Kultivierungsgeschichte aus Alter Zeit: Die klassische Geschichte von Zhou Dian, der verrückte Mönch

Zhou Dian lebte in der Region Jianchang in China am Anfang der Ming Dynastie. Keiner weiß, wie Zhou Dians richtiger Name war. Die Leute wussten nur, dass sein Nachname Zhou war. Mit vierzehn Jahren schien es plötzlich so, als wenn er verrückt würde. Er fing an, in der Innenstadt in Nanchang um Essen zu betteln und erzählte viele merkwürdige Dinge, die die Menschen nicht verstehen konnten. Dann gaben ihm die Leute den Vornamen „Dian“, was so viel wie „verrückt“ auf Chinesisch bedeutet.

Zhou Dian wuchs auf zu einem Mann mit einzigartiger Haltung und Verhalten. Regelmäßig suchte er hohe Regierungsbeamte in seinem Lokalgebiet auf und erklärte: “Zhou Dian berichtet: Im ganzen Land herrscht Frieden.” In China gab es zu der Zeit wirklich keine Kriege. Niemand konnte Zhou Dians merkwürdiges Verhalten erklären.

Später begann Chen Youliang in der Ming Dynastie eine Rebellion und besetzte mit seiner Armee die Stadt Nanchang. Zhou Dian verließ Nanchang und kehrte nicht wieder zurück, bis Zhu Yuanzhang, der Hongwu Kaiser Chinas und Gründer der Ming Dynastie, Chen Youliang besiegte und seine Armee aus Nanchang vertrieb. Als der Kaiser auf einer Inspektionsreise war, suchte Zhou Dian ihn auf. Der Kaiser fragte: “Aus welchem Grund, willst Du mich sehen?“ “Zhou Dian berichtet: Im ganzen Land herrscht Frieden,” sagte Zhou Dian.

Nachdem Zhou Dian wiederholt zum Kaiser ging und ihm das berichtete, war der Kaiser irritiert und ordnete Zhou Dians Exekution an. Er befahl, Zhou Dian in eine lange Tonne einzusperren und diese Tonne über ein Feuer zu hängen, damit er zu Tode verbrannt würde. Nachdem das gesamte Holz abgebrannt war, öffneten die Männer des Kaisers die Tonne und fanden Zhou Dian unversehrt und vollkommen wohlauf da drinnen, er hatte nur etwas Schweiß auf der Stirn. Nach diesem Vorfall wurde dem Kaiser klar, dass es etwas Besonderes mit diesem Mann auf sich hatte und ließ Zhou Dian in einen buddhistischen Tempel am Berg Zhong bringen.

Bald darauf kam ein Mönch aus dem Tempel und berichtete dem Kaiser, dass sich Zhou Dian mit einem der Mönch gestritten hatte und er sich seitdem – mehr als sechs Monate lang – in einem Hungerstreik befand, um seinem Ärger Luft zu machen. Der Kaiser ging Zhou Dian im Tempel besuchen und war verwundert, dass Zhou Dian nach so vielen Monaten im Hungerstreik gar nicht abgemagert aussah. Dann entschloss er sich Zhou Dian zu testen. Er gab Zhou Dian ein üppiges Mahl und dann ließ er Zhou Dian in einen leeren Raum einsperren. Bevor er wieder ging, befahl der Kaiser den Mönchen Zhou Dian einen Monat lang kein Essen zu geben. Als der Kaiser einen Monat später wieder zum Tempel zurückkehrte, sah Zhou Dian genauso aus, wie beim letzten Mal.

Chen Youliangs Rebellen fuhren fort, weiterhin Unruhe zu stiften und dem Kaiser Schwierigkeiten zu bereiten. So entschied sich der Kaiser eine Armee anzuführen und die Rebellen zu besiegen. Bevor er diese Entscheidung traf, fragte er Zhou Dian: “Was meinst Du, soll ich gegen ihn in den Krieg ziehen?“ „Ja”, sagte Zhou Dian. Der Kaiser antwortete: “Er hat sich aber bereits selbst zum Kaiser von China erklärt. Wäre es nicht eine Herausforderung ihn zu besiegen?“ Zhou Dian schaute in den Himmel auf und sagte in aller Ernsthaftigkeit: „Es gibt im Himmel keinen anderen Stern (außer Ihnen).“ Und so zog der Kaiser in den Krieg und nahm Zhou Dian mit sich.

Als die Schiffe des Kaisers nach Anqing fuhren, wurde es plötzlich windstill. Der Kaiser schickte einen Botschafter aus, Zhou Dian zu fragen, was sie als nächstes tun sollten. Zhou Dian antwortete: “Fahrt weiter und es wird wieder Wind geben.” Und so befahl der Kaiser seinen Leuten, die Schiffe mit Seilen entlang der Küste zu ziehen. Bald darauf kam wieder Wind auf und so wurden ihre Schiffe den ganzen Weg nach Xiaogushan getrieben.

Der Kaiser war in Sorge, dass das merkwürdige Gerede von Zhou Dian die Moral seiner Armee untergraben könnte und ließ er Zhou Dian immer von einigen Leuten bewachen. Jedoch konnten diese Vorkehrungen Zhou Dian auch nicht daran hindern, merkwürdige Äußerungen von sich zu geben. Als die Armee des Kaisers am Madang Berg in Jiangxi vorbeikam, sah Zhou Dian „Flussschweine“ (vielleicht waren es Nilpferde) im Fluss spielen und rief aus: “Das Erscheinen von Wassermonstern ist ein Zeichen dafür, dass Zhu viele Soldaten verlieren wird.“ Die Männer, die Zhou Dian überwachten, berichteten dem Kaiser davon. Dieser war sehr verärgert und ließ Zhou Dian in den Fluss werfen.

Als Zhus Armee schließlich in Hukou ausruhte, erschien Zhou Dian nochmals und bettelte um Essen. Der Kaiser gab ihm etwas. Nachdem Zhou Dian eine Mahlzeit zu sich genommen hatte, ordnete er seine Kleidung, als wenn er sich auf eine lange Reise vorbereitete. Dann sagte er auf Wiedersehen und ging fort.

Letztendlich besiegte der Kaiser Chen Youliang; er schickte einen Botschafter zum Lu Berg, um Zhou Dian zu sich einzuladen, jedoch konnte der Botschafter Zhou Dian nicht ausfindig machen. Der Kaiser vermutete, dass Zhou Dian zu einer Gottheit geworden und in den Himmel aufgestiegen war. In der Ära Hongwu (1368 – 1398 n.Chr.) regierte Zhu Yuanzhang als Kaiser. Zhu schrieb die „Biographie der Gottheit Zhou Dian“, um die Geschichte Zhou Dians aufzuzeichnen.

Quellen: Die Geschichte der Ming Dynastie, Zhuan Falun und “NationMaster.com” Online Encyclopedia

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