Lauf gegen das Böse in China

[Fränkischer Tag, 25.11.01] FORCHHEIM. Wer quer durch Deutschland, von Berlin nach München für eine Sache läuft, dem muss sie sehr am Herzem liegen. Guang Yang, die 29-jährige Studentin aus Berlin, ist den Tränen nahe, als sie Oberbürgermeister Franz Stumpf die Bilder von gefolterten und vermissten Personen aus China zeigt, die Falun Gong betreiben.

Vier Chinesen, zwei Männer und zwei Frauen, laufen seit sieben Wochen durch die Republik. Täglich zwischen 30 und 50 Kilometer.

An vielen Orten besuchen sie den Oberbürgermeister und beschreiben die Situation der Falun-Gong-Anhänger in China. Sie werden verfolgt, verhaftet, ins Arbeitslager geschickt oder zu Tode gefoltert. Dabei ist nach Guang Yangs Beschreibung Falun Gong (sie spricht es „Gung“) keine Religion oder Sekte, sondern eine „Doppelkultivierung für Körper und Geist“.

Die Praktizierenden wählen einen Weg der „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“, die drei Prinzipien des Falun Gong. Es handelt sich dabei um Atemübungen (a) verbunden mit bestimmten Bewegungen.

Millionen von Menschen hätten sich vor den Repressalien des Staates daran beteiligt, berichtet die Studentin, und jeden Morgen Übungen in den Parks gemacht, die sie zu besseren Menschen machen sollten (b).

Anfangs noch vom Staat unterstützt, setzte später ein „Regime-Terror“ ein, „um das Gute zu unterdrücken“.

Um „Falun-Gong-Praktizierende in China zu retten“, nimmt sie mit ihren Freunden auf dem „SOS-Earth-Walk“ teil. Nächste Woche wollen die vier in München ankommen.

Oberbürgermeister Franz Stumpf schaute sich die Bilder an und unterstützte mit seiner Unterschrift einen Aufruf, der die Freilassung eines Falun-Gong-Praktizierenden in China erwirken soll. […]

(a) [A.d.R. Qi Gong bedeutet im ursprünglichen Sinne Kultivierung von Körper und Geist, um sich zum Ursprung zurückzukultivieren. Seit der Kulturrevolution verbreitete sch Qigong hauptsächlich zur Krankheitsbeseititgung und Gesundheitserhaltung, wobei einige Richtungen Wert auf das Atem legen. Nicht jdoch bei Falun Gong, weil es sich hier um eine traditionelle Kultivierungsschule handelt, bei der das Entscheidende „Wuwei“ (Tatenlosigkeit) ist.]

(b) [A.d.R. Indem man in jeder Situation Wert auf die universellen Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ legt und die Übungen unterstützend zur Reinigung des Körpers praktiziert, kann man sich erst verbessern; deshalb auch die Bezeichnung „Doppelkultivierungsweg“ für Körper und Geist.]

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