Deutschland: Infotag und Appell in München

Damit mehr Menschen Falun Dafa kennenlernen können und um sie die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Dafa in China erfahren zu lassen, haben Falun Gong Praktizierende in München am Samstag, dem 10. November einen Infotag veranstaltet. Die Genehmigung bei der Stadt war schon einige Wochen vorher eingeholt worden. Kurz vor dem 10. November erfuhren wir, dass der chinesische Vizepräsident, Hu Jintao am gleichen Tag München besuchen würde, als letzte Station seines Besuches in fünf europäischen Ländern. Die Münchner Dafa Praktizierenden entschieden daraufhin, auch einen Appell an den zukünftigen chinesischen Staatsführer zu richten und die Stimme aus den Herzen der ausländischen Falun Dafa Praktizierenden an ihn zu wenden, „Beendet die Verfolgung von Falun Dafa! Gebt Falun Dafa die Gerechtigkeit zurück!“

Praktizierende aus Regensburg, Heidelberg und Würzburg kamen nach München, um uns zu unterstützen. Mache von ihnen hatten kurz zuvor an einem friedlichen Appell in Berlin teilgenommen. Ohne Pause waren sie nach München gereist. In München waren Gedenktafeln mit den Fotos von ermordeten Falun Dafa Praktizierenden angefertigt worden. Jedes Foto wurde auf Fotopapier gedruckt und darunter standen persönliche Angaben der getöteten Praktizierenden, Alter, Herkunft, Datum und Ursache ihres Todes. Mit schönen reinen Lotusblumen wurden die Tafeln feierlich umrahmt. Manche Praktizierenden hatten die ganze Nacht an einem Transparent gearbeitet.

1. Infotag am Marienplatz

Der Marienplatz ist der belebteste Platz in München, mit vielen Sehenswürdigkeiten, er ist das Herz der Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften und dem berühmten Rathaus. Der Platz ist voller Touristen und Menschen, die Einkäufe machen. Nachdem wir unseren Infostand aufgebaut hatten, kamen sehr viele Passanten. Die Praktizierenden machten die Übungen und erklärten die Wahrheit über die Verfolgung in China. Der starke Kontrast zwischen der friedlichen Übungs-Szene und der auf Stellwänden dokumentierten grausamen Verfolgung erschütterte die Menschen. Sie konnten kaum glauben, dass es im 21ten Jahrhundert in China noch eine derartige rücksichtslose Unterdrückung der grundlegendsten Menschenrechte gibt.

An diesem Samstag war es sehr kalt. Dass die Falun Gong Praktizierenden keine Kälte fürchteten, hat zwei junge Leute erstaunt. Eine Praktizierende sagte ihnen, „Wenn wir die Übungen machen, wird uns warm und wir frieren nicht!“ Das interessierte die beiden und sie fingen freudig an, die Übungen zu lernen.

Eine Chinesin schaute sich alle unsere Plakate sehr genau an. Eine Praktizierende bemerkte dies und ging zu ihr und sprach sehr lange mit der Frau. Sie berichtete, dass es an ihrem Arbeitsplatz (staatlich) schon Falun Gong Praktizierende gebe. Obwohl sie der Verfolgung von Falun Dafa nicht zustimmte, wusste sie aber nicht, welches Ausmaß die Verfolgung bereits angenommen hatte. Heute ist sie uns begegnet und so hat sie erst von der Wahrheit erfahren. Die Praktizierende erklärte ihr mit einem Beispiel aus ihren eigenen Erfahrungen, wie schön und harmonisch Falun Dafa ist und dass er erst die richtige Wissenschaft ist. Sie hörte lächelnd zu und stimmte dann nickend zu. Am Ende des Gesprächs sagte sie, „Ich weiss jetzt schon alles. Vielen Dank! Es gibt noch viele andere, die von der Wahrheit erfahren sollten. Ich halte sie nicht auf, gehen sie zu anderen und reden sie mit ihnen.“

Ein chinesischer Tourist nahm sämtliche Plakattafeln mit seiner Videokamera auf, damit er sie anderen auch sehen lassen könne.

Ein anderer Chinese blieb lange Zeit bei unserem Stand stehen. Nachdem er alle Plakate angeschaut hatte, begann er noch weiteres Infomaterial zu lesen. Er sagte uns, „Alles was in diesem Heftchen steht, ist die Wahrheit. Das weiss ich. Dieses Heftchen haben sie gut gemacht. Ich bin Anwalt und einige Falun Gong Praktizierende haben mich besucht und wollten die Regierung verklagen. Ich erzähle ihnen von einem meiner Fälle. Eine Familie kultiviert Falun Dafa und die ganze Familie ging nach Peking zur Petition und daraufhin wurde die ganze Familie verhaftet. Polizisten behandeln Falun Dafa Praktizierende unmenschlich grausam. Anfangs wurden ihre Hände und Füsse mit Handschellen aneinandergefesselt und man schob sie unter ein Bett, drei Tage lang. Drei Tage später wurden sie wieder herausgeholt und verhört. Zuerst wurde die Mutter verhört. Die anderen mussten noch zusammengebunden ausharren. Zwei Tage später ließ die Polizei die anderen Familienmitglieder alle frei, weil sie die Mutter so lange geschlagen hatten, bis sie starb und sie jetzt auch Angst hatten. Die Leiche der alten Frau war voller Wunden und Blut. Die Polizisten haben sie gefoltert und wollten von ihr wissen, von wem sie die Informationsmaterialien bekommen hatte. Die Mutter weigerte sich, diese Auskunft zu geben und wurde deshalb zu Tode geschlagen. Diese Familie ist relativ reich und die Angehörigen wollten einen Prozess führen. Ich schrieb die Anklage. Aber zur Zeit werden alle Fälle, die mit Falun Gong zu tun haben, gar nicht angenommen.
Ich kenne noch einen anderen Todesfall. Die chinesischen Falun Gong Praktizierenden haben viele Beweise, Fotos und können diese nicht an die Öffentlichkeit bringen. Wenn ein Praktizierender aus irgendeiner Stadt nach Peking zur Petition gegangen ist, müssen der Oberbürgermeister und der Gouveneur beide zusammen nach Peking, um sich dort zu verantworten. Damit sie ihr Amt weiter behalten können, üben sie großen Druck auf den örtlichen Polizeichef aus. ‚Wenn sie das nicht schaffen können, dann werden wir jemand besseren finden!‘ Der Polizeichef gibt den Druck wiederum weiter an die Polizisten, und die Polizisten an die Gefangenen. Die Falun Gong Praktizierenden werden so zu Tode geschlagen. Aber alle Falun Gong Praktizierenden sind gute Menschen! Unser Land ist so geworden! Haben Sie noch mehr Infomaterial, bitte geben sie es mir. Ich werde es zurückbringen und anderen Menschen geben.“

An diesem Tag haben viele Chinesen von der Wahrheit erfahren. Das freute uns sehr. Künftig müssen wir uns noch mehr anstrengen, um die Lügen aufzudecken, damit keiner vergessen wird.

2. Appell vor der Residenz

Der Infostand endete um 16.00 Uhr und alle Praktizierenden trafen sich anschließend zum Fa lernen. Zwei Stunden später fuhren wir zum Odeonsplatz. Diesen Platz, gegenüber der Residenz, musste Herr Hu Jintao auf seinem Weg zur Residenz, zum Treffen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten passieren.

Am Abend war es noch kälter geworden. Begleitet von der schönen Falun Gong Musik „Pu Du; Ji Shi“ standen wir mit Kerzen im kalten Wind und sendeten aufrichtige Gedanken aus. In der Mitte strahlte ein gelbes Transparent mit den chinesischen Schriftzeichen „Falun Dafa“. Auch ein 72jähriger Praktizierender war dabei. Eine Praktizierende kam mit ihrem 100 Tage alten Baby und stellte sich mit in den Halbkreis. Die Passanten waren erstaunt, warum wir bei so kaltem Wetter draussen standen. Als sie den Grund erfuhren, waren sie berührt. Sie sagten uns, „Sie sind friedlich. Wir wünschen Ihnen Erfolg!“

Heute war auch viel mehr Polizei anwesend als sonst. Viele von ihnen wussten noch nichts von Falun Dafa. Wir boten ihnen Zeitungen an und viele haben sie gerne genommen und wollten im Wagen in Ruhe lesen. Ein Polizist stand vor der Tafel mit den Fotos der getöteten Dafa Praktizierenden und schaute sie sehr gründlich an. Wegen des schlechten Wetters waren seine Kollegen alle bereits zum Wagen zurückgegangen, nur er blieb noch da. In einer sehr gebückten Haltung las er auch die Namenslisten auf dem untersten Teil der Tafel, die Namen der Praktizierenden, von denen es noch keine Fotos gibt.

Drei Stunden standen wir in der Kälte. Kurz bevor wir den Platz verließen, entfernten wir sorgfältig Wachstropfen unserer Kerzen vom Boden. Der Einsatzleiter der Polizei stieg aus dem Polizeiwagen und sagte zu uns: „Ich habe großen Respekt vor ihnen. Bei so schlechtem Wetter sind Sie drei Stunden lang gestanden. Unglaublich!“

Anschließend gingen noch einige Praktizierende zum Hotel, in dem Herr Hu übernachtete, in der Hoffnung, ihm zu begegnen. Eine Praktizierende traf auf einen chinesischen Beamten der chinesischen Botschaft und sagte ihm, „Ich bin eine Dafa Praktizierende. Mit der Stimme aus unserem Herzen möchten wir Herrn Hu folgendes sagen: Beenden sie die Verfolgung von Falun Dafa! Lassen sie alle inhaftierten Falun Gong Praktizierenden frei!“

Dafa Praktizierende aus München/ Deutschland

16.11.2001

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