SOS-Earth Walk: von Berlin nach München (Teil 2)

Mir ist die Bedeutung des weltweiten SOS-Earth Walkes gleich bewusst geworden, jedoch habe ich in diesem Jahr keine Urlaubstage mehr, um selbst daran teilzunehmen. Aus diesem Grund stand für mich fest, dass ich wenigstens in Berlin mitmarschieren würde, wenn die Läufer hierher kommen. Der Lauf fand am 3. und 4.November in Berlin statt. Wir trafen uns am Samstag vor der chinesischen Botschaft in Berlin. Zuerst sendeten wir gemeinsam aufrichtige Gedanken aus. Dann ging es los. Wir liefen über den Alexanderplatz, zum Brandenburger Tor und dann zum Reichstag.
Abends haben sich die Berliner Kultivierenden zum Lesen und zum gemeinsamen Reden über den Tag getroffen. Herr Dr. XXX, der Initiator des Laufes, der bereits von Island bis Berlin zu Fuß gelaufen war, hat uns viel über seine Gründe erzählt, warum er den Lauf ins Leben gerufen hat. Auch hat er uns über seine Erlebnisse und Erfahrungen während des Laufes erzählt. Er ist bereits seit einem Monat unterwegs und seine Erfahrungsberichte haben mich tief bewegt. Ich konnte an diesem Abend viel lernen.

Am Sonntag trafen wir uns dann wieder um 9.00 Uhr vor der chinesischen Botschaft. Diesmal begleitete uns ein Polizeifahrzeug. Die Route stand fest. Wir wollten bis nach Steglitz laufen. Wir waren an diesem 2.Tag des Laufes zwar nur 6 Erwachsene und 2 Kinder, aber ich glaube, dass wir alle von dem tiefen Sinn des Laufes, der uns bei dem gemeinsamen Gespräch noch klarer wurde, überzeugt waren. Zu Beginn sendeten wir wieder alle gemeinsam aufrichtige Gedanken aus. Dann ging es los in Richtung Alexanderplatz, Unter den Linden, Brandenburger Tor, Reichstag, Potsdamer Platz, Breitscheidplatz, Kurfürstendamm, Richtung Wilmersdorf. Das Wetter war viel besser als am Vortag. Viel mehr Menschen nahmen uns die Handzettel ab. Ich persönlich hatte einige sehr gute Gespräche mit vielen, die sich für das Thema Falun Gong interessiert haben.

Es hat mich sogar jemand von meiner Aktivität vor der chinesischen Botschaft erkannt. Er sagte: „Ich kenne sie, stehen sie nicht vor der chinesischen Botschaft auf der Jannowitzbrücke?“ Ich konnte das bejahen und sagen, dass ich so oft wie ich kann, dort die Mahnwache unterstütze.
Andere Leute kannten Falun Gong schon, wieder andere sagten, dass sie bereits gestern einen Handzettel bekommen haben. Dies alles zeigte mir, dass Falun Gong irgendwie schon bekannter bei den Menschen ist, als es früher der Fall war.
Und wieder hatte ich Erfahrungen mit zwei sehr armen Menschen ( vom materiellen Aspekt her betrachtet ) die jedoch ein sehr großes Herz haben ( also doch wiederum reich waren ).
Am Alexanderplatz saß ein Obdachloser auf dem Rasen. Um sich herum hatte er sein Frühstück aufgebaut. Als ich ihm den Handzettel gab, wollte er mir etwas von seinem Essen abgeben. Da ich jedoch reichlich gefrühstückt hatte, konnte ich das Brot nicht annehmen, so bedankte ich mich herzlich bei ihm. Da wir Kultivierenden uns alle etwas länger am Alex aufhielten, kam dieser Mann auf uns zu und bot jedem von uns einen Apfel an. Diesen Apfel nahm ich ihm dann aber doch ab. Ich denke diese Geste zeigt ein großes gütiges Herz dieses Obdachlosen. Er hat selber nichts und gibt dennoch anderen etwas von seinem Essen ab. Er kam mit Falun Dafa in Berührung, ich denke dass das sehr wichtig für ihn war.
Die andere Begegnung hatte ich auf dem Kunstmarkt an der Spree „Unter den Linden“. Ein Verkäufer der Straßenzeitung „straz“, einer Zeitung der Obdachlosen oder Sozialhilfeempfänger bot ich den Handzettel an. Er sagte sofort, dass ich die Handzettel doch in seine Zeitungen mit einlegen könne, er verkaufe immer sehr viel davon. Gesagt – getan, ich habe ihm dann noch ein wenig von Falun Gong erzählt. Ich glaube er hat es ganz gut verstanden. Auch dieser Mensch hat immer noch ein Herz für andere Menschen. Ich gab ihm auch zu verstehen, dass das eine seiner barmherzigsten Taten sei, die er je getan hat.
Es war auch so, dass manchmal die Menschen direkt auf mich zukamen und einen Handzettel von mir forderten.
Als wir nun vom Breitscheidplatz losliefen, war es ca. 15.00 Uhr. Am Ende des Kurfürstendamms stellten die Polizisten Frau XXX die Frage, ob wir hier jetzt bleiben wollten und vielleicht die Übungen machen wollten oder ob wir noch weiter laufen wollten. Sie meinten, dass wir es wahrscheinlich bis Steglitz nicht mehr schaffen würden und auf dem Weg nach Wilmersdorf auf nur wenige Menschen stoßen würden. An die Praktizierenden in China denkend entschlossen wir uns, weiter zu laufen, egal bis wohin wir es schaffen würden. Auch die beiden Kinder wollten tapfer weiter laufen. So liefen wir – immer schneller werdend-.
ca. 16.30 Uhr fragten die Polizisten wieder, ob wir nicht aufhören wollten. Wir lehnten dankend ab, denn nun wollten wir es so nahe es ging bis nach Steglitz schaffen. Den ganzen Weg habe ich fast immer aufrichtige Gedanken ausgesendet, starke aufrichtige Gedanken. Inzwischen liefen wir wirklich sehr schnell. Irgendwann fragten die Polizisten wieder: „ Wollt ihr nicht aufhören, ihr schafft es nicht bis Rathaus Steglitz? „. Wir gaben nicht auf, auch die Kinder nicht. Wir wollten es bis zum Rathaus Steglitz schaffen, um den Lauf gut und erfolgreich zu beenden. Bis zum Schluss sind wir immer schneller geworden und die letzten zwei Minuten sogar gerannt und dabei sogar noch Zettel verteilt dabei und waren genau Punkt 17.00 Uhr am Rathaus Steglitz.
Ich glaube in diesem Augenblick waren wir alle froh und erleichtert.
Frau XXX hat dann noch einmal zum Schluss mit den Polizisten gesprochen, sodass sie verstehen konnten, warum wir dieses Ziel schaffen wollten und was Aufgeben bedeuten würde. Wir wollten die Kraft von Falun Dafa zeigen, die Menschen dazu befähigt, selbst scheinbar unüberwindliche Prüfungen und Härten auszuhalten. Unser Lauf ist im Vergleich zudem, was die Praktizierenden in China durch Folter ertragen müssen, unbedeutend. Sie können es auch nur ertragen, weil sie sich für Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in allen Situationen und Lebenslagen entschieden haben und brauchen unsere Hilfe. Zum Abschied haben wir den Polizisten noch zugewinkt und ein Foto von uns Berlin-Läufern gemacht.
Alle Handzettel, die ich in meinem Stadtrucksack mit hatte, wurden verteilt. Mit der U-Bahn sind wir alle zufrieden nach hause gefahren. Frau XXX erzählte mir in der U-Bahn noch, dass sie eben einfach so die Zeit 9-17 Uhr beim Anmelden des Laufes angegeben habe. Normalerweise kann man so eine Wegstrecke wirklich nicht genau zeitlich bestimmen, da wir uns ja auch öfter an einer Stelle länger aufgehalten haben u.s.w.. Dass wir diese Wegstrecke Punkt 17 Uhr beendet hatten, zeigt mir nur um so deutlicher, dass unser Weg genau eingerichtet war, nicht nur diesen Weg und wenn wir uns als aufrichtige Kultivierende betrachten, wird uns jede Hilfe zuteil.
In der U-Bahn hatte ich noch eine kleine persönliche Erfahrung gemacht. Die anderen Kultivierenden waren alle schon ausgestiegen. Ich las gerade die „Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika“ von Meister Li Hongzhi. An meiner Jacke leuchtete das „ Ich unterstütze Falun Gong“ Abzeichen. Mir schräg gegenüber saß ein Paar, sie hatten ein Kind auf dem Schoß. Die Frau alberte mit dem Kind herum, ich lächelte sie an. Da sagte der Mann zu der Frau ungefähr so: „.. Sie sympathisiert mit Falun Gong. Die Frau fragte: „Was ist denn das? Das kenne ich nicht.“ Der Mann antwortete ihr: “ Das ist doch irgend so eine Sekte!“. Ich hörte, dass sie die nächste Station aussteigen wollten. Schnell suchte ich eine Falun-Dafa Zeitung heraus, die ich immer dabei habe, und gab sie der Frau. Sie nahm sie dankend und interessiert an. Ich sagte ihr, dass Falun Gong keine Sekte sei, das sei Propaganda aus China. Damit die Menschen die Wahrheit erfahren, verteilen wir die Zeitung öffentlich. Sie sagte noch, dass sie eine Kollegin habe, die sich sehr für China interessiere, ihr werde sie die Zeitung geben. Sie stiegen dann auch schon aus.

Alles in allem waren für mich diese zwei Tage des SOS-Laufes in Berlin sehr bereichernd, ich konnte wieder etwas dazu lernen und mein Verständnis der Kultivierung des Falun Dafa vertiefte sich auch damit immer mehr. Dieses Verständnis, so denke ich, macht sich bei mir auch körperlich bemerkbar. So war ich ja Samstag bis spät auf den Beinen, dann wieder den ganzen Sonntag, nach 6 ½ Stunden Schlaf, musste ich heute, am Montag, wieder arbeiten gehen. Die ganze Zeit über war ich nicht müde, auch jetzt nicht, wo ich den Artikel schreibe.
Außerdem blieb der erwartete „Muskelkater“ aus. Ich habe keine Schmerzen- nirgends, auch am Sonntag beim laufen nicht. Ich bin mir sicher- hätte ich den Lauf vor der Kultivierung gemacht, hätte ich bestimmt Schmerzen in den Füßen, oder Waden, oder Rücken oder, oder …., wäre ich bestimmt müde, hätte ich bestimmt Sonntag aufgegeben. So aber betrachtete ich mich als aufrichtig Kultivierenden, hielt alle falschen Gedanken und Anschauungen von mir fern, gab den Störungen zu verstehen, dass sie keine Chance haben mich oder uns aufzuhalten.
Die kosmischen Gesetze werden uns bei all unserem Tun unterstützen, wenn wir es nur zulassen und uns als Kultivierende betrachten. Er hat für jeden von uns den Weg festgelegt. Und der Meister führt die Menschen zu uns. So denke ich, dass uns an diesem Wochenende genau die Menschen begegnen konnten, die uns begegnen sollten. Und alles in allem hatte ich so ein gutes Gefühl, dass ich wenigstens die winzig kleine, aber in meinen Möglichkeiten stehende, Wegstrecke des SOS – Marsches unterstützen konnte. Es war für mich genau richtig, dort mitzulaufen. Innerlich bin ich noch fester im Glauben, dass wir zum Ziel unseres großen Weges kommen werden.
Ich durfte ein klein bisschen erfahren, was sie für Falun Dafa leisten. Und so wünsche ich den SOS Läufern weiterhin viel Erfolg.

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