Todesmeldung! Ein Jahr grausamer Folter trieben Ju Yajun in den Tod (Stadt A’chen, Provinz Heilongjiang)

Herr Ju Yajun, 33 Jahre alt, war ein einfacher Bauer im Kreis Yuquan der Stadt A’chen, Provinz Heilongjiang. Nur weil er an die Prinzipien von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ glaubte und diese auch nicht aufgeben wollte, durchlebte er ein Jahr grausamer Folter und Qualen, bis er schließlich am 26. Oktober 2001 verstarb. Er hinterließ einen 70-jährigen Vater, eine Frau und ein kleines Kind. Sie befinden sich in tiefer Trauer! Am Tage seines Todes schneite es, als ob der Himmel die Trauer der Familie teilte…

Am 11. Oktober 2000 ging Ju Yajun nach Peking, um dort eine Petition für Falun Gong einzureichen. Man nahm ihn fest und steckte ihn ins Gefängnis der Stadt A’chen. Dort bekam er pro Mahlzeit ein halbes Dampfbrot aus Maismehl, die andere Hälfte warf der Leiter der Gefängniszelle in die Toilette. Beim Schlafen durfte er seine Beine nicht strecken, ansonsten wurde er brutal geprügelt. Ohnehin schlug der Leiter der Gefängniszelle die Praktizierenden dort willkürlich. Er stiftete sogar einen der Schwerverbrecher an, Ju Yajun und zwei weitere Falun Gong Praktizierende heftig mit Lederschuhen zu schlagen. Erst nachdem alle Praktizierenden in dem Gefängnis laut schrien: „Du darfst sie nicht schlagen!“, hörte er damit auf. Aber das war nicht alles an Unmenschlichkeit in diesem Gefängnis, es wurde den Praktizierenden in den ersten Monaten grundsätzlich verboten, Familienangehörige zu sehen, auch bekamen sie die Sachen, welche die Familienmitglieder hinterließen, nie zu Gesicht. Ein Leiter einer Polizeibehörde brachte sogar extra ein Verbotsschild an: „Falun Gong-Lernenden ist der Besuch der Familienangehörigen in den ersten Monaten verboten!“.

Nach zwei Monaten wurde Ju Yajun für unschuldig erklärt und freigelassen.

Einen Monat später rief man ihn zur Polizeibehörde, wo er brutal verprügelt wurde und ihn wieder gesetzwidrig ins Gefängnis steckte. Dort war die Folter, die er sich übergehen lassen musste, noch grausamer. Unter anderem zwang man ihn, sich zu beugen (90° Grad), wobei er die Arme nach hinten strecken und seinen Kopf senken musste, da er zuvor versucht hatte, den Polizisten Einhalt zu gebieten, Falun Gong zu verleumden. In dieser Stellung musste er für eine ganze Zeit ausharren und durfte sich nicht bewegen, falls er das doch tat, schlugen die Wärter auf ihn ein.

Weil er trotz all der Folter standhaft bei seinem Glauben blieb, verurteilte man ihn zu einem Jahr Arbeitslager, wobei man ihn am 5. Juli 2001 ins berüchtigte Wanjia-Arbeitslager der Stadt Haerbin zum „Drillen“ brachte. Dort ging die Quälerei weiter. Er bekam kaum etwas zu essen und wurde immer wieder zusammengeschlagen. Auch musste er für drei Tage auf den Eisenstuhl und man ließ ihn nicht schlafen.

Dort war er allerdings nur acht Tage eingesperrt und wurde danach ins Changlinzi-Arbeitslager der Stadt Haerbin verlegt. Die Foltermethoden waren hier noch grausamer und brutaler als in den anderen Einrichtungen. Obwohl er durch das ständige Schlafen auf dem kalten Betonboden Skabies bekam und die Entzündung sehr stark blutete, verhörte man ihn immer und immer wieder und traktierte ihn mit den verschiedensten Foltermethoden.

Schließlich entschied Ju Yajun sich dazu, in den Hungerstreik zu treten. Er war unschuldig und forderte seine bedingungslose Freilassung. Insgesamt dreimal ging er in diesem Arbeitslager in den Hungerstreik. Das letzte Mal begann er am 8. Oktober 2001 für insgesamt 18 Tage. Zweimal pro Tag wurde er deswegen zwangsernährt. Zehn Tage später, am 18. Oktober 2001 war sein Hals bereits so stark angeschwollen, dass der Schlauch nicht mehr eingeführt werden konnte. Das hinderte allerdings die Wärter nicht daran, es trotzdem zu tun, auch mit Gewalt, wenn es sein muss. So kam es, dass er am 21. Oktober ins Krankenhaus gebracht wurde. Hier bekam er nur eine Spritze mit unbekanntem Inhalt und man brachte ihn gegen 21 Uhr zurück ins Arbeitslager. Er war ohnmächtig. Ab da an konnte Ju Yajun seinen Kopf nicht mehr heben und war auch nicht mehr bei klarem Bewusstsein.

Nach mehrfachem Fordern durfte seine Schwester am 19. Oktober endlich mit ihm telefonieren. Mit schwacher aber standhafter Stimme sagte er ihr nur einen Satz: „Schwester, ich möchte nur nach Hause!“ Dies war sein letzter Wunsch gewesen, was auch wider erwarten eintrat.

Als Ju Yajun am 24. Oktober zu seiner Heimat dem Kreis Yuquan zurückgebracht wurde, war er schon lange ohne Bewusstsein. Seine Familie brachte ihn ins Krankenhaus, was allerdings schon zu spät gewesen war. Nach 36-stündiger Rettungsversuche verstarb er um 4 Uhr morgens des 26. Oktober 2001.

Als die Bewohner seines Dorfs davon erfuhren, waren sie alle sehr bestürzt und traurig über seinen Tod. Ihre Tränen galten ihrem netten und ehrlichen Mitbewohner, aber auch seiner Frau und seinem Kind. Gleichzeitig waren alle darüber empört und entsetzt, dass wegen der Unterdrückung von Falun Gong eine ganze Familie zerstört wird…

Mit Wunden am ganzen Körper verließ uns Ju Yajun. Obwohl er grausam gefoltert wurde, hatte er sich niemals dem Bösen gebeugt. Er glaubte fest an Wahrhaftigkeit, Barmherzigekit und Nachsicht. Dies ist die Ursache dafür, warum er einen so starken Willen bewiesen hatte und all die Qual ertragen konnte. Obwohl er uns nun verlassen hat, wird sein großartiger Geist ewig im Herzen der Menschen bleiben.

Praktizierender aus China
08.11.2001

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