Falun Gong Informationszentrum Deutschland: Hungerstreikende im Masanjia Arbeitslager im Sterben

Pressemitteilung 24.10.2001

Nach 45 Tagen Hungerstreik befindet sich eine Falun Gong praktizierende Frau im Krankenhaus eines Arbeitslagers im Nordosten Chinas „an der Schwelle des Todes“.

Am 29. Oktober 1999 wurde Frau Zhenrong Qi, 41 Jahre alt, aus dem Kreis Hengren, Provinz Liaoning, zu 3 Jahren Arbeitslager verurteilt und seitdem im berüchtigten Masanjia Arbeitslager festgehalten. Mitte September dieses Jahres trat sie zusammen mit anderen in Hungerstreik, um damit gegen die unrechtmäßige Verlängerung ihrer ursprünglichen Haftstrafen zu protestieren.

Frau Qis ursprüngliche Haftstrafe war zu dem Zeitpunkt, als sie sich dem Hungerstreik anschloss, noch nicht beendet.

Nach 40 Tagen Hungerstreik wurde sie ins Frauenkrankenhaus des Masanjia Arbeitslagers eingeliefert. Nach Angaben des Klinikpersonals wurde sie während ihres Krankenhausaufenthaltes durch die Nase zwangsernährt, eine brutale und immer häufiger tödliche Prozedur, weil der Schlauch oft von sachunkundigem Personal durch die Nase, die Speiseröhre hinunter, bis zum Magen des Patienten eingeführt wird. Wie aus verschiedenen Arbeitslagern in ganz China berichtet wird, führte diese Art der Zwangsernährung bereits In zahlreichen Fällen dazu, dass Patienten erheblich verletzt wurden und starben.

Auf ihre Frage nach der Angemessenheit der „Zwangsernährung“ und anderer fragwürdiger Methoden bekamen Reporter von einem Klinikmitarbeiter zur Antwort: „Wir sind nur eine untergeordnete Abteilung […] was wir sagen, zählt nicht. Sie können die Lagerleitung kontaktieren [wenn sie solche Fragen haben].“

Nach Angaben einer Quelle, die Einblick in den Fall nehmen konnte, wurde Qis Familie aufgefordert, 5.000 Yuan für medizinische Behandlungskosten zu zahlen (das monatliche Durchschnittseinkommen in China liegt zwischen 300 Yuan im ländlichen Raum und 500 Yuan in den Städten).

Ein Informant, dem es möglich war, mit Frau Qi zu sprechen, sagte, sie befindet sich „an der Schwelle des Todes“. Sie nannte ihm die Gründe für die Verlängerung ihres Hungerstreiks: „Ich verlange mit Nachdruck die Freilassung der Falun Gong-Praktizierenden und eine Garantie für ihr Recht auf Leben. Und ich fordere auch meine Freilassung, weil ich inhaftiert wurde, obwohl ich nichts Falsches getan habe.“

Frau Feng Yuan, Sprecherin des Falun Dafa Informationszentrums New York, sagte zu diesem erneuten Fall eines Hungerstreiks: „Frau Qi wird, genau wie Zehntausende anderer friedvoller chinesischer Bürgerinnen und Bürger, gefangengehalten und schwerer Folter ausgesetzt, nur weil sie Falun Gong praktizieren möchte. Ihre Situation ist kritisch […] sie liegt im Sterben. Wir fordern von der chinesischen Regierung, ihre umgehende Freilassung bevor es zu spät ist.“

Ende Juli 2001 traten 130 Falun Gong-Praktizierende, die im Masanjia Arbeitslager gefangengehalten werden, in den Hungerstreik, um damit gegen die willkürliche Verlängerung ihrer festgesetzten Haftstrafen durch die Lagerleitung zu protestieren. Daraufhin erfolgten Hungerstreiks und Nachtwachen mit Kerzenlicht von Praktizierenden und Unterstützern von Falun Gong in über 20 Städten auf der ganzen Welt. In den Medien wurde umfassend darüber berichtet.

Es ist noch immer unklar, wie lange und von wie vielen Praktizierenden der Hungerstreik im Masanjia Arbeitslager seinerzeit fortgesetzt wurde. Seit Anfang August konnten wir keine weiteren Informationen mehr erhalten.

„Ich denke, durch die Geschichte von Frau Qi wird wirklich viel über Falun Gong-Praktizierende deutlich,“ setzte Frau Yuan hinzu. „Die Verfolgung, der chinesische Falun Gong-Praktizierende ausgesetzt sind, ist in ihren Dimensionen kaum unvorstellbar, aber trotz der schweren Umstände bestehen die Praktizierenden weiterhin friedlich auf ihren grundlegenden Menschenrechten. Sie gehen diesen schweren und gefahrvollen Weg bewusst in der Hoffnung, ihre Stadt, ihr Land oder ihre Welt zu einem toleranten und barmherzigen Ort zu machen.“

Zur Rettung der Falun Gong-Praktizierenden in China findet zur Zeit ein weltweiter SOS-Marsch statt, der im November auch durch Deutschland führt. Informieren Sie sich darüber im Internet unter: http://www.sos-earthwalk.net. Wir werden Sie zu gegebener Zeit näher informieren.

Bei Rückfragen kontaktieren Sie bitte:
Frau Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532 oder Frau Lei Zhou Mobil :0179-2210009

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