Provinz Hubei: Meine Erlebnisse im Qiaokou-Untersuchungsgefängnis

Ich bin 63 Jahre alt. Am Vormittag des 24.03. wurde ich von der Polizei verhaftet, als ich mich gerade bei dem Zuhause eines Praktizierenden aufhielt. Die Polizei beschlagnahmte alle Bücher und Kassetten. Die Info-Materialien über die Wahrheit der Verfolgung von Falun Gong konnten sie aber nicht finden. Man brachte mich in das Amt für öffentliche Sicherheit zum Verhör. Ich verweigerte jegliche Auskunft.

Am Abend brachte man mich ins Qiaokou Untersuchungsgefängnis der Stadt Wuhan. Dort wurde ich mit einer 60-jährigen Praktizierenden in eine Zelle gesperrt. Wir wurden ständig überwacht, wenn wir auf die Toilette gingen, oder wenn uns das Essen geliefert wurde. Man erlaubte uns auch nicht mit anderen Praktizierenden zu reden. Abends mussten wir zu zweit auf einem Bett schlafen, das kaum ein Meter breit war. Jeder konnte nur auf der Seite schlafen. In der Zelle gab es noch ein Doppelbett, das zwar leer war, aber von uns nicht benutzt werden durfte. Das Waschen und Zähneputzen war nur eingeschränkt möglich. Das Essen war sehr schlecht. In der Nacht machten die Aufseher alle zwei Stunden einen Rundgang, um so die Praktizierenden daran zu hindern, die Übungen zu praktizieren und Falun Dafa zu lernen.

Unter diesen Umständen wurde ich dort 11 Tage lang eingesperrt. Die anderen Praktizierenden, die dort länger blieben, zwang man jeden Tag an einem Gehirnwäschekurs teilzunehmen. Einmal schrieb man auf die Wände viele Schimpfworte gegen Falun Dafa. Ein Praktizierender beseitigte sie und wurde deshalb zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt. Alle Praktizierenden wurden dabei verprügelt. Neulich wurden wieder Schimpfworte geschrieben. Aus diesem Grund sind die Praktizierenden schon seit 4-5 Tagen im Hungerstreik.

Eine Praktizierende ist 61 Jahre alt. Ihr wurde erlaubt, nach Hause zu gehen, weil ihr Mann an Lungenkrebs erkrankt ist. Nach drei Tagen gingen zwei Funktionäre des Straßenkomitees mit drei Polizisten zu ihr nach Hause und schleppten sie mit Gewalt in einen Polizeiwagen. Sie war gerade dabei ihre Füße zu waschen und hatte nur ihre Pantoffeln an. Weil sie sich viele Sorgen um ihren Mann machte, konnte sie nichts essen. Ein Erzieher redete ihr zu, das sie etwas essen sollte. Der Sekretär des Komitees für Politik und Recht kam dann bei ihr vorbei und sagte: "Niemand soll ihr zureden, zu essen. Wenn sie weiter nichts essen will, lassen wir ihr von einem Arzt einfach eine Spritze geben." Eine Erzieherin sagte: "Wenn sie sterben geschieht das ihnen recht, da sie ja nichts essen wollen."

China, Mai 2001

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