Forum zum 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: Französische Politiker besorgt über Organraub in China

Am 16. November fand im französischen Senat ein Forum zum 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte statt. Eine Präsentation über den Organraub in China zog die Aufmerksamkeit der französischen Abgeordneten auf sich.

Das Forum anlässlich des 70. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Senator André Gattolin leitete das Forum zusammen mit dem Verband Act for Human Rights. Zu den Rednern gehörten der Menschenrechtsbotschafter François Croquette, der im französischen Außenministerium sitzt, und Vertreter vieler Organisationen.

Dr. Alexis Gennin, Neurowissenschaftler und wissenschaftlicher Berater der Nichtregierungsorganisation Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH), sprach über die Methoden, mit denen Ermittler Beweise für den Organraub in China sammeln.

Alexis Gennin (links), der Präsident von Act for Human Rights, Marie-Françoise Lamperti (Mitte) und Senator André Gattolin (rechts)

Laut Dr. Gennin wurde der groß angelegte Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden, Christen und Tibetern durch mehrere unabhängige internationale Untersuchungen bestätigt.

Er sagte, dass in den 90er Jahren in China nur 300 bis 600 Organtransplantationen durchgeführt wurden. Nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999 wurden jedoch im Jahr 2.000 bis 3.000 solcher Operationen durchgeführt. Diese Zahl erreichte 2001 10.000 und 2006 30.000. Aber nachdem die Frau eines an der Organentnahme beteiligten Chirurgen 2007 über die Verbrechen ihres Mannes ausgesagt hatte, löschte die chinesische Regierung die Daten über Organtransplantationsoperationen.

Dr. Gennin sprach über die Untersuchung, die von zwei prominenten Kanadiern, dem Menschenrechtsanwalt David Matas und dem ehemaligen Parlamentsabgeordneten David Kilgour, durchgeführt wurde. Sie fanden heraus, dass die Wartezeit auf ein Organ in China etwa drei Wochen beträgt, was viel kürzer ist als in Ländern mit geregelten Organspende-Systemen. China hat kein solches System, und mehrere chinesische Krankenhäuser haben Ermittlern gegenüber zugegeben, dass die Organe, die sie für Transplantationen verwenden, von Falun-Dafa-Praktizierenden stammen.

China behauptete, dass die Organe von hingerichteten Todeskandidaten stammen. Dr. Gennin erklärte, dass die Zahl der in China hingerichteten Gefangenen nicht mit der Zahl der Transplantationen übereinstimmt.

Er ist der Ansicht, dass Frankreich nicht schweigen sollte, denn in den letzten zwei Jahrzehnten wurden viele chinesische Organtransplantationschirurgen in Frankreich ausgebildet. Er verwies darauf, dass man in Frankreich drei bis fünf Jahre auf ein Organ wartet. Jährlich werden jedoch 300 Patienten von der Warteliste gestrichen. Sie hatten weder eine Transplantation in Frankreich, noch sind sie gestorben. Er hielt es für notwendig, über eine Änderung der Gesetze zu diskutieren, um zu verhindern, dass französische Bürger nach China reisen und sich unwissentlich an diesem Verbrechen beteiligen.

Nachdem Dr. Gennin gesprochen hatte, erklärte Senator André Gattolin, dass der Organraub in China Völkermord sei. Er sagte, dass die Parlamente in vielen Ländern, darunter Frankreich und Italien, über diese Angelegenheit besorgt sind. Er erklärte, dass der Gesetzgeber helfen solle, indem er Gesetze verfasst, die sicherstellen, dass die Bürger nicht in den illegalen Organhandel in China verstrickt werden.

François Croquette, Botschafter für Menschenrechte im französischen Außenministerium

François Croquette, Menschenrechtsbotschafter des französischen Außenministeriums, gab ein Interview nach dem Forum. Er berichtete, dass viele Menschen zwar gehofft hätten, dass die Mitgliedschaft Chinas in mehreren internationalen Organisationen die Menschenrechtssituation im Land positiv beeinflussen würde, aber „das war nicht der Fall“.

Gefragt nach der Verfolgung von Falun Gong sagte Croquette, dass Frankreich das Problem mehrmals mit China angesprochen habe, in der Hoffnung, dass die chinesische Regierung die Glaubensfreiheit respektieren würde, einschließlich Falun Gong. Er sagte, dass Frankreich nicht das einzige Land sei, das mit China über die Verfolgung geredet hat; viele andere Länder hätten das Gleiche getan, und das sei sehr wichtig.

Der kambodschanische Politiker Sam Rainsy

Sam Rainsy, ein kambodschanischer Politiker, sagte, dass der Gerechtigkeit nie Genüge getan werden kann, wenn die Wahrheit verschwiegen wird: „Wenn wir Wahrheit und Gerechtigkeit üben, sollten wir die Opfer nicht vergessen.“ Zur Verfolgung von Falun Dafa sagte er: „Die Menschen sollten die Glaubensfreiheit respektieren. Glaube und Meditation helfen uns, unseren Geist zu erhöhen und bessere Menschen zu werden.“

Richter Jean-François Zmirou

Richter Jean-François Zmirou sprach über die Strafanzeigen der Falun-Gong-Praktizierenden gegen den ehemaligen Vorsitzenden der KP Chinas, Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Gong befahl. Die Anzeigen würden verdeutlichen, dass die Menschen etwas tun wollen, um die Verfolgung zu beenden, meinte er. Er fügte hinzu, dass die Strafanzeigen auch in Frankreich eingereicht werden können.

Guy Aurenche

Guy Aurenche ist Mitglied bei Action des Chrétiens pour l’Abolition de la Torture (ACAT, Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter). Er schlug drei Möglichkeiten vor, wie man religiösen Gruppen, die in China verfolgt werden, helfen kann: Sich über die Existenz dieser Gruppen informieren; Politiker über die Fakten aufklären, damit sie Maßnahmen ergreifen können, um zu helfen; und die chinesische Regierung auffordern, die entsprechenden Gesetze und Verträge zu unterzeichnen. „Wir müssen der chinesischen Regierung sagen, dass sie die Gesetz einzuhalten hat, die sie unterzeichnet hat“, sagte er.

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