Frauen in Masanjia: das Arbeitslager Masanjia unter dem Regime von Bo Xilai quält junge Frauen bis zum psychischen Zusammenbruch und bis zum Tode

Am 22. April, als der chinesische Handelsminister, Bo Xilai, die USA besuchte, wurde ihm eine Vorladung des Bezirksgerichtshofes Washington DC zugestellt. Darin wird er beschuldigt, während seiner Amtszeit als Gouverneur der Provinz Liaoning Riesensummen staatseigener Gelder für die Verfolgung von Falun Gong missbraucht zu haben. Nach zuverlässigen Quellen waren aus dem Zwangsarbeitslager Masanjia in der Provinz Liaoning oft Todesschreie zu hören. Im Oktober 2000 wurden in Masanjia 18 Falun Gong praktizierende Frauen ausgezogen und nackt in die Zellen männlicher Verbrecher geworfen. Die grausamen Quälereien von Falun Gong-Praktizierenden in Masanjia führten zu mindestens fünf Todesfällen, verursachten bei sieben von ihnen einen psychischen Zusammenbruch und machten viele zu Krüppeln.

 

Das Eingangstor des Zwangsarbeitslagers Masanjia

Nach einem offiziellen Medienbericht investierte die Provinz Liaoning während der Regierungszeit von Bo Xilai eine Milliarde Yuan(1) in die Verstärkung des Gefängnissystems; eine halbe Milliarde ging an das Zwangsarbeitslager Masanjia. Die Provinz erbaute im Jahre 2003 auf einem 2000 mu großen Landstück (etwa 330 Morgen) die erste Gefängnisstadt Chinas. Das Gefängnis Dabei und das Frauengefängnis Dabei wurden nach Masanjia verlegt. Die chinesische Regierung behauptet, dass diese moderne Anlage 10.000 Gefangene fassen kann und Supermärkte, Banken und für die Öffentlichkeit zugängliche Bereiche enthält.

Das Zwangsarbeitslager Masanjia – die Geldmaschine

Das Zwangsarbeitslager Masanjia im Bezirk Yuhong, Stadt Shenyang, war vor 1999 jahrelang finanziell in den roten Zahlen. Es konnte nicht einmal seine Stromrechnungen bezahlen. Nachdem die Verfolgung von Falun Gong begann, wies die Regierung dem Zwangsarbeitslager Masanjia 10.000 Yuan für jeden Falun Gong-Praktizierenden zu, der aus anderen Teilen der Provinz dorthin geschickt wurde. Innerhalb der letzten vier Jahre wurden 4.000 Praktizierende inhaftiert. Das bedeutet, dass 40 Millionen Yuan nach Masanjia geschleust wurden.

Ende Oktober 1999 wurde das Frauen-Unterlager Nr. 2 des Zwangsarbeitslagers Masanjia eingerichtet. Es untersteht direkt der Gerichtsbarkeit des Justizministeriums der Zentralregierung, dessen Auftrag es ist, Falun Gong praktizierende Frauen zu inhaftieren und zu quälen. Ursprünglich gab es dort weniger als 10 Gefängnisangestellte, einschließlich des Wachpersonals an den Türen; nun sind es aber über hundert. Viele der Mitarbeiter, die Ende 2001 rekrutiert wurden, sind jung und stammen aus bäuerlichen Gegenden. Die Gefängniswärter werden zweimal monatlich bezahlt und bekommen große Vergünstigungen. Sie halten 1.500 Falun Gong-Praktizierende gefangen, die von der Polizei festgenommen wurden und ohne offizielles Gerichtsverfahren nach Masanjia verschleppt wurden.

Das Justizministerium überwies eine Million Yuan an das Lager, um die Umgebung zu „verbessern“. Su Jing, die Chefin des Frauen-Unterlagers Nr. 2, wurde mit einem Bonus von 30.000 Yuan belohnt , weil sie aktiv an der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden mitwirkte. Sie wurde außerdem als „Oberheldin“ gefeiert. Der Hilfschef Shao Li erhielt einen Bonus von 30.000 Yuan und alle Brigadiere bekamen ebenfalls einen Bonus. Alle Gefängniswärter wurden „geehrt“ als „Helden zweiten Grades“. Regierungsbeamte wie Luo Gan, Liu Jing und andere kamen persönlich zur Besichtigung.

Neben Masanjia sind auch das Shenyang-Gefängnis, das Dalian Zwangsarbeitslager, das Zhangshi Zwangsarbeitslager und das Longshan Zwangsarbeitslager wegen ihrer grausamen Folterungen von Falun Gong-Praktizierenden berüchtigt. Gegen Ende 2001 hatte das Zwangsarbeitslager Longshan für seine Bemühungen bei der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden 400.000 Yuan erhalten, während das Zhangshi Zwangsarbeitslager mit 500.000 Yuan belohnt wurde. Die Gefängniswärter pflegten öffentlich zu sagen: “Wenn wir kein Geld bekämen, wer würde denn sonst so eine schmutzige Arbeit verrichten wollen?"

Ein hoher Beamter der Provinz-Justizabteilung Liaoning hatte einmal zu einer Gruppe Gefängnisinsassen, die kurz vor der Entlassung standen, gesagt: “Die Gelder, die für die Falun Gong Sache ausgegeben werden, haben bereits die Kriegskasse überstiegen.“

Foltertaktiken, die Praktizierende zum Widerruf ihres Glaubens zwingen sollen

Vom 20. Juli 1999 bis zum 18. April 2004 sind 103 Menschen (in Masanjia!) an den Folgen der Folterungen gestorben, das ist die vierthöchste Zahl im ganzen Land. Zuverlässige Quellen enthüllten, dass häufig Todesschreie im Lager Masanjia zu hören seien. Diejenigen, die ihren Glauben an Falun Gong nicht widerrufen, werden Behandlungen für psychisch Kranke ausgesetzt, sie erhalten Zwangsinjektionen, die das Nervensystem schädigen, und müssen Gehirnwäsche-Videos als Teil der Verfolgungsstrategie ansehen. Schwere Prügel, Folterungen und Elektroschocks stehen in Masanjia an der Tagesordnung. Im Oktober 2000 war die internationale Gemeinschaft entsetzt, als sie hörte, dass weibliche Praktizierende entkleidet wurden und nackt in die Zellen männlicher Gefangener geworfen wurden.

Masanjia führte eine neue Taktik ein, um standhafte Praktizierende zu quälen: sie werden in luftdichte Zellen gesperrt, in denen nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist. Die ganze Zelle ist mit einer 10 Zentimeter dicken Schaumschicht versiegelt. In so einem Raum kann man nicht richtig Luft holen. Die Schaumschicht in diesen Zellen ist mit Handabdrücken von Praktizierenden bedeckt, die während dieser Folterung gegen das Ersticken ankämpften.

Selbst ältere Praktizierende bleiben im Masanjia Zwangsarbeitslager nicht von der Folter verschont. Eine weißhaarige alte Frau wurde für eine ganze Nacht an Heizungsrohre gefesselt. Nachdem man sie befreit hatte, wurden ihr nochmals 9 Stunden lang die Beine gefesselt. Eine andere ältere Frau wurde aufgehängt und verprügelt. Nach dieser Folter waren ihre Arme gebrochen.

Zhang Haiyan wurde gequält bis sie einen psychischen Zusammenbruch erlitt und starb

Nach Angaben von Clearwisdom.net vom 27. April erlitt die 34-jährige Zhang Haiyan infolge der Folter einen psychischen Zusammenbruch. Sie starb unter extremen Schmerzen und Ängsten.

Zhang Haiyan lebte in Wangjia Zhirantun, Dorf Xiyou, Stadtbezirk Hujia, Bezirk Heishan in der Provinz Liaoning. Sie fing im Jahre 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Nicht lange danach konnte sie ihre gekrümmten Beine ausstrecken und sie erlangte körperliche und geistige Gesundheit. Mitte September 2001 wurde sie festgenommen, als sie zum Appellieren nach Peking ging. Man steckte sie in die Heishan Strafanstalt. Nach zwei Monaten wurde sie für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager Masanjia geschickt.

Dort wurde sie gefoltert, indem sie unter anderem an Handschellen aufgehängt, gefesselt und schwer geprügelt wurde. Als ihre Familie sie im Februar 2003 besuchte, war ihr Kopf bandagiert, ihre Hände waren schlimm angeschwollen und sie konnte ihre Familienangehörigen nicht erkennen. Damals wollte die Masanjia-Verwaltung sie immer noch nicht entlassen.

Einen Monat später forderte des Arbeitslager die Familie auf, sie nach Hause zu holen. Zu dieser Zeit war sie bereits geistig verwirrt und konnte sich nicht mehr selbst versorgen. Der Familie sagte man, sie würde nur für einen Monat freigelassen, dann würde das Lager sie wieder abholen. Zu Hause entdeckte die Familie tiefe Wunden an Kopf und Nacken, einige 10 Zentimeter lang und 2 ½ Zentimeter breit.

Während ihres zehnmonatigen Aufenthalts zu Hause sprach sie kein einziges Mal mit jemandem, nicht einmal mit ihrem Mann und ihren Kindern. Die Familie wagte nur flüsternd mit ihr zu reden. Selbst wenn ein kleines Kind ein wenig lauter sprach, zitterte sie vor Angst. Sie litt fürchterlich unter vielen Schmerzen und Ängsten, bis zu ihrem Tod am 18. Januar 2004.

Auch eine andere weibliche Praktizierende namens Li Jinghua, 34 Jahre alt, aus dem Dorf Lizhangzi, Gemeinde Shaoduba in der Provinz Liaoning war schwerster Folter ausgesetzt. Im Jahre 2001 wurde sie so brutal gefoltert, dass sie einen psychischen Zusammenbruch erlitt.

 

Li Jingua erlitt einen psychischen Zusammenbruch infolge der Folter

Textil-Arbeiterin starb durch schwere Folter

Wang Wenjun, 38, ehemalige Angestellte in der Textilfabrik Nuerhe in der Stadt Jingzhou, Provinz Liaoning wurde lange Zeit gequält und starb am 22. Juli 2003 im Masanjia- Arbeitslager.

 

Wang Wenjun auf einem offiziellen Foto

Auf dem unteren Farbfoto sieht man Wenjun rechts mit einem lila Stirnband; links neben ihr mit dem hellblauen Kopftuch ist ihre Schwester Wang Wenjuan. Beide praktizierten Falun Gong, bis die ältere Schwester im Masanjia Zwangsarbeitslager zu Tode gefoltert wurde; die jüngere Schwester ist dort immer noch eingesperrt.

 

Wang Wenjun mit ihrer Schwester Wang Wenjuan

Am 26. Oktober 1999 ging Wang Wenjun mit anderen zum Tiananmen-Platz, um dort ein Spruchband zu entfalten. Sie wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dort wurden ihr Handschellen angelegt und sie wurde mit Verbrechern zusammen in eine Zelle in den Todestrakt gesperrt. Jeden Tag musste sie für lange Zeit auf einer schmalen Bank sitzen. Eines Tages wurde sie 9 Stunden lang an den Handschellen aufgehängt. Sie wurde erst am 26. Oktober 2000 entlassen.

Am 8. Januar 2001 ging Wang Wenjun zu einem friedlichen Appell nach Peking und wurde wieder festgenommen. Sie wurde in die Strafanstalt Nr. 1 in der Stadt Jingzhou eingesperrt. Die Wärter gossen kaltes Wasser über sie, ohrfeigten sie, rissen ihr an den Haaren und stießen sie mit dem Kopf gegen die Wand. Sie wurde für drei Jahre nach Masanjia geschickt. Dort war sie in der Unterbrigade Nr. 3 der Brigade Nr. 1 im Frauen-Unterlager Nr. 2 inhaftiert.

Sie wurde zu besonders schwerer Arbeit gezwungen und durfte die Falun Gong-Übungen nicht machen. Ihre Gesundheit wurde immer schlechter durch die fortgesetzte Misshandlung. Ab Mai 2002 bekam sie Bauchschmerzen und anormale Vagina-Blutungen. Sie musste trotzdem die gleichen schweren Arbeiten verrichten.

Im Dezember 2002 startete Masanjia mit einer neuen Gewaltserie bei der Durchführung von Gehirnwäsche. Wang Wenjun wurden die zweifach gekreuzten Beine für fünf Stunden zusammengebunden, dann musste sie für lange Zeit auf einem kleinen Hocker sitzen. Ihre Gesundheit hatte sich wirklich sehr verschlechtert, die Bauchschmerzen waren so schlimm, dass sie nicht schlafen konnte. Die Untersuchung im Krankenhaus ergab einen weit fortgeschrittenen Gebärmutter-Krebs. Am 28. Dezember 2002 holte sie ihr Mann, der gezwungen wurde, sich von ihr scheiden zu lassen, nach Hause. Dort starb sie am 22. Juli 2003.

Andere, die zu Tode gefoltert wurden: Bai Shuzeng, Zhang Guizhi und Zhou Guirong

Cui Yaning befindet sich in einem kritischen Zustand

Eine andere Praktizierende, die sich in Masanjia befindet, ist Cui Yaning. Da sie unter langanhaltender Folter gelitten hatte, befand sie sich zum Frühlingsfest diesen Jahres in einem kritischen Zustand. Nach Informationen von zuverlässigen Quellen konnten bei einer körperlichen Untersuchung ihr Blutdruck und Elektrokardiogramm nicht einmal registriert werden. Trotzdem behauptete die Verwaltung von Masanjia, sie sei wohlauf und wollte sie nicht entlassen.

Cui Yaning wurde zweimal und für insgesamt vier Jahre eingesperrt. Das erste Mal wurde sie im Jahre 1999 mehr als zwei Jahre lang inhaftiert. Genau zwei Monate nach ihrer Entlassung wurde sie Ende Dezember 2001 wieder ins Gefängnis geworfen, wo sie seither immer noch ist. Ihre Mutter sagte, dass sie in diesem Jahr 35 Jahre alt geworden sei und gezwungen wurde, sich scheiden zu lassen, weil sie so lange eingesperrt war. Ihr 8-jähriger Sohn lebt bei seinem Vater.

Ein Reporter rief die Brigade Nr. 2 des Masanjia- Frauen-Unterlagers Nr. 2 an (Tel. 86-24-89210074 x382). Der Angestellte, der das Gespräch beantwortete, gab an, dass Cui Yaning in Masanjia gefangen sei. Das Telefongespräch wurde wie folgt aufgezeichnet:

Reporter: Ist da die Unterbrigade Nr. 5 der Brigade Nr. 2?
Antwort: Was gibt’s?
Reporter: Ist Cui Yaning hier?
Antwort: Ja.
Reporter: Kann ich sie sprechen?
Antwort: Nein.
Reporter: Kann sie gehen?
Antwort: Ja, kann sie.
Reporter: Wann wird sie entlassen?
Antwort: Wenn ihre Zeit abgelaufen ist
Reporter: Wann wird das sein?
Antwort: Sie haben kein Recht, das zu fragen.
Reporter: Wie viel andere sind noch hier?
Antwort: Das weiß ich nicht. Wie heißen Sie?
Reporter: Ich bin Herr Zhou. Und Sie?
Antwort: Das brauche ich Ihnen nicht zu sagen.

Die Frau, die das Telefon des städtischen Öffentlichen Sicherheitsbüros beantwortete, gab an, dass sie der Öffentlichkeit nichts sagen könne.

1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit, das monatliche Durchschnittseinkommen eines Stadtarbeiters beträgt 500 Yuan.

Dieser Artikel auf Chinesisch:
http://www.minghui.org/mh/articles/2004/5/2/73692.html
Dieser Artikel auf Englisch:
http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/5/22/48431.html

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