IGFM Österreich: Brief an die chinesische Botschaft in Wien

An
S.E. Herr Yonghua LU
Botschafter der VR China
Metternichgasse 4
1030 Wien
per Fax: (+43 / 1) 713 00 37

Wien, 29.6.2004

Sehr geehrter Hr Botschafter !

Wir sind entsetzt über die jüngsten Vorfälle vom 28.6. in Südafrika, bei denen ein Falun Gong Praktizierender (Hr. David Liang) auf offener Straße in seinem Auto fahrend höchstwahrscheinlich auf Befehl aus chinesischen Kreisen angeschossen wurde.

Zum genauen Hergang gestatten wir aus der entsprechenden Presseinformation des Falun Dafa Informationszentrums zu zitieren:

David Liang war der Fahrer des einen von zwei Wagen auf dem Weg vom Flughafen Johannesburg nach Pretoria am Montag, 28. Juni gegen 20.30 Uhr Ortszeit. Aus einem überholenden weißen Wagen mit drei Insassen wurden mindestens fünf Schüsse auf das Fahrzeug der Falun Gong-Praktizierenden abgegeben. Liang wurde mit Schussverletzungen an beiden Beinen in ein Krankenhaus eingeliefert, das Fahrzeug wurde fahrunfähig geschossen. Der Fahrer eines vorbeifahrenden privaten PKW half sofort. Liang und acht weitere australische Falun Gong-Praktizierende kamen nach Südafrika, um anlässlich des chinesischen Staatsbesuchs über die Verbrechen bei der Verfolgung von Falun Gong in China aufzuklären, insbesondere über das strafbare Vorgehen der beiden Regierungsmitglieder. Sie beabsichtigten in einer Pressekonferenz über Details der Verbrechen der beiden zu informieren und ein Gerichtsverfahren gegen sie einzuleiten Der Wagen, aus dem die Schüsse abgegeben wurden, hielt danach nicht an. Liang, ein australischer Falun Gong-Praktizierender chinesischer Abstammung, wurde als Einziger angeschossen. Er trug auch als einziger eine Jacke mit der Aufschrift „Falun Dafa“. Daraus ist zu schließen, daß es sich um einen geplanten Anschlag gegen Falun Gong während des Besuches der chinesischen Regierungsmitglieder handelte. Von Zeng, Bo und weiteren hohen chinesischen Funktionären gingen die Befehle aus, die in China zu Folter und Mord führten und führen. In den fünf Jahren der Verfolgung sind Falun Gong-Praktizierende außerhalb Chinas das Ziel von Schikanen, Missachtung von Grundrechten, Todesdrohungen, Gewaltübergriffen und Einbrüchen, nun also auch von gezielten Schüssen auf nicht-chinesischem Boden.

Wir ersuchen Sie zur Kenntnis zur nehmen, dass mit derartigen Mittel eine vernünftige Diskussionsbasis zur Lösung der Menschenrechtsproblematik in Ihrem Land nicht möglich erscheint.
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Auch dürfen wir aus diesem Anlaß auf die insgesamt als katastrophal zu bezeichende Situation der Menschenrechte in der VR China hinweisen und Sie insbesondere auch auf die Lage für die anderen aus Gewissensgründen Verfolgten und Unterdrückten einmal mehr aufmerksam zu machen, so insbesondere die tibetische Volksgruppe, die Uiguren und christliche Gruppen, denen jegliche freie Religionsausübung verwehrt wird.

Mit freundlichen Grüßen und
herzlichem Dank für die Aufmerksamkeit

(Unterschrift)

Katharina Grieb,
Präsidentin IGFM Österreich
iv Erich Leopold

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