Dänemark: Die gutherzigen Dänen

Von 30. August bis 2. September fand das alljährliche Folksfestival in Dänemarks zweitgrößter Stadt, Odense, statt. Falun Dafa Praktizierende suchten sich diesen Platz aus, um die Wahrheit über die unmenschliche Verfolgung allen gutherzigen Menschen mitzuteilen. Sie stellten die SOS Aktion vor und sammelten Unterschriften für eine Petition.

Während des Festes sind die Einwohner Odenses immer anders als sonst. Sie kommen aus ihren Häusern und nehmen teil am Treiben und an den Aktivitäten. Wir erreichten dort während unserer Aktion mehr Menschen als bisher. Obwohl die Leute nur einen fröhlichen Feiertag verbringen wollten, verließen ihrem geplanten Weg, als sie die Fotos der brutal gefolterten Praktizierenden sahen, um vorsichtig zu prüfen und zu lesen. Dann unterschrieben sie aus eigener Initiative. Manchmal warteten die Menschen in langen Reihen um zu unterschreiben und nur die Unterschriftenlisten reichten kaum für die große Menge aus.

Einige Begegnungen berührten mich auf unvergessliche Weise:
In unserer Nähe spielte eine Perkussionsgruppe sehr laut und geräuschvoll. Dadurch wurde unsere sanfte Übungsmusik übertönt. Sie sagten uns, dass sie dort schon seit 10 Tagen spielen würden und auch die nächsten Tage dort bleiben wollten. Wir nahmen diese laute Musik als Prüfung für unsere Xinxing (geitige Natur, Tugend) und wir blieben ruhig und gelassen. Wir gaben den Musikern Flyer und sprachen mit ihnen über Falun Gong. Am nächsten Tag sahen wir, dass sie den Platz gewechselt hatten, um uns nicht zu stören. Sie schufen uns eine stille Umgebung. Ich sah ihre Freundlichkeit und Sympathie und ihre stille Unterstützung.

Eine alte Frau stand vor den Bildern von brutal gefolterten und getöteten Praktizierenden. Sie sah sich jedes einzelne Bild an. Dann weinte sie und unterschrieb. Ich erzählte einer anderen Frau die Geschichte von Qin Yongjie [ein chinesischer Praktizierender, der zu Tode gefoltert wurde], bevor ich zu Ende geredet hatte, fing sie an zu weinen. Sie sagte: „Hören Sie auf, mein Herz kann diesen Schmerz nicht ertragen.“ Sie unterschrieb, wischte sich die Tränen aus den Augen und ging ruhig weg.

Ein kleines Mädchen fragte seine Mutter ernst, was denn passiert sei. Die gutherzige Mutter erklärte die tragischen und brutalen Ereignisse, die in einem so weit entfernten Land geschehen. Das kleine Mädchen unterschrieb mit ihrer ungeübten Handschrift.

Jedesmal, wenn ich mit Situationen wie diesen konfrontiert werde, bin ich tief bewegt und sprachlos über die Freundlichkeit der Menschen. Ich muss daran denken, wie meine chinesischen Landsleute durch die böse Propaganda vergiftet und verblendet sind. Die Freundlichkeit und Aufrichtigkeit von Dänemarks Einwohnern steht wirklich in einem sehr starken Kontrast zu der Kälte, Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit meiner chinesischen Landsleute. Da sehe ich, wie deren menschliche Moral langsam zugrunde geht. Viele meiner chinesischen Landsleute waren ursprünglich freundlich, ehrlich und rechtschaffen, voller Aufrichtigkeit und Sympathie. Seit wann sind sie denn so gleichgültig und selbstsüchtig? Unter dem Druck eines tyrannischen Regimes schrecken Menschen nach und nach zurück, verstecken sich in ihren kleinen Löchern und kümmern sich nicht mehr um andere. Bei einigen ist es sogar schon so weit; wenn sie die Leiden anderer sehen, bleiben sie nicht nur unberührt, sondern weiden sich noch an deren Unglück. Nachdem sie so viele Lügen gehört haben und so oft getäuscht wurden, und etliche Generationen den Preis dafür bezahlen mussten, glauben die Menschen nicht mehr, dass es in dieser Welt noch gute Menschen gibt. Sie glauben auch nicht daran, dass noch Gerechtigkeit und Gewissen in der Welt existieren. Während die Dänen ihre Herzen öffneten und unseren Geschichten zuhörten, argwöhnen wir Chinesen alles mögliche. Selbst im Angesicht der Aufrichtigkeit, versuchen wir immer noch einem kleinen Betrug auf die Schliche zu kommen. Von der Gleichgültigkeit und Selbstsucht der Menschen sind ihre Herzen vernarbt und von vielen Schichten Schmutz bedeckt. Menschen, die sich mitten im Labyrinth und in Schwierigkeiten befinden, haben ihr ursprüngliches wahres Selbst verloren.

Wenn ich an die Zeit zurückdenke, bevor ich Falun Dafa kennenlernte, waren da meine Herzensnatur und meine moralischen Vorstellungen nicht genauso niedrig und dekadent?

Bin ich von meinen Landsleuten entmutigt, werde ich gleichzeitig durch die Freundlichkeit der Dänen getröstet. Ich kann manchmal nicht aufhören zu weinen, wenn ich an das grenzenlos große Mitgefühl, das Meister Li&#039s Worten und Taten innewohnt, denke. Das hat mich aus diesem Sumpf gezogen. Ja, der Rat des Lehrers lautet, mit ernsten Worten und guten Absichten jedes verlorene Leben zu wecken, um ihren Herzen „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ einzuflößen.

Im Moment gibt es auf dieser Erde viele Menschen, die sind, wie ich einmal war; ihre freundlichen Gedanken sind verschwunden, ihre Aufrichtigkeit vergessen und ihre ursprüngliche Natur verdorben. Aber ihre Leben sind wertvoll. Es ist wichtig, große Nachsicht zu üben, wenn man den Menschen einen besseren Weg in der Welt anbietet, um deren Gewissen und gute Gedanken zu wecken.

Ein Praktizierender aus Dänemark
Donnerstag, 20. September 2001

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