Falun Dafa Informationszentrum (New York): Bauer aus dem nordöstlichen China stirbt nach 300 Tagen Folterqualen

NEW YORK, 16. November 2001 (Falun Dafa Informationszentrum NEW YORK) Informationsquellen aus China berichten über den Tod von Ju Yajun, einem 33 Jahre alten Bauern aus der Provinz Heilongjiang im Nordosten Chinas. Er starb nach einer 300-tägigen Qual mit fortwährender Folter und Zwangsernährung in einer chinesischen Haftanstalt unter extremen Verhältnissen. Und das alles, weil er es ablehnte, auf seine Freiheit, an Falun Gong zu glauben, zu verzichten. Seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong durch Jiang Zemin vor über zwei Jahren sind über 312 Falun Gong Praktizierende an den Folgen der Mißhandlung durch die Polizei gestorben. Doch Staatsbeamte sagen, daß die tatsächliche Anzahl wahrscheinlich über dem Dreifachen liegt.

„Verhaftet und gefoltert für das Einreichen eines Bittgesuchs in Peking“

Am 11.Oktober 2000 ging Herr Ju Yajun von Yuquan, einem Stadtteil der Stadt Ahcheng (Provinz Heilongjiang), nach Peking, um ein Bittgesuch für sein Recht, Falun Gong zu praktizieren, einzureichen. Zuverlässigen Quellen zufolge wurde er verhaftet und in der Haftanstalt Nummer 2 von Ahcheng festgehalten. Dort servierte der Aufseher Augenzeugen zufolge Yajun zu den Mahlzeiten nur Maisbrot, und um ihn noch zusätzlich seelisch zu quälen, brach er es in zwei Hälften und warf die eine Hälfte weg. Während des Schlafes durfte er seine Beine nicht ausstrecken. Tat er es dennoch, erhielt er Prügel. Der Leiter des Polizeiamtes, Gao Zhong, heftete persönlich eine Notiz an die Wandtafel mit dem Wortlaut, daß „Familien von Falun Gong Praktizierenden in den ersten drei Monaten [der Haft] Besuch verboten“ ist, und was die Familien ihren Angehörigen in die Haftanstalt schicken, diese nicht erhalten würden. Für die Familie eines Häftlings ist es üblich, ihm Kleidung und persönliche Gegenstände zu besorgen, und sie bezahlen manchmal sogar die Kosten seiner Inhaftierung. Zeugen zufolge schlug der Gefängnisrektor willkürlich jeden, den er nicht leiden konnte. Einmal versuchte der Rektor, Ju Yajun durch zwei andere zu bestrafen, Ren Dezhong und Liu Hongyun, aber diese weigerten sich. Der Rektor hatte einen Busfahrer, Gao, der schlug ihn dann. Er hörte nur auf, weil die anderen Falun Gong Praktizierenden ihn daran erinnerten, daß Schlagen gesetzlich nicht erlaubt ist. Diese drei Häftlinge wurden dann in Zellen zu den weiblichen Häftlingen verlegt, und Ju Yajun wurde nach drei Monaten Folter schließlich freigelassen.

Zurück in die Haft zur Zwangsumerziehung und Zwangsernährung

Nach etwas mehr als einem Monat zu Hause rief die örtliche Polizei Ju Yajun Zuhause an und orderte ihn zur Polizeidienststelle von Yuquanzheng unter dem Vorwand, dass dort eine Versammlung abgehalten würde. Nach dem sie ihn dort eine Zeit lang geschlagen und getreten hatten, brachten sie ihn zurück in die Haftanstalt von Ahcheng. Dieses Mal behandelten sie ihn noch schlimmer. Als die Polizisten Falun Gong und seinen Gründer, Herrn Li Hongzhi, verfluchten, unterbrach Ju Yajun sie. Dafür wurde er in eine Folter – Position gezwungen, die „Flugzeug“ genannt wird. Dabei werden die Arme nach hinten gestreckt, während der Oberkörper um 90 Grad gebeugt wird. Die Polizisten zwangen ihn, diese Haltung für eine lange Zeit einzunehmen und schlugen ihn, sobald er sich auch nur leicht bewegte. Weil Yajun öffentlich ein Bittgesuch für sein Recht, Falun Gong zu praktizieren eingereicht hatte, erhielt er ein Jahr Umerziehungslager. Am 5. Juli 2000 brachten ihn Beamte zum Wanjia Arbeitslager in der Stadt Harbin zu einem 8-Tage-Kurs. Hinter dem sog. „Kurs“ verbirgt sich oft Folter, mit der die Aufseher versuchen, ein „Geständnis“ oder einen „Reuebericht“ zu erpressen. Dabei soll der Absicht entsagt werden, weiterhin Falun Gong zu praktizieren. Viele, die sich dem Zwang fügten und die Reueberichte unterzeichneten, gaben, kaum dass sie freigelassen waren, Widerrufungserklärungen heraus. Die Falun Gong Webseiten erreichten allein im vergangenen Jahr Zehntausende dieser Widerrufungen. Das legt den großen Umfang dieser Anstrengungen der chinesischen Führung bloß. Das „Büro 610“, das einzig für die Vernichtung von Falun Gong ins Leben gerufen wurde, hat unter der Leitung von Luo Gan Anweisungen herausgegeben, die die Haftanstalten in ganz China dazu drängen, jeden Art der Gewalt anzuwenden, damit Falun Gong Praktizierende „konvertieren“. Ein Tod durch Mißhandlung in Polizeigewahrsam soll offiziell als Selbstmord ausgegeben werden.

Ju Yajun ’s letzter friedfertiger Aufruf

Während seiner Zeit im Changlinzi Arbeitslager erlitt Ju Yajun sogar noch mehr Qualen und musste abscheuliche Verhältnisse erleben. Sein Körper reagierte mit schwarzer Krätze. Da er keine anderen Möglichkeiten für einen friedlichen Protest sah, führte er eine Serie von drei Hungerstreiks durch. Den letzten begann er am 8. Oktober 2001. Während seines Hungerstreiks zwangsernährte ihn die Polizei zweimal täglich, wofür sie einen Plastikschlauch verwendeten, den sie ihm durch die Nase einführten. Dieses Verfahren wird oft von dafür nicht ausgebildeten Gefängnis – Wachen ausgeführt oder sogar von anderen Haftinsassen. Viele Praktizierende sind während der Prozedur durch Verletzungen an der Luftröhre oder der Lunge gestorben. Adam Montanaro, Sprecher des in New York gegründeten Falun Dafa Informationszentrums, erklärt zu der Praxis der Zwangsernährung: „Dem Gefängnis – Personal ist angeordnet worden, jeden Falun Gong Praktizierenden in Hungerstreik zwangsweise zu ernähren – um ihn am Leben zu halten in der Hoffnung, dass er durch die Verlängerung seiner Qualen vielleicht doch schließlich genötigt werden könnte, seinen Glauben aufzugeben. Das ist eine entsetzliche Taktik. Wobei diese Falun Gong Praktizierenden die Hungerstreiks durchführen, weil das ihr einziger Weg ist, um gegen die Ungerechtigkeit zu protestieren und sich dabei an die Prinzipien der Gewaltlosigkeit zu halten“. Am 18. Oktober schwoll Ju Yajun ’s Kehle so sehr an, dass der Plastikschlauch nicht eingeführt werden konnte. Am Nachmittag des 21. Oktober wurde er zum Changlinzi Gefängniskrankenhaus gebracht, nur um etwa gegen 9:00 Uhr bewußtlos wieder zurückgebracht zu werden. Andere Häftlinge stellten Nadeleinstiche an seinen Armen fest. Ju Yajun kam nie wieder zu Bewußtsein.

Eine Frage der Verantwortung

Quellen in China glauben, daß diese Art von Mißhandlung vorsätzlich ist. Ju Yajun’s Familie zufolge rief am 19. Oktober der leitende Beamte des Changlinzi Arbeitslagers, jemand mit Namen „Li“, Ju Yajun’s ältere Schwester an, und fragte nach Kopien seines Ausweises und seiner Wohnsitz – Registrierung. Seine Familie fragte: Warum braucht das Arbeitslager diese Dokumente erst jetzt, nachdem er schon so lange in Haft ist? Sie lehnten die Anfrage ab. Später wurde seiner Schwester wegen ihrer Beharrlichkeit erlaubt, per Telefon mit ihm zu reden. Zu dieser Zeit war Ju Yajun schon 10 Tage im Hunger – Streik. Er sagte nur einen Satz: „Sis, ich will nach Hause“. Dies waren seine letzten Worte. Am 24. Oktober, drei Tage nachdem er das Bewußtsein verloren hatte, brachte ihn das Changlinzi Arbeitslager zum Yuquanzhen Stadtrat zurück. Daraufhin zwangen diese seine Familie, die Aufnahmepapiere zu unterschreiben. Sie zogen ihn vom Lieferwagen und fuhren schnell weg. Seine Familie machte alles, was sie konnte, um ihn zu retten. Sie brachten ihn zum Krankenhaus in Ahcheng und überführten ihn dann zum Krankenhaus Nummer Zwei der Medizinischen Fakultät in Harbin. Nach 36 Stunden auf der Intensivstation starb Ju Yajun am 26. Oktober 2001 um 04:18 Uhr. Seine Familie appellierte mehrmals an die örtlichen Beamten, aber ihren Bitten wurde mit verschiedensten Entschuldigungen und Drohungen begegnet. Als Reporter beim Changlinzi Arbeitslager anriefen, wurde ihnen nur mitgeteilt, daß Ju Yajun „nach Hause geschickt“ worden sei. Fragten sie nach der Todesursache, sagte man ihnen „können wir nicht sagen“. So wie bereits letzte Woche, befand sich Ju Yajun ’s Körper in der Leichenhalle des Krankenhauses der Stadt Ahcheng.

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