Der Falun Gong Praktizierende Liu Jie war Lehrer an der Datian Mittelschule in der Xihu Gemeinde, Stadt Fuyang, Provinz Anhui. Er war ein ehrlicher Mensch, arbeitete gewissenhaft und wurde oft von seinen Kollegen und Schülern gelobt. Jedoch konnte sich der 35-Jährige wie viele andere Falun Gong Praktizierende in China der Verfolgung durch das Regime von Jiang Zemin nicht entziehen.

Am 2. Februar 2002 verschleppten die Polizisten Xiao Mingcai, He Qiang und andere vom Büro 610* der Polizeibehörde des Yingzhou Bezirks in Fuyang Liu Jie ins Büro der Verwaltung des Dorfes, wo Liu Jie wohnte. Dort wurde er verhört. Anschließend durchsuchten die gleichen Polizisten seine Wohnung. Am Abend des gleichen Tages um etwa 21 Uhr brachte man Liu Jie in den Keller der Polizeibehörde des Yingzhou Bezirks. Man verhörte ihn dort drei Tage lang. Danach wurde er für 15 Tage in die Haftanstalt eingesperrt. Als seine Haftzeit vorüber war, sperrte man ihn wieder für 1 Jahr und 8 Monate in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Fuyang. In dieser Zeit erpressten Xiao Mingcai, He Qiang und andere Polizisten mehrmals Geld von den Angehörigen von Liu Jie. Insgesamt wurden die Angehörigen mit ca. 20 000 Yuan** finanziell belastet.

Im August 2003 wurden Liu Jie und 9 weitere Praktizierende aus Fuyang unter Anweisung des Büros 610 vom Gerichtshof des Yingzhou Bezirks zu jeweils 3-7 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Am 11. Oktober 2003 rief der Direktor des Untersuchungsgefängnisses den Bruder von Liu Jie an. Er sagte zu ihm, dass Liu Jie ins Volkskrankenhaus Nr. 2 der Stadt Fuyang zur Notaufnahme gebracht wurde. Im Krankenhaus sah man das Liu Jie im Bett lag, ohne sich mehr bewegen zu können. Er konnte nicht mehr sprechen und aus seinem Mund lief Flüssigkeit heraus.

Am 12. November 2003 forderte ein Polizist aus dem Untersuchungsgefängnis den Bruder von Liu Jie auf eine Erklärung, in der er die Haftung für Liu Jie übernehmen würde, zu unterschreiben. Als der Bruder sich weigerte, drohte ihm der Polizist damit, dass er alle Folgen tragen würde. Drei Tage danach brachten Leute vom Untersuchungsgefängnis und dem Mittleren Volksgericht der Stadt Fuyang einen Beschluss, in dem Liu Jie vorübergehend aufgrund ärztlicher Behandlung freigelassen werden konnte, jedoch ohne Änderung seiner Haftzeit. Liu Jie´s Bruder weigerte sich, das zu unterschreiben. Daraufhin warfen die Beamten das Urteil auf das Bett und gingen weg. Seitdem kümmerten sich die Behörden nicht mehr um Liu Jie. Als die Angehörigen vom Direktor des Untersuchungsgefängnis Rechenschaft forderten, lehnte der Direktor es ab, die Angehörigen zu sehen. Auch wenn man wegen dem Fall von Liu Jie das Gefängnis anrief, legten die Mitarbeiter des Gefängnisses sofort den Hörer auf.

Das Büro 610, die Polizeibehörde und das Untersuchungsgefängnis wichen einerseits der Verantwortung aus, andererseits setzten sie am Eingang des Krankenhauses Zivilpolizisten ein, um noch andere Falun Gong Praktizierende festnehmen zu können, die Liu Jie im Krankenhaus besuchten.

Im März 2004 starb Liu Jie, nachdem er fünf Monate lang im Krankenbett unter großen Qualen gelitten hatte. Er hat einen 3-jährigen Sohn hinterlassen.

Telefonnummern zweier verantwortlichen Personen in Fuyang: 0086-558-

Qi Chenggang, stellvertretender Leiter des Komitees für Politik und Recht der Stadt Fuyang, Direktor des Büros 610: 2230018 (privat)

Chen Lei, stellvertretender Leiter des Komitees für Politik und Recht des Yingzhou Bezirks, zuständig für die Verfolgung von Falun Gong: 2250026 (privat)

* Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen

**“Yuan”
[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]

Chinesisches Original:
http://www.minghui.ca/mh/articles/2004/3/31/71306.html