Reuters: Falun Gong Anhänger stirbt in chinesischer Haft

[Reuters vom 9.11.01] Peking. Wie ein Gefängnisarzt am Freitag bekannt gab, starb ein ehemaliger Richter der südlichen Provinz Yangxi im Gefängnis, nachdem er wegen seines Eintretens für die spirituelle Bewegung Falun Gong inhaftiert worden war.

Hu Qingyun, ehemals Richter am Provinzgericht, sei Anfang des Jahres an Leukämie gestorben, teilte der Arzt des Provinzkrankenhauses vom Büro zur Reformierung der Arbeit, telefonisch Reuters mit.

Nach Angaben vom Falun Gong Informationszentrum in den USA starben bisher mehr als 1000 Anhänger der Bewegung in Haft. Seit dem Verbot währt Chinas unnachgiebige Kampagne, die Gruppe abzustempeln und sie als Sekte zu brandmarken.

Bei Hu handelt es sich vielleicht um den hochrangigsten Regierungsbeamten, der in Gefangenschaft starb, nachdem er wegen seines Engagements für Falun Gong inhaftiert worden war.

Die Bewegung provozierte eine Reaktion der Regierung, als im April 1999 über 10 000 Anhänger ein Sit-In um das Regierungsviertel Zhongnanhai in Peking veranstaltet hatten.

Nachdem die Bewegung im Juli desselben Jahres verboten worden war, verkündete die kommunistische Regierung, dass alle Organisatoren vor Gericht gestellt würden, und gewöhnliche Praktizierende, wenn sie weiter auf ihren Glauben bestünden, auch ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager eingewiesen würden.

Einer der Mitgefangenen Hus war ein ehemaliger stellvertretender Direktor des Ministeriums für Staatssicherheit.

Nach Angaben von Falun Gong kamen 306 Praktizierende durch Folter ums Leben.

Es heißt, dass in dieser Woche eine 50-jährige Frau durch Folter in einem Gefängnis der Provinz Shandong starb. Eine andere Frau wurde in der psychiatrischen Klinik in der Provinz Ningxia geschlagen und so stark unter Drogen gesetzt, dass sie starb.

Die Behandlung von Inhaftierten, die Falun Gong praktizieren, sind bekannte Sorgen von Rechtsgruppen und den UN, deren Menschenrechtskommissarin Mary Robinson am Freitag in Peking war, und die auch vorhatte, die Frage der Folter mit hochrangigen Führungspersonen zu erörtern.

Der UN Sonderbeauftragte für Folter, Nigel Rodley sagte, dass die Folter von politischen und religiösen Inhaftierten in China ein Problem sei.

China verweigerte Rodley die Erlaubnis zum freien Zugang zu den Gefängnissen, und bot stattdessen einen „freundlichen Besuch“ an.

Das Falun Gong Informationszentrum sagt, dass Hus Glaube an dieses geächtetes spirituelle System ihn seit 1998 am Leben erhielt. Kurz zuvor war bei ihm die Diagnose Leukämie gestellt worden, und die Doktoren hatten seine Lebenserwartung auf 3 Tage beziffert.

Er starb, 2 Monate nachdem er zu 7 Jahre Gefängnis verurteilt worden war, weil er, wie es heißt, illegal Falun Gong Bücher verkauft hatte.

Nach Angaben war Hu, bevor er verurteilt wurde, 18 Monate in Haft.

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