Falun Gong Informationszentrum Deutschland: 130 Falun Gong-Praktizierende in der zweiten Woche im Hungerstreik

Nach Informationen eines Sicherheitsbeamten, der sich mit den Vorgängen im Lager auskennt, sind im chinesischen Masanjia-Arbeitslager, Provinz Lianoning, 130 Falun Gong-Praktizierende während ihrer unrechtmäßigen Inhaftierung in Hungerstreik getreten. Der Streik hält bereits mehr als 10 Tage an. Ausgelöst wurde der Protest durch die Weigerung der Lagerleitung, Falun Gong-Praktizierende nach Ablauf ihrer regulären Inhaftierungszeit zu entlassen.

Ebenso wurde bekannt, dass das Justizbüro der Provinz Liaoning gemeinsam mit dem lokalen „Büro 610“ folgendes verlauten ließ: „Wir würden eher gegen das Gesetz verstoßen [als Praktizierende freizulassen]; auf keinen Fall lassen wir diese Personen frei.“ Wie berichtet wird, führte diese Anordnung im Masanjia-Arbeitslager zu einer noch grausameren Behandlung der Praktizierenden, die Falun Gong nicht aufgegeben haben.

Das Lager Masanjia ist berüchtigt für die Anwendung extrem gewalttätiger Maßnahmen zur „Umerziehung“ von Falun Gong-Praktizierenden. So wurde zum Beispiel im Oktober letzten Jahres berichtet, dass Lagerbeamte 18 weibliche Falun Gong-Praktizierende zwangen, sich nackt auszuziehen, um sie anschließend in Zellen mit männlichen Straftätern zu sperren; die Folge waren Vergewaltigungen und andere schreckliche Misshandlungen.

Ein Bericht der „Washington Post“ vom 05.08.01 gibt einen Einblick in den Horror, den inhaftierte Falun Gong-Praktizierende erleben müssen. Die Zeitung berichtete über „James“ Ouyang, einem 35-jährigen Elektroingenieur, der die brutale Behandlung in einem Pekinger Arbeitslager aufgrund des Festhaltens an seinem Glauben überlebte. Während seiner Inhaftierung wurde Ouyang gezwungen, neun Tage lang mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. „Sobald er sich bewegte, schlugen sie ihn. Wenn er von den Strapazen zusammenbrach, schlugen sie ihn. Jeden Morgen hatte er ganze fünf Minuten Zeit, um zu essen und seine Notdurft zu verrichten. ‚Wenn ich es nicht schaffte, ging ich in Unterhosen‘, sagte er. ‚Und dafür schlugen sie mich ebenfalls.‘ Am sechsten Tag, sagte Ouyang, konnte er durch das Starren auf die acht Zentimeter entfernte Wand nicht mehr klar sehen.“

Dass sich 130 Falun Gong-Praktizierende im Masanjia-Lager in Hungerstreik befinden, um gegen ihre verlängerte Gefangenschaft zu protestieren, weist auf zwei Dinge hin. „Erstens scheint es“, laut Falun Gong Sprecherin Feng Yuan, „das Lager nicht geschafft zu haben, diese Praktizierenden umzuerziehen und ihrem Glauben abzuschwören – obwohl sie seit Monaten ununterbrochen unbarmherziger Folter, Misshandlungen und Zwang unterworfen sind. Jeder von ihnen hat mindestens ein Jahr lang die ‚Hölle von Masanjia‘ hinter sich. Das zeigt die wahre und entschlossene Haltung von Falun Gong.“

Yuan fügte als Zweites hinzu, dass diese Haftverlängerung auf die größte Angst der chinesischen Regierung hinweist: nämlich dass diese „unverbesserlichen“, standhaften Menschen der Öffentlichkeit die wirklichen, entsetzlichen Bedingungen im Masanjia-Lager vor Augen führen. Eine solche Enthüllung würde das Ansehen der Arbeitslager, die die chinesische Führung versucht hat, durch inszenierte Besichtigungstouren aufzupolieren, weiter schädigen.

Wir rufen die chinesische Führung auf, Menschenrechtsorganisationen sowie den internationalen Medien sofortigen, uneingeschränkten Zugang zu den 130 Falun Gong-Praktizierenden im Lager Masanjia zu gestatten. Es sollte dafür keine fünf Wochen „Vorbereitungszeit“ geben, wie bei früheren Besichtigungstouren.

Seit mehr als 10 Tagen setzen 130 Menschen ihr Leben ein für ihren Ruf nach Gerechtigkeit. Die Lage ist dringend. Nochmals appellieren wir an alle Regierungen und wohltätige Institutionen und erbitten ihre Unterstützung für die Rettung der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden in China.

Über die weitere Entwicklung der Situation werden wir sie auf dem laufenden halten.

Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an
Frau Waltraud Ng Tel.: 06201-15672 oder
Frau Lei Zhou Tel.: 0421-8399451

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