In der Niederlage den Kopf nicht hängen lassen

Einmal hatte ich mich nicht gut beherrschen können und schlief ein wenig zu lange. Da hatte ich einen Traum, in dem mir jemand sagte, dass ich eine schlechte Note bekommen hätte. Als ich wieder aufwachte, war ich sehr enttäuscht. Ich dachte, wie könnte ich mich nur mit dieser schlechten Note weiter kultivieren. Alle Schwierigkeiten und Prüfungen, die ich früher nicht gut überwunden und bewältigt hatte, erschienen in diesem Moment vor meinem geistigen Auge. Ich hatte schon immer ein schlechtes Gefühl deswegen gehabt, weil ich dachte, dass ich mich nicht gut genug kultiviert hätte. Je mehr ich diesen Gedanken zuließ, desto unwohler fühlte ich mich. Obwohl dieser Zustand nur kurz andauerte, hatte ich das Gefühl, als ob es eine Ewigkeit gewesen wäre. Dann kam mir wieder der Traum in den Sinn und dass ich eine schlechte Note bekommen würde. Aber ist das nicht eine erworbene menschliche Anschauung, welche die alten negativen Mächte ausgenutzt hatten, denn der Meister hatte so etwas nie gesagt? Nachdem ich einem Mitpraktizierenden meine Gedanken erzählt hatte, sagte er: „Alles, was uns entmutigt, sind Störungen durch die alten negativen Mächte!“ Dadurch bekam ich ein noch tieferes Verständnis.

Dass ich mich nicht gut beherrschen konnte, verursachte bei mir eine Lücke. Diese nutzten die alten bösen Mächte sofort aus. Wenn ich diesen Fehler nicht sofort verbessere, dann bedeutet das, eine Vergrößerung der Lücke und die alten bösen Mächte erhalten noch mehr Chancen, sie auszunutzen. Deshalb ist es so wichtig ein ruhiges Herz zu bewahren, mehr Fa zu lernen, damit ich meine Eigensinne, entarteten und erworbenen Anschauungen sofort erkennen kann. Alle Substanzen, die nicht ich selbst sind, müssen von meiner eigenen Natur vollständig abgetrennt werden. Die eigenen Lücken müssen durch noch fleißigere Kultivierung geschlossen werden.

Außerdem möchte ich noch etwas erzählen. Jedes mal, wenn ich mich in einem schwierigen Zustand befand, oder wenn ich eine Schwierigkeit nicht überwinden konnte, sagte ich im Herzen: Meister, Sie brauchen mich als Ihren Schüler nicht mehr weiter zu behalten. Aber nachher, als ich mich wieder beherrschte, bereute ich das. Nach einiger Zeit kam es wieder vor. Endlich habe ich meine falsche Anschauung dabei entdeckt. Sie war sehr schmutzig, schwer zu bemerken und versteckte sich tief in mir. Sie tauchte blitzschnell auf, und war genauso schnell wieder verschwunden. Das heißt, dass der erworbene Teil meines Ichs die Barmherzigkeit des Meisters ausnutzte. Dieser Zustand ähnelt dem eines listigen Kindes, welches seine Eltern in Angst versetzt, um sein eigenes Ziel zu erreichen. Wollte ich mich wirklich selbst ruinieren? Die Antwort war eindeutig: Nein! Aber warum sandte ich diesen Gedanken an den Meister aus? Erstens, damit ich mich nicht blamiere. Zweitens: Ich hatte die Hoffnung, dass der Meister meine Schwierigkeiten ein bisschen verringern würde. Drittens: Ich versuchte zu verhindern, im Innen zu suchen, damit ich meinen Eigensinn nicht herauszufinden brauchte, der mich daran hinderte, die Schwierigkeit zu überwinden.

Jetzt, wo ich diesen Absatz niederschreibe, erkenne ich eigentlich erst, wie entartet und entfremdet diese Gedanken wirklich sind. Es ist eigentlich eine Schande sie niederzuschreiben, aber ich weiß, dass sie nicht mein wahres Ich sind. Und deswegen schreibe ich sie nieder, um sie zu berichtigen; um die schlechte Seite zu enthüllen und schließlich zu beseitigen.

Das waren meine Erkenntnisse. Sagt mir bitte, wenn ihr anderer Meinung seid!

Von einem Dafa Praktizierenden

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv