23. Mai 2001 – In dieser Woche wurde von der chinesischen Regierung eine sorgfältig inszenierte „Medientour“ durch das Masanjia Arbeits- und Umerziehungslager durchgeführt.

Den Journalisten, die an dieser Tour teilgenommen haben, wurde ein bedenkliches Musterbeispiel an Täuschung und Ableugnung vorgeführt. Denken Sie an die jüngste Vergangenheit. Dem kommunistischen Regime zufolge wurde während der Kulturrevolution niemand wegen Abweichens von der Parteilinie exekutiert. Dem Regime zufolge wurden keine Studenten am 4. Juni 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens getötet. Und jetzt sind dem Regime zufolge auch keine Falun Gong Praktizierenden im Masanjia Arbeits- und Umerziehungslager gefoltert worden.

Während des Zweiten Weltkrieges inszenierte die Nazi-Regierung in Deutschland Führungen durch Konzentrationslager, um den langsam aufkommenden Untersuchungsabsichten entgegenzuwirken. Die gleiche Regierung richtete 1936 die Olympischen Spiele aus, um auf diese Weise die Meinung der Weltöffentlichkeit zu beeinflussen. Jetzt, nur einige Jahrzehnte später, sehen wir, wie Jiang Zemins Regierung eine ähnliche Vorstellung in Bezug auf das Arbeitslagersystem liefert – China schreckt vor nichts zurück, um den Kampf um den Austragungsort für die Olympischen Spiele 2008 zu gewinnen. Jiang Zemin denkt, dass die Olympischen Spiele ähnlich wirkungsvoll wie die Besichtigungstouren durch die Lager sein würden, und seinem brutalen Regime die Legitimität verleihen würde, die es anzustreben sucht. Die Geschichte sollte uns eines besseren belehrt haben.

Bei Bedarf können wir Kontakte mit Praktizierenden aus England, Australien, Kanada oder den USA, die in chinesischen Arbeitslagern und Haftanstalten gefoltert wurden, für Sie herstellen.