Falun Gong Informationszentrum Deutschland: Hungerstreik vor der chinesischen Botschaft in Berlin

„Wir wollen die Situation der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden in China widerspiegeln und appellieren an die Bundesregierung, sich für eine Lösung der Krise, von der Millionen von Menschen in China betroffen sind, einzusetzen“

Gestern morgen um 6.00 Uhr traten Frau Yi Wang-Hammelgarn und Herr Bruno Schamber vor der chinesischen Botschaft in Berlin in den Hungerstreik. „Wir wollen die Situation der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden in China widerspiegeln und unser Mitgefühl, und zwar ein Mitgefühl, das über die Grenzen der Hautfarbe und über die Grenzen der Länder oder Kontinente hinausgeht, für die Menschen in Not zeigen. Der Hungerstreik ist unser lautloser Appell an die Bundesregierung, sich für eine Lösung der Krise, von der Millionen von Menschen in China betroffen sind, einzusetzen. Wir hoffen auf ein Gespräch mit dem Bundeskanzler Schröder“, teilten sie gestern morgen dem Falun Gong Informationszentrum mit.

Hintergrund für den Hungerstreik ist die brutale Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden in China seit mehr als zwei Jahren. Bei der Verfolgung sind bisher mindestens 263 Menschen ums Leben kommen.

Der aktuelle Anlass ist die alarmierende Situation von 130 Falun Gong-Praktizierenden im chinesischen Masanjia-Arbeitslager. Diese 130 Menschen werden vor die Wahl zwischen Folterung bzw. Sterben und Lügen gestellt. Solange sie nicht lügen wollen und keine Reueberichte gegen ihren eigenen Willen unterschreiben, werden sie tagtäglich gefoltert und auch nach Ablauf der gesetzeswidrigen Inhaftierung nicht freigelassen. Dies ist die Ursache für den nun schon 19 Tage andauernden Hungerstreik von 130 Falun Gong-Praktizierenden im Masanjia-Arbeitslager.

Yi Wang-Hammelgarn, (43) praktiziert seit 1996 Falun Gong. Seit 40 Tagen beteiligt sie sich an der Mahnwache vor der chinesischen Botschaft und schrieb seit 09.07.2001 über 20 Briefe an Bundeskanzler Schröder und an Außenminister Fischer. „Ich stelle fest, dass die Resonanz der deutschen Bevölkerung sehr groß ist. Die Menschen setzen sich für Falun Gong ein, sie unterstützen uns mit ihren Unterschriften und bieten ihre Hilfe an. Die Verfolgung von Falun Gong hat jetzt Zig-Millionen Menschen in China betroffen. Das Regime versucht mit brutalen Foltermethoden Menschen einzuschüchtern. Bis jetzt gibt es bereits mindestens 267 Todesopfer bei der Verfolgung von Falun Gong. Jedoch werden die Täter nicht bestraft, sondern noch vom Staat für ihre ,Verdienste’ ausgezeichnet. Die Lage ist sehr ernst und es geht jede Minute um Menschenleben. Wir können nicht länger zuwarten. Ich schätze das Leben sehr und möchte mit diesem Hungerstreik auf die Not der Falun Gong Praktizierenden in China und die Dringlichkeit aufmerksam machen. Jetzt bitten wir die Bundesregierung um Hilfe“, teilte sie dem Informationszentrum mit.

Bruno Schamber (46) praktiziert seit März 2000 Falun Gong. Er macht sich große Sorgen um seine Mitpraktizierenden in China. „Da ich viele Jahre in Russland lebte, kann ich mir vorstellen wie ein totalitäres Regime seine Bürger manipuliert. Die Falun Gong-Praktizierenden in China stehen vor einem ganzen Staatsapparat und seiner Propagandamaschine. Sie werden mit Gewalt unterdrückt, ihre Stimmen werden nicht gehört, andere Bürger werden von der Propaganda belogen und von der Polizei eingeschüchtert. Sie bekommen keine Hilfe in ihrem Heimatland. Wir möchten ihre Stimmen verstärken und in unserem freien Land deutlich machen, wie dringend die Lage ist. Martin Luther King sagte: Wer zum Bösen schweigt ist ebenso schuldig, wie der, der es tut! Wir dürfen nicht schweigen, weil wir nach dem Prinzip von Wahrhaftigkeit leben. Wir machen einen Hungerstreik, um uns mit den verfolgten Falun Gong-Praktizierenden solidarisch zu erklären und um die Aufmerksamkeit der Regierung und der Öffentlichkeit stillschweigend zu erwecken. Wir erbitten eine schnelle Reaktion der Bundesregierung und eine offizielle Ächtung des Vorgehens der chinesischen Regierung gegen Falun Gong“.

Ort des Hungerstreiks: vor der chinesischen Botschaft (Märkisches Ufer 54, 10179 Berlin, S-Bhf Jannowitzbrücke)

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Frau Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532 oder
Frau Lei Zhou Mobil : 0179-2210009

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