Der offene Brief einer Frau vom Land an die internationale Gemeinschaft von Richtern und Rechtsanwälten (Provinz Shandong, Telefonnummern)

Sehr geehrte Richter und Rechtsanwälte,

Ich schreibe, um Ihnen von den ungeheuren Schwierigkeiten zu berichten, die meine Familie und ich erlitten haben, und um Sie darum zu bitten, uns bei unseren Bemühungen zu helfen, für diese Ungerechtigkeiten entschädigt zu werden. Ich bin der grundlegendsten Menschenrechte beraubt worden, einschließlich des Rechts der freien Meinungsäußerung, der Glaubensfreiheit und Regressanspruch. Wir haben brutale Verfolgung erlitten, sowohl körperlich als auch mental. Ich will die für diese Ungerechtigkeit verantwortlichen Hauptverbrecher anzeigen.

Ich wurde im Februar 1953 geboren und war oft krank, als ich jung war. Nach anderthalb Jahren musste ich deshalb von der Schule gehen. Als Erwachsene versuchte ich wegen meiner unglücklichen Ehe zweimal Selbstmord zu begehen. Einmal war es im Jahr 1983, als ich ein Pestizid trank. Weil ich toxischen Chemikalien ausgesetzt war, waren meine Magenwände schwer angegriffen worden. Nachdem ich vierundzwanzig Stunden ohnmächtig gewesen war, sagte der Arzt meiner Familie, dass ich nicht lange leben würde, selbst wenn ich wieder zu Bewusstsein käme. Irgendwie schaffte ich es zu überleben, aber mein ganzer Körper schmerzte. Die Nerven in meiner linken Körperhälfte waren geschädigt worden und ich hatte auch Muskelschwund. Ich ging zu vielen Ärzten, aber sie alle sagten, dass ich nicht geheilt werden konnte. Ich dachte wieder daran, Selbstmord zu begehen. Jedoch passte meine Familie Tag und Nacht auf mich auf.

Im späten Dezember 1997 begann ich Falun Gong zu üben. Nach nur einer Woche waren alle meine Schmerzen weg. Nachdem ich drei Monate lang geübt hatte, war die Entzündung meiner Luftröhre, an der ich schon seit ich jung war gelitten hatte, geheilt worden. Meine zerbrochene Familie war nun wieder glücklich und harmonisch. Daraufhin fingen auch meine Familienmitglieder an, Falun Gong zu üben, einschließlich meines Ehemanns, meiner zwanzigjährigen Tochter, meines dreizehnjährigen Sohnes, meiner siebzigjährigen Mutter und meines Bruders und meiner Schwägerin.

Am 20. Juli 1999 begann Jiang Zemin seine Verfolgungskampagne gegen Falun Gong. Am 10. November ging ich nach Peking, um zu appellieren. Ich hoffte den Regierungsführern von meinen persönlichen Erfahrungen berichten zu können und ihnen zu sagen „Falun Dafa ist gut“. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens wurde ich verhaftet. Am Abend holte mich Shen Tao, ein Polizist aus Laixi, und steckte mich für vierundzwanzig Stunden in die Strafanstalt von Laixi. Dann ließen mich Beamte der Regierung von Nanalan weitere zwanzig Tage einsperren. Drei Tage, nachdem ich begonnen hatte, mit einem Hungerstreik gegen meine gesetzwidrige Gefangenschaft zu protestieren, wurde ich freigelassen.

Im Juni 2000 ging mein Mann, Zhou Hengxing, ebenfalls zum Appellieren nach Peking. Er wurde festgenommen, zurückgeschickt und von der Polizei brutal verprügelt. Sie schickten ihn zum Regierungsbüro von Nanlan, wo bereits neun Falun Gong Praktizierende festgehalten wurden. Die Polizei forderte eine Geldstrafe von 1.000 Yuan, bevor sie freigelassen werden konnten[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]. Sie hielten meinen Mann über einen Monat lang gefangen. Acht Tage, nachdem er begonnen hatte, mit einem Hungerstreik gegen seine Gefangenschaft zu protestieren, wurde er freigelassen.

Am 14. Dezember 2001, als ich Infomaterialien über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong im Dorf Shaocun verteilte, meldete mich jemand bei der Polizei, und ich wurde für einen halben Monat eingesperrt. In dieser Nacht fesselte mich die Polizei mit Handschellen zwanzig Stunden lang an ein Heizungsrohr in der Shaocun Polizeiwache, weil ich mich geweigert hatte, mich so hinzuhocken, wie sie es von mir verlangt hatten. Während meiner Gefangenschaft durchsuchte die Polizei am Abend des 23. Dezember mein Haus. Sie beschlagnahmten alle meine Falun Gong Materialien, Bücher und Kassettenrekorder. Sie nahmen auch unseren Schwarz-Weiß-Fernseher mit.

Die Polizei nahm meinen Ehemann und meine Tochter fest. Nachdem sie sie für einen Tag und eine Nacht in Hetoudian festgehalten hatten, ließ die Polizei sie für zwei oder drei Stunden bei eiskalten Temperaturen draußen. Später schickten sie meinen Mann ins Laixi Gefängnis. Nachdem er schon fast ein Jahr dort gefangen gehalten worden war, verurteilten sie ihn zu vier Jahren im Weibei Gefängnis und schickten ihn am 22. Oktober 2002 dorthin. Meine Tochter wurde beinahe zehn Monate in Dashan bei Qingdao in der Provinz Shandong eingesperrt. Sie wurde dann zu fünf Jahren im Jinan Gefängnis verurteilt und am 28. August 2002 dorthin verlegt.

Damals war mein Sohn fünfzehn Jahre alt und besuchte die Nanlan Mittelschule. In der Nacht, bevor mein Haus durchsucht wurde, weckte die Polizei ihn auf. Erschrocken und nur mit seinem Schlafanzug bekleidet, zitterte mein Sohn in der Kälte, während die Polizei ihn verhörte. Als er am nächsten Morgen zur Schule kam, wurde ihm gesagt, dass er von der Schule verwiesen worden war. Als er nach Hause zurückkam, war er schockiert, als er das Durcheinander sah, das die Polizisten bei der Durchsuchung angestellt hatten. Er wusste nicht, was er machen sollte und schlief in der Nacht in einer kalten Ecke.

Nach einem halben Monat kam ich aus meiner Gefangenschaft frei und kehrte nach Hause zurück. Seitdem haben mein Sohn und ich viele Schwierigkeiten durchlebt. Viele Male ging ich zur Schule und bat darum, dass sie meinen Sohn wieder aufnehmen sollten. Die verantwortliche Person sagte mir, dass er in der Schule gut war und sich auch gut benommen hatte. Nichtsdestotrotz sollte mein Sohn eine Garantie schreiben, dass er Falun Gong aufgibt, bevor er wieder zur Schule gehen durfte. Mein Sohn weigerte sich und blieb ein halbes Jahr Zuhause. Später ging er im Juni 2000 zur Diaojiabu Technikschule in Laixi, nachdem er gezwungen worden war, den normalen Schulweg mit Oberschule und Hochschule aufzugeben.

Am 17. August 2002 ging ich mit der Falun Gong Praktizierenden Hu Keling meine Tochter im Jinan Gefängnis besuchen. Die Behörden verhörten uns am Bahnhof von Jinan. Sie hielten uns fest und brachten uns dann zur Polizei von Laixi, die uns in unser Gebiet zurück brachte. Sie sperrten mich für zwei Tage und zwei Nächte ein. Hu Keling verurteilten sie zu Zwangsarbeit und schickten sie ins Wangcun Arbeitslager in Zibo. Die ärztliche Untersuchung zeigte, dass sie bei schlechter Gesundheit war. Die Polizei und das „Büro 610“ von Laixi schickten sie dennoch in eine Nervenklinik, wo sie über drei Monate verfolgt wurde [Anm.: Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen]. Während dieser Zeit wurde sie zwangsernährt und musste unbekannte Medikamente einnehmen. Nachdem sie aus der Klinik entlassen und wieder in Polizeigewahrsam war, wirkte Hu Keling apathisch und zeigte kaum Regungen im Gesichtsausdruck. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihr ganzer Körper war steif, ihr Gesicht war geschwollen, und sie konnte nicht deutlich sehen. Vier Monate lang hatte sie ihre Menstruation nicht gehabt. Nachdem ihre Schwester um Hilfe gebeten hatte, ließ die Polizei Hu Keling am 28. Januar 2003 frei.

Am 19. September 2002 wurde eine „Gehirnwäscheklasse für entschlossene Falun Gong Praktizierende“ in Laixi veranstaltet. Zwei Praktizierende aus meinem Dorf, Zhou Ruie und Zhang Chunyan, wurden festgenommen. Glücklicherweise war ich zu dieser Zeit nicht Zuhause. Es war nicht sicher, nach Hause zurückzukehren. Mein Nachbar sagte mir, dass die Polizei die Häuser von Praktizierenden umstellte, um sie festzunehmen. Mein Sohn und ich mussten das Frühjahrsfest bei einem Verwandten verbringen, um nicht verhaftet zu werden.

Um etwa 20 Uhr am 29. Februar 2003 begann ich das Abendessen vorzubereiten, nachdem ich den ganzen Tag gearbeitet hatte. Plötzlich hatten über zehn Polizisten das Haus umstellt. Sie brachen in das Haus ein und brachten mich fort. Die Polizei schickte mich sofort für zwei Tage und eine Nacht ins Xinzhuang Gehirnwäschezentrum. Weil ich dort nicht sprach, fesselten sie mich für acht Tage und acht Nächte mit Handschellen an ein Fenster. Bis ich mit einem Hungerstreik protestierte, erlaubten sie mir nicht, das Badezimmer zu benutzen.

Nachdem ich wieder Zuhause war, wurde ich oft von den Behörden belästigt. Als Wang Shouhua, der Direktor des „Büro 610“, an meiner Tür die Worte „Buddhas Licht strahlt weit, Schicklichkeit und Gerechtigkeit, harmonisch und klar“ gesehen hatte, befahl er der Polizei von Hetoudian, mich festzunehmen. Um etwa 7 Uhr am 19. September 2003 schlugen und traten mich fünf Polizisten und warfen mich in den Polizeiwagen. Sie rissen mir sogar die Knöpfe von meiner Kleidung ab. Weil ich ihnen weiterhin die Wahrheit über Falun Gong erklärte, stülpten sie mir ein Kissen über den Kopf. Ich konnte kaum atmen und kämpfte, um das Kissen von meinem Kopf zu bekommen. Nachdem wir bei der Polizeiwache angekommen waren, schlugen sie mir ins Gesicht und schütteten kaltes Wasser über mich und durchnässten meine Socken und Hosen. Um etwa 22 Uhr schickten sie mich in die Laixi Strafanstalt, wo ich für einen halben Monat eingesperrt wurde. Meine Familie wusste, dass ich ohne meine Schuhe weggebracht worden war, so dass sie Schuhe kauften und in die Strafanstalt schickten. Die Behörden verhängten ihnen deswegen jedoch eine Geldbuße von 100 Yuan.

Später erfuhr ich, dass die lokalen Regierungsbeamten fünfhundert Praktizierende verhaften ließen, um auf eine Inspektion durch höhere Beamte aus Qingdao vorbereitet zu sein.

Am 25. August 2002 ging ich wieder nach Jinan, um meine Tochter zu besuchen. Als ich das dünne Gesicht meiner Tochter sah, brach mir das Herz. Meine Tochter weinte. Ich sagte ihr durch die Sprechanlage: „Ich hoffe, dass Du es gut machst, immer ein guter Mensch bist, wo immer Du auch bist und zuerst an die anderen denkst.“ Noch bevor ich ausgesprochen hatte, warnte mich die Wache eindringlich, nicht solche Worte zu sagen. Ich weiß nicht genau, was meine Tochter dort erlitten hatte, aber an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass sie unter großen Druck stand. Obwohl mein Mann schon lange Zeit im Weibei Gefängnis gefangen gehalten worden ist, bin ich nicht in der Lage gewesen, ihn zu besuchen – mir fehlte das Geld für die Reise.

In den vergangenen Jahren sind meine Familie und ich auf diese Weise verfolgt worden, nur weil wir darauf bestehen, entsprechend den Prinzipien von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ gute Menschen zu sein. Ich teile Ihnen meine persönlichen Erfahrungen mit, um Sie über Jiang Zemins gesetzwidrige Verfolgung von Falun Gong zu informieren. Jiang und seine Komplizen haben schwere Verbrechen begangen. Falun Dafa ist gut. Falun Gong wird in über sechzig Ländern frei und offen geübt und unterstützt. Nur China verfolgt unschuldige Praktizierende wegen ihres Glaubens auf brutale Weise. Es ist das Gesetz des Himmels, dass „Gutes mit Gutem belohnt und Böses mit Bösem vergolten wird“. Ich glaube, dass Menschen, die Rechtschaffenheit unterstützen, diese schlimme Ungerechtigkeit gegen Falun Gong berichtigen, und dass die Geschichte ein gerechtes Urteil bewirkt.

– eine Falun Gong Praktizierende aus Laixi, Provinz Shandong

Personen aus meiner Gegend, die an der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden beteiligt sind:

Wang Shouhua, Direktor des „Büro 610“ von Laixi: 0086-532-8487255 (Privat), 0086-13963970187 (Mobil)
Shen Tao, stellvertretender Direktor des „Büro 610“ und Direktor der Politik- und Sicherheitsabteilung von Laixi: 0086-532-8483613 (Büro), 0086-13969791597 (Mobil)

Chinesisches Original: http://www.minghui.ca/mh/articles/2004/3/3/69062.html

Englische Version: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/3/29/46532.html

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