heuchlerischen Worten zu beeinflussen. Er näherte sich und sagte: „Du bist noch jung, die Flugblätter sind bestimmt nicht von dir gemacht. Du wurdest nur von anderen angestiftet. Sei doch nicht so hartnäckig, morgen ist das Nationalfest beziehungsweise das Mondfest. Sag mal, von wem die Flugblätter sind, dann kannst Du nach Hause gehen.“ Ich antwortete darauf hin: „Ich habe sie vor der Haustüre gefunden.“ „Nein, das kann nicht sein. Das waren nicht nur ein oder zwei. Es wurde gesagt, dass du Dutzende aushängt hast.“ Er fragte mich noch einmal, doch ich schwieg. In diesem Moment kamen der Leiter der Polizeibehörde, sein Kollege und ein Polizist herein. Sie ohrfeigten mich mehrfach. Der Polizist A, der die ganze Zeit bei mir gewesen war, ging gereizt und aufgebracht weg.

Der Polizist mit dem dunklen Gesicht holte eine Handschelle und schrie mich an: „Stehe auf, ich fessle dich jetzt. Mal sehen, ob du etwas sagst oder nicht. Und ich sag dir noch was, das ist nur der Anfang.“ Ich war entschieden dagegen, dass er mich foltert, stand also nicht auf sondern sendete statt dessen aufrichtige Gedanken aus. Dann drückte er mich gegen die Wand und zwang mich, zwischen zwei Eisenringen auf dem Boden zu sitzen. Dem wiedersetzte ich mich ebenfalls. Er fing nun an, mit dem Fuß auf meine Beine zu treten. Ich hatte nur eine Unterhose an und hatte dazu noch gerade meine Periode. Jedoch fühlte ich weder im Gesicht, noch an den Beinen Schmerzen. Nachdem er mich mit Gewalt zu Boden gedrückt hatte, fesselte er mich zuerst mit Handschellen an den Eisenring. Dabei schrie er mich an: „Gib mir deine Hand!“ Ich folgte ihm nicht. Dann schlug er mich mit der Faust auf die rechte Hand und fesselte sie an den Eisenring. Nun saß er vor mir. Da ich ihn, diesen bösen Menschen, keines Blickes würdigen wollte, trat er mit dem Fuß mehrfach gegen meinen Unterkiefer. Er fragte mich wieder: „Woher hast du die Flugblätter?“ Ich schwieg. Er hob wieder seinen Fuß und stieß diesmal meine Stirn gegen die Wand. Ich sagte einfach nichts. Irgendwann verging ihm dann die Lust und er ließ mich alleine.

Später kam Polizist A, mit einem 20 cm-langen Elektrostock in der Hand zurück. Ich sendete weiterhin aufrichtige Gedanken aus. Der Polizist B hatte Papier und Stift dabei, um meine Aussage zu notieren. B fragte mich: „Wie heißt Du?“ Ich antwortete nicht. „Wie ist dein Name?“ Er schrie lauter. Ich wollte nichts sagen. A wurde böse. Er schlug meine linke Hand mit dem Elektrostock. Ich schrie und zog meine Hand zurück. „Wie alt bist Du?“ wollte er wissen. Ich antworte nicht. Er schlug mich weiter, ich ging einen Schritt zurück und sah die Funken vom Elektrostock. Er legte den Elektrostock auf meinen Kopf, den ich daraufhin mit aller Kraft schüttelte. Er hörte damit auf und sagte: „Ich wollte nur wissen, wie alt du bist. Warum antwortest du nicht?“ Ich dachte: Du quälst mich mit einem Elektroschock, wenn ich dir sage, wie alt ich bin, würdest du mich weiterquälen, um mich zu zwingen, zu verraten woher ich die Flugblätter hatte. Ich kam seinen Aufforderungen nicht nach. Würde ich einmal nachgeben und mit dem Bösen zusammenwirken, würden sie immer mehr Aussagen erzwingen.

Weil ich immer noch nicht darauf antwortete, ohrfeigte er mich wieder. Ich weinte laut und erinnerte mich daran, dass der Meister im Jingwen „Dafa ist unzerstörbar“ schrieb: „Auch wenn bei der Verfolgung diese menschliche Haut wirklich abgezogen wird, erwartet einen Dafa-Kultivierenden ebenfalls die Vollendung.“ Ich schwor mir, dass egal was passieren wird, ich meine Mitpraktizierenden nicht verraten werde.

Damit andere Leute meine Schreie nicht hören konnten, schlossen die Polizisten alle Türen. A drohte mir, dass er einen Elektrostock mit hoher Spannung hole, mit dem er mich umbringen könnte. Ich sendete aufrichtige Gedanken aus, dass er den Stock nicht finden wird. Und tatsächlich, er kam mit leeren Händen zurück.

Diesmal legte der Polizist A den Elektrostock auf meinen Hals. In diesem Moment konnte ich weder Urin noch Stuhl halten. Meine Hose war voller Blut, Urin und Stuhl. Die Handschelle verletzte meine linke Hand. Ich fiel ganz zu Boden, und hatte keine Kraft mehr, wieder aufzustehen. Laut weinend lag ich auf dem Boden. Sie waren fassungslos und öffneten mir die Handschelle. Ich zitterte am ganzen Körper. Während sie zum Mittagessen gingen, war mir schwindlig und ich konnte die Augen nicht öffnen. Sie gaben mir eine Schüssel Reis, doch ich wollte nichts essen.

Nach einer halben Stunde kam A und sagte: „Komm, lass uns mal reden.“ Ich sagte ihm, dass ich vom Fernsehen erfahren hätte, dass Elektrostöcke und Handschellen nur bei bösen Menschen angewendet würden. Ich bin erst 16 Jahre alt und habe nichts Schlechtes getan. Wieso behandeltet ihr mich so unmenschlich?“ „Weil du Flugblätter verteilt hast,“ war die Antwort. „Warum darf ich keine Flugblätter aushändigen? Jiang Zemin verleumdet Falun Gong und tötet Menschen als wären sie ein Stück Dreck. Es sind schon 277 Falun Gong Praktizierende durch ihn ermordet worden! Ich will die Wahrheit ans Licht bringen, so dass die Leute selbst beurteilen können, wer Recht und wer Unrecht hat.“ A sagte: „Woher weißt Du, dass Jiang Zemin Menschen tötet? Du erzählst es nur vom Hörensagen.“ Ich erwiderte: „Um von mir was zu erfahren, schlägt und quältet ihr mich – ein 16jähriges Mädchen – sogar mit Handschellen und Elektrostock. Die Qualen, die ihr mir zufügt, beweisen doch schon, dass die Falun Dafa Praktizierenden von Jiang Zemin bis in den Tod verfolgt werden.“
Plötzlich warf er ein: „Deine Worte sind gegen den staatlichen Vorsitzenden gerichtet.“ Ich antwortete daraufhin: „Jiang Zemin kann die KP und den Staat nicht vertreten. Wir enthüllen nur das, was er gemacht hat. Wir haben nichts falsches über ihn gesagt.“ Er konnte darauf nicht antworten und lenkte vom Thema ab.
Sie wollten mich wieder mit der Handschelle auf dem Boden fesseln. Da sie diese aber nicht öffnen konnten, blieb ich auf dem Sofa sitzen und sie brachten mich um 18 Uhr zum Gefängnis.

Praktizierende aus China
04.12.2001

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