Shanghai: Die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in der Strafanstalt Yangpu, Shanghai, und im Zwangsarbeitslager Nr. 1 von Shanghai

Die Strafanstalt Yangpu , Shanghai

Im August 2001 wurde ich von der Polizei festgenommen und in die Strafanstalt Yangpu gebracht, weil ich Dafa-Spruchbänder gedruckt hatte. Um die Dafa-Praktizierenden voneinander zu trennen, kam immer nur ein Praktizierender in eine Zelle, in der die anderen Insassen Kriminelle waren, die alle möglichen Verbrechen begangen hatten. Jede Zelle war weniger als 16 Quadratmeter groß. Darin befand sich die Klosett-Mulde und so war der Platz zum Sitzen und Schlafen sehr beengt. Da es in einer Zelle um die zwanzig Insassen gab, brachen jeden Tag Kämpfe aus. Oft wachten wir mitten in der Nacht auf von dem Lärm der Kämpfe und der Schreie, weil irgendjemand zu laut geschnarcht hat oder von lautstarken Streitereien zwischen den Gefangenen, die versuchten, mehr Platz zum Schlafen zu finden. Die höchste Belegung waren 33 Gefangene in einer Zelle. Alle mussten Seite an Seite schlafen. Es war im Hochsommer, unsere Körper berührten sich und wir schwitzten, die Gefängniszelle stank nach Schweiß. In dieser Zeit gab es verstärkte lautstarke Kämpfe. Ein Instrukteur der Strafanstalt sagte, dass nach landesweiten Vorschriften jedem Gefangenen ein Minimum von 1,5 Quadratmetern zustehen muss. In Wirklichkeit hatte jeder nur 0,45 Quadratmeter zur Verfügung. Auf so einem eingeengten Raum kann man seinen Körper nicht umdrehen, ganz abgesehen davon, dass man sich nicht ausstrecken kann. Wenn man eine ganze Nacht auf diese Weise geschlafen hat, ist der ganze Körper steif und voller Schmerzen, oftmals kam man nur 2-3 Stunden zum Schlafen. Unter solchen Umständen verbreiteten sich leicht alle Arten von Hautkrankheiten und die Gesundheit von manchen Gefangenen verschlechterte sich rapide.

Für das Essen gab es nur drei Minuten Zeit. Da ich schlechte Zähne hatte, wollte ich nichts von der Zeit für Gesichtwäsche und Zähneputzen wegnehmen. So verschlang ich meinen Reis hastig mit kaltem Wasser ohne zu kauen. Wenn man nicht schnell genug aß, nahm man uns das Essen weg. Unter diesen Bedingungen blieben oft nicht leer gegessene Reisschalen übrig. Der übriggebliebene Reis wurde gesammelt und in ein Loch geworfen (in Wirklichkeit schütteten sie den Reis mit Wasser ins Klobecken). Somit bekamen wir nicht genug zu essen und das Essen wurde vergeudet. Einmal wollte der Oberaufseher des Gefängnisses mit mir sprechen und ich erzählte ihm die Sache; aber es änderte sich nichts.

Betrogen und in der „Shanghaier Schule des Gesetzes“ weiteren Quälereien ausgesetzt

Nachdem ich 28 Tage lang eingesperrt war, sagte der Polizist, der meinen Fall bearbeitete, dass ich entlassen würde, wenn ich ein Freispruch-Dokument unterschriebe. Zuerst weigerte ich mich, zu unterschreiben; aber dann belogen sie mich und sagten, dass die Unterschrift nur belege, dass die Person entlassen wurde und keinen anderen Sinn beinhalte. Da ich nicht genügend aufrichtige Gedanken hatte, (die Unterschrift besagte, dass ich die Verfolgung akzeptierte) und den starken Eigensinn hatte, freigelassen zu werden, unterschrieb ich das Papier. Sie entließen mich jedoch nicht, sondern schickten mich in die „Shanghaier Schule des Gesetzes“ am Sichen-Highway, um die Verfolgung gegen mich fortzusetzen. Diesmal wollte sie, dass ich andere Praktizierende betrüge, aber ich weigerte mich standhaft. Als sie nach 4-5 Tagen merkten, dass sie ihr Ziel nicht erreichen konnten, gaben sie öffentlich bekannt, dass ich zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt sei.

Weitere Verfolgung im Zwangsarbeitslager von Shanghai

Eines Tages im Oktober wurde ich widerrechtlich in das Zwangsarbeitslager Nr. 1 in Dafeng, Provinz Jiangsu geschickt. Sie zwangen mich, den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen; beim Sitzen ist man gezwungen, Knie und Taille in einem rechten Winkel zueinander zu beugen und man darf sich von 5 Uhr 30 bis 22 Uhr nicht bewegen. Die Gesäßhaut vieler Praktizierender zerriss dadurch, Flüssigkeit sickerte aus den Wunden und verursachte Entzündungen. Danach hat die Haut dicke Narben. Nach ein paar Tagen wurden wir zu militärischem Drill gezwungen. Gleich nach dem Frühstück mussten wir ohne Pause bis zum Mittag marschieren. Dazu wurden Sondergruppen abkommandiert, um die Praktizierenden zu beobachten. Nach dem Essen machten der Drill-Offizier und die Beobachter (unter denen Verbrecher waren, die Einbruchdiebstahl, Raub, Überfälle und Betrügereien begangen hatten) einen Mittagsschlaf. Nur wir Praktizierenden durften uns nicht ausruhen. Nachmittags mussten wir mit dem Marschieren weitermachen. Obgleich es schon Spätherbst war, schwitzten wir dermaßen, dass unsere Kleidung durchnässt war.

Wir durften uns nicht regelmäßig duschen. Manchmal gaben sie uns eine halbe Flasche heißes Wasser manchmal auch eine ganze, um unsere Körper damit abzuwischen; schließlich war es aber nichts anderes als den Schmutz zu verreiben; es gab aber keine andere Lösung. Das Essen und die hygienischen Verhältnisse in diesem Lager waren extrem schlecht. Nur zweimal monatlich bekamen wir eine bessere Mahlzeit, die meiste Zeit gab es immer wieder das gleiche Gemüse. Es wird kein Öl beim Kochen verwendet, nur in der klaren Gemüsesuppe schwammen kleine Fettklümpchen. Sie wuschen das Gemüse auch nicht, bevor es gekocht wird, jedes Mal wenn wir Porree aßen, war der Boden des Metallbehälters, in den das Gemüse hineingefüllt wurde, mit einer dicken Schicht von schmutzigem Wasser bedeckt.

Nur vor dem chinesischen Neujahrsfest durften wir baden. 120 bis 130 Leute wurden in 5 oder 6 Gruppen eingeteilt und wie Sardinen für eine kurze Zeit in einen kleinen Wasserpool von etwa 6 Quadratmetern gequetscht. Das Ganze nannte sich ein Bad nehmen. In dem Pool durfte keine Seife verwendet werden. Es gab nur Kaltwasser-Hähne neben dem Pool zum Abspülen. Während des Neujahrsfestes herrschte das kälteste Winterwetter, darum wagte man nicht, zum Abspülen das kalte Wasser zu benutzen. Mit so einem Bad konnte kein Mensch sauber werden.

Im Arbeitslager wurden wir gezwungen wie die Sklaven zu arbeiten. Wir stellten ausgestopfte Spielzeuge wie kleine Affen, kleine Bienen und dergleichen her. Erzwungene Überstunden waren in der Hochsaison üblich und der Aufseher versuchte immer, uns noch schneller arbeiten zu lassen. Etwa 10 Gruppen in einer Arbeitseinheit arbeiteten sehr schwer. Dazu gab es eine besondere Arbeitseinheit (Gruppe 13), die hauptsächlich für standhafte Dafa-Praktizierende eingerichtet worden war. Neben der regulären Arbeit mussten sie schwere körperliche Arbeit verrichten. Gruppe 13 musste die Fäkalien aus den Toilettenbecken entfernen (sie trugen sie in zwei Kübeln, die mit Seilen an eine Stange gebunden waren und über die Schultern gehängt wurden). Sie bearbeiteten den Boden und mähten das Gras. Solche Arbeiten mögen gar nicht so hart sein für jemanden, der an körperliche Arbeit gewöhnt ist; aber sie ist sehr schwer für jemand, der nicht daran gewöhnt ist oder der schon 50 bis 60 Jahre alt ist. Zum Beispiel begannen einmal 5 Leute Kartoffeln auszugraben, drei von ihnen waren junge Gefangene, die dazu bestimmt waren, Praktizierende zu beobachten, die beiden anderen waren 50 und 60 jährige Praktizierende. Sie hatten nahezu 800 Kilo Süßkartoffeln ausgegraben und sie in einen großen Metallkarren geworfen. Dieser Karren war lang und schwer, er wog mindestens 200 Kilo, zusammen mit den Kartoffeln wog er ungefähr 1000 Kilo. Der Polizist Shi wies nicht etwa die jungen Beobachter an, den Karren zu schieben, sondern befahl das den älteren Praktizierenden und schrie dabei: “Los, schieb tüchtig, schieb tüchtig!“ Danach entluden sie den Karren und kehrten in ihre Zellen zurück, bedeckt mit Dreck und Schweiß. Die Herzschläge von einem der beiden Praktizierenden betrugen 120 in der Minute. (Normal sind 60 Schläge).

Es gab auch einen Vorfall beim Hinaustragen der Fäkalien. Es hatte geregnet und das Feld war feucht und glitschig. Der Falun Gong Praktizierende Wang war sehr schwach und klein. Als er die beiden großen Kübel mit Fäkalien aufnahm, die von der Stange herunterhingen (die beiden Plastikkübel waren halbvoll mit einem Gesamtgewicht von 90 Kilo), konnten seine Beine das Gewicht kaum tragen und sein Körper wurde hin und her geschüttelt und zitterte. Rein zufällig wurde der Boden eines Gefäßes von der scharfen Kante eines Steines durchrissen und das Fäkalienwasser leckte aus dem Riss heraus. Sofort beschimpfte der Polizist Shi ihn und sagte, er müsse den Kübel bezahlen. Sie zwingen die Praktizierenden, eine Toilettensenkgrube in zwei Stunden zu reinigen. Die Fäkalien bedecken die Hände und Körper der Praktizierenden und am Ende sind sie vollkommen erschöpft und in Schweiß gebadet.

Im März 2002 wurden alle Falun Gong-Praktizierenden aus Dafeng in das Zwangsarbeitslager Nr. 3 Qingpu in Shanghai verlegt. Während der SARS-Epidemie im April 2003 durften unter dem Vorwand einer Isolierungszeit keine Familienbesuche mehr stattfinden. Die Polizisten brachten die Falun Dafa-Praktizierenden zur „Streng kontrollierten Abteilung“ dicht beim Krankenhaus Qingdong und begannen eine blutigere und grausamere Verfolgungsrunde. Die Polizei ließ mehrere Gefangene einen Praktizierenden bewachen. Sie verboten den Praktizierenden zu schlafen, schlugen sie und benutzten alle Arten von grausamen Methoden, um sie zu zwingen, Falun Dafa und ihren aufrichtigen Glauben zu widerrufen. Viele Praktizierende wurden 10 Tage lang ununterbrochen verprügelt. Am 15. Oktober 2003 wurde der Praktizierende Liu Xingguo auf Veranlassung des Polizeibeamten Xiang von den Bewachern zu Tode gequält .

Diese Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden geschah in Shanghai, einer internationalen Weltstadt während der „besten Zeit für Menschenrechte in China“, wie die chinesischen Behörden behaupten. Auch heute gibt es viele Falun Gong-Praktizierende, die standhaft an ihrem Glauben festhalten und verfolgt werden und in Strafanstalten, den sogenannten „Schulen des Gesetzes“, in Zwangsarbeitslagern oder Gefängnissen festgehalten werden. Wir hoffen, dass jeder die Tatsachen versteht, sich der Verfolgung entgegenstellt und hilft, diese Gräueltaten zu beenden.


Chinesische Fassung: http://www.minghui.org&mh/articles/2004/4/23/72993.html
Englische Fassung: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/5/23/48480.html

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