Falun Gong Informationszentrum Deutschland: Westliche Falun Gong-Praktizierende wurden von chinesischen Sicherheitsorganen misshandelt

Kurz nach Abschiebung der 35 Teilnehmer des internationalen Appells für Falun Gong auf dem Platz des Himmlischen Friedens am 20. November in Peking wurde bekannt, dass einige von ihnen Knochenbrüche, andere Verletzungen und tätliche Übergriffe im Zuge ihrer Festnahme erlitten haben.

Als die Polizei den Appell vom 20. November zwangsweise beendete, die 35 westlichen Teilnehmer in Busse zerrte, verhaftete und einsperrte, wurden etliche von ihnen misshandelt und verletzt. Obwohl sie nur passiven Widerstand leisteten, wurden sie von einer Übermacht von Sicherheitskräften z.T. körperlich heftig angegriffen. Chris Cominos, ein junger Australier, blutete danach im Mundbereich und ihm wurde während der Festnahme ein Handknochen gebrochen. Zenon Dolnyckyj, ein junger Kanadier (ein Foto, dass ihn bei der Aktion zeigt, wurde in vielen Zeitungen veröffentlicht), wurde von Polizeibeamten getreten und zu Boden gedrückt. Durch Schläge ins Gesicht erlitt er einen Nasenbeinbruch. Die Deutsche Marion Ogorek wurde an den Haaren in den Polizeibus gezerrt, während sie gleichzeitig von außen hineingedrückt wurde.

Im Polizeibus schlugen 5 oder 6 Polizisten so lange auf Roland Odar aus Schweden ein, bis er halb bewusstlos auf dem Boden lag. Trotzdem schlugen Polizisten weiterhin auf seinen Kopf und sein Gesicht ein. Helene Petit, eine junge Frau aus Paris, wurde ins Gesicht geschlagen, ihr wurde in gefährlichem Grad die Kehle zugedrückt, wobei sie nach hinten über ihren Sitz gedrückt wurde.

Die Falun Gong-Praktizierenden wurden sofort zu der für den Platz des Himmlischen Friedens zuständigen Polizeistation gebracht, wo mit einigen Teilnehmern die ersten Befragungen durchgeführt wurde. Teilweise wurden Ausweise und persönliche Habseligkeiten, insbesondere Handys und Fotoapparate, oft gewaltsam, beschlagnahmt. Der aus Israel stammende Leeshai Lemish, 23 Jahre alt, berichtete, dass er von dem Polizeioffizier, der ihn zuerst befragte, hart ins Gesicht geschlagen und in die Leistengegend getreten wurde.

Alle 35 Gefangenen wurden nach einiger Zeit in den Keller in eine kleine mit Eisenstangen bewehrte Gefängniszelle gebracht, während oben Polizei und Regierungsbeamte verhandelten. Zwei junge Schwedinnen erlitten Blutergüsse, als sie die Treppe hinuntergestoßen wurden, wo sie gemeinsam mit den anderen hinter Gitter gesperrt wurden.

Ungefähr eine Stunde später, zur gleichen Zeit, als die Nachricht über die Festnahme der Gruppe in Europa bekannt wurde, brachte die Polizei die westlichen Praktizierenden nach oben und mitsamt ihrem Gepäck in Bussen unter strenger Polizei-Bewachung ins „Garden Airport Hotel“, eine von Chinas Sicherheitsbehörden betriebene Einrichtung. Alle Festgenommenen standen unter starker Bewachung und wurden in der Nacht einzeln verhört. Bei dem Versuch, ihr Handy zu konfiszieren, wurde die junge Französin Helene Petit von einer Polizistin und zwei Polizisten festgehalten, wobei einer der jungen Männer Frau Petit, die eine lange Hose trug, grob im Genitalbereich attackierte. Mit ihrem Handy hatte sie Kontakt zur Französischen Botschaft und zu Freunden nach Hause gehalten.

Während der Einzelbefragungen wurde von der Polizei mehrmals Zwang und Gewalt ausgeübt. Martin Larson, ein 29 jähriger Schwede, wurde geschlagen. Drei Polizisten drehten ihm die Arme auf den Rücken und zogen ihn an den Haaren, weil sie ihn fotografieren wollten. Dr. Alejandro Centurion, ein Mitarbeiter der Stanford Medical School in den USA, wurde auf den Kopf geschlagen als er sich weigerte, ein in chinesischen Schriftzeichen verfasstes Schriftstück zu unterzeichnen. Er erklärte dazu: „Als ich geschlagen wurde, war ein anderer Praktizierender aus Deutschland im Raum, der aufstand und protestierte. Der Polizist wurde wütend. Er wandte sich dem deutschen Praktizierenden zu und bedrohte ihn, indem er ihn heftig gegen die Wand drückte und dabei einen chinesischen Ausdruck, der soviel wie Tod oder Sterben bedeutet, gebrauchte. Der Mut dieses Praktizierenden in dieser Situation hat mich bewegt.“

Die Falun Gong-Praktizierenden aus insgesamt 11 Ländern hatten sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens versammelt, um an Chinas Führer zu appellieren, die Verfolgung Falun Gong-Praktizierender endlich zu beenden. Die Mehrzahl der Praktizierenden setzte sich in Meditationshaltung auf den Platz, während in der letzten Reihe ein goldfarbenes Transparent mit den Worten „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ in englischer und chinesischer Sprache erhoben wurde. Dies war der erste Appell für Falun Gong auf dem Platz des Himmlischen Friedens, der bis auf eine Ausnahme von Nicht-chinesischen Praktizierenden durchgeführt wurde.

In einem obligatorischen Telefonat mit der amerikanischen und mit europäischen Botschaften erklärte ein chinesischer Beamter, die westlichen Personen würden human behandelt. Dem widersprachen die Praktizierenden und wiesen darauf hin, dass sie wegen ihrer Verhaftung über verschiedene Aktionen nachdenken. Voraussichtlich wird den Vereinten Nationen ein Bericht über die Vorfälle vorgelegt werden. Die schwedische Regierung hat sich insbesondere dafür ausgesprochen, China für die Verhaftung und für die schlechte Behandlung der Ausländer zu verurteilen.

Schon wenige Tage nachdem die 35 westlichen Praktizierenden freigelassen und des Landes verwiesen wurden, erhielt das Falun Dafa Informationszentrum die Nachricht von 8 weiteren Todesfällen Falun Gong-Praktizierender in China. Auch sie starben, wie mehr als 300 vor ihnen, an Verletzungen durch Schläge und Folter, die ihnen während der Polizeihaft zugefügt worden waren.

Eine Frau namens Liao Qinying starb am 8. November in einem Polizeifahrzeug, kaum eine Stunde nachdem man sie von zu Hause abgeholt hatte. Hunderte von Mitbürgern aus Frau Liaos Dorf appellierten umgehend an die Bezirksverwaltung, für Gerechtigkeit zu sorgen. Daraufhin sahen sie sich allerdings mit ganzen Lastwagenladungen von Polizisten konfrontiert; „einige schwangen Bajonette, um die Dorfbewohner einzuschüchtern“, wurde berichtet.

Das Falun Dafa Informationszentrum bestätigt den Tod von insgesamt 320 Falun Gong-Praktizierenden, die durch brutale Einwirkungen während der Inhaftierung gestorben sind, seit Falun Gong im Juli 1999 vom chinesischen Präsidenten Jiang Zemin verboten wurde. Regierungsbeamte in China gehen allerdings von mehr als 1.000 Toten aus. Es wurden bisher insgesamt mehr als 100.000 Falun Gong-Praktizierende festgenommen, viele von ihnen wurden ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager und Psychiatrische Anstalten gesteckt. Ihnen allen galt der Einsatz der 35 Praktizierenden aus 11 westlichen Ländern und all den anderen, die sich weiterhin in China in akuter Bedrohung befinden, weil sie friedlich ihre Überzeugung leben wollen.

Es sind zwei Fotos beigefügt — eines wurde in der Gefängniszelle in Peking aufgenommen, das andere zeigt Chris Cominos aus Australien, der durch die Einwirkung der Pekinger Polizei einen Knochenbruch erlitt.

Darüber hinaus steht ihnen unter der Webadresse http://www.faluninfo.de/video/tam-eng56k.rm auf unserer Internetseite ein Video zur Verfügung, das u.a. den Appell der westlichen Praktizierenden auf dem Platz des Himmlischen Friedens und deren Verhaftung am 20. November dokumentiert.

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Frau Andrea Fischer Tel.: 030-7523594, Mobil: 0160-95012757

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