Teil 1: Chinas dunkle Krankheit: Wie die Kommunistische Partei das Gesundheitssystem für die Macht missbrauchte

Gesundheit ist der Grundstein für das persönliche Glück und das Fundament einer florierenden Gesellschaft. In der auf dem Kopf stehenden Welt des kommunistischen China wurde jedoch eine sanfte Meditationsübung namens Falun Gong, die einst von der Regierung befürwortet wurde, um den Bürgern gute Gesundheit zu bringen, scheinbar über Nacht zum Ziel der Vernichtung. Dies ist die Geschichte, wie die Kommunistische Partei Chinas das Wohlergehen von Milliarden von Menschen um ihrer Macht willen aufgab und wie sie dabei das nationale Krankenhaussystem in eine massive Tötungsmaschinerie verwandelte.

Ein Wiederaufleben

Es waren die 80er und frühen 90er Jahre, die Qigong-Welle war an ihrem Hochpunkt angelangt. Nachdem das chinesische Volk die Kulturrevolution mit einem starken Trauma überlebt hatte, fand es so einen Weg, sich wieder mit seinen alten spirituellen Traditionen zu verbinden, ohne zu riskieren, als rückständig oder anti-revolutionär angeprangert zu werden. Die KPCh konnte die alten chinesischen spirituellen Praktiken nicht aus den Herzen der Menschen entfernen.

Anstatt zu traditionellen religiösen Ausdrucksformen zurückzukehren, arbeiteten chinesische Spirituelle daran, die traditionelle Philosophie in harmlose, säkular klingende Übungen umzuwandeln, welche allgemein „Qigong“ (wörtlich „Energiearbeit“) genannt wurden. Diese Praktiken propagierten Langlebigkeit, bessere Energie, die Reduzierung von Krankheiten, etc. Schon bald gab es Hunderte von Qigong-Gründern, die mit einem Qigong-hungrigen Publikum interagierten. Jeden Morgen strömten Chinesen jeden Alters in öffentliche Parks, um verschiedene Arten von Yoga-ähnlichen Übungen zu praktizieren.

Basierend auf den alten Vermittlungs- und Kultivierungssystemen der Buddha- und Dao-Schulen erfüllten diese Praktiken ein tiefes Bedürfnis nach Wiederentdeckung der chinesischen Identität nach Jahrzehnten des kulturellen Umbruchs, aber der große Andrang öffnete auch die Tür für viele Quacksalber. Einige selbsternannte „Meister“ behaupteten, dass die Praktizierenden, wenn sie ein exklusives Mitglied ihrer Schule werden, übernatürliche Kräfte entwickeln würden – Gedankenlesen, Schweben, die Fähigkeit zu verschwinden – oder dass sie heilende Energie aus ihrem Körper freisetzen könnten, so dass sie während eines dreitägigen Workshops selbst Qigong-Meister werden könnten. Die Praktiken selbst sahen immer merkwürdiger aus, und viele imitierten die Haltungen und Bewegungen von Wieseln und anderen Tieren. Einige „Meister“ verkauften überteuerte Tees mit mystischer Heilkraft. Einige Praktiken waren geradezu gefährlich, da sie behaupteten, dass die Praktizierenden durch langes Fasten eine spirituelle Erhöhung erreichen könnten. Inzwischen haben die erfolgreichsten dieser Gurus Villen und Luxusautos angehäuft. Eine Industrie war geboren.

Unter dem Deckmantel der Mode konnten die Chinesen das Okkulte erkunden. Nahezu alle taten es. Viele Enthusiasten probierten Dutzende von Qigong-Praktiken; die meisten aus reiner Neugierde, aber unter ihnen waren auch Menschen, die wirklich hofften, etwas zu finden, das resonierte, und das eine tiefere spirituelle Sehnsucht befriedigen konnte.

Ein Bild der Gesundheit

Während konventionelle Praktiken um Anhänger wetteiferten, kam ein Mann ins Geschehen, der ganz China aufhorchen ließ. Aus der nordöstlichen Stadt Changchun stammend, hatte Li Hongzhi in seiner Jugend mit buddhistischen und daoistischen Meistern geübt. 1992 begann Li, im ganzen Land Vorträge zu halten, um diese alten Kultivierungsmethode der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seine Vorträge waren anders als die anderer. Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, lehrt die Prinzipien der Wahrheit, der Gutherzigkeit und der Nachsicht und betont die Charakterbildung und die Tugend – statt körperliche Übungen und Kultivierungsenergie – als den wahren Weg zu Gesundheit und geistiger Erhöhung.

Li hat nur geringe Eintrittsgelder zur Deckung der Reise- und Veranstaltungskosten erhoben. Obwohl er nie für Vortragsverpflichtungen warb, hatten sie die größte Beteiligung, deren erstaunliche Wirkung auf die Verbesserung der Gesundheit schließlich zig Tausende auf einmal durch Mundpropaganda anzog.

Nach offiziellen Schätzungen Chinas studierten 1999 circa 70 bis 100 Millionen Menschen Falun Dafa, ohne die vielen anderen zu berücksichtigen, die ihn

irgendwann einmal beiläufig praktiziert hatten. Ein großer Grund für Falun Gongs populäre Anziehungskraft sind seine einfachen und unkomplizierten Anforderungen an die Praktizierenden: Lebe dein Leben nach Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht (Falun Gongs Grundprinzipien); halte dich an hohe Standards, lass negative Bindungen los und sei dir selbst und anderen gegenüber verantwortlich.

Herr Li ermutigte die Falun-Gong-Praktizierenden, sich auf das zu konzentrieren, worauf es ankommt – die Selbstkultivierung. Die chinesische Öffentlichkeit erkannte Falun Dafa schnell als einen effektiven Weg zu einem erfüllten Leben. Dies zog Praktizierende aus allen Bereichen an: von Bauern bis zu Hausfrauen, von Universitätsprofessoren bis zu kommunistischen Kadern.

Falun Dafa lehrte, dass nur durch Erhöhung des Denkens und Verhaltens wahre und dauerhafte Gesundheit folgen kann. Und so war es auch. Eine Befragung von 6.000 Ärzten in der Stadt Dalian im Jahr 1998 ergab eine nahezu vollständige Genesungsrate bei Patienten mit Krankheiten beim Praktizieren des Falun Dafa. Ähnliche Studien gab es auch in anderen chinesischen Städten und in Russland.

Selbst chronische und unheilbare Patienten – wie z. B. Patienten mit Krebs, Immunkrankheiten und neurologischen Problemen – zeigten eine deutliche oder vollständige Heilung durch das Praktizieren des Falun Dafa und ohne medizinische Hilfe. Eine spätere Studie eines australischen Forschers im Jahr 2016 ergab, dass Falun-Gong-Praktizierende im Vergleich zu Nicht-Praktizierenden weniger gesundheitliche Probleme, eine bessere Stimmung und einen viel geringeren Drogen- und Alkoholkonsum hatten. Diese Fälle zeigten, dass die Praxis an der ganzheitlichen Gesundheit des Einzelnen arbeitete – emotional, mental und körperlich.

In einem Interview mit US News & World Report vom 22. Februar 1999 lobte ein Beamter der chinesischen Sportkommission die Praxis für die Senkung der Gesundheitskosten des Staates: „Falun Gong und andere Arten von Qigong können jedem Menschen 1.000 Yuan an jährlichen Arztkosten ersparen. Wenn 100 Millionen Menschen es praktizieren, sind das 100 Milliarden Yuan, die pro Jahr an medizinischen Gebühren eingespart werden“, sagte der Beamte und fügte hinzu, dass Premier Zhu Rongji sehr glücklich darüber war.

Leider hat der gute Ruf von Falun Dafa die Aufmerksamkeit von weniger enthusiastischen Beobachtern innerhalb der kommunistischen Partei auf sich gezogen. Bereits 1996 wurde die Veröffentlichung von Falun Dafa’s Hauptwerk Zhuan Falun von der Regierungszensur verboten. Atheistische Parteihardliner beobachteten Glaubensgruppen im Allgemeinen und Falun Gong im Besonderen, gerade wegen seiner immensen Popularität.

Jiang Zemin, ein Shanghaier Bürokrat, wurde zum Leiter der KPCh gewählt, nachdem er das Massaker am Tiananmenplatz gegen Studenten durch Zensur von Studenten in seiner Gerichtsbarkeit aktiv unterstützt hatte. Natürlich war er nervös wegen allem, was außerhalb seiner Kontrolle lag und das Herz des Volkes erobern konnte. Da so viele Menschen Meister Li Hongzhi bewunderten, wurde er unruhig und beschloss, dass die Praxis vernichtet werden musste.

Im Sommer 1999 agierte Jiang Zemin unabhängig vom Volkskongress, um eine Razzia gegen die Praxis einzuleiten. Er gründete das Büro 610 (später „China’s Gestapo“ genannt), um Praktizierende in Massen zu entführen und außergerichtlich zu inhaftieren. In wahrer völkermörderischer Diktatur verkündete er sein Ziel, „ihren Ruf zu diffamieren, sie finanziell zu ruinieren und physisch zu zerstören“. Unterdessen folgte der gesamte staatlich kontrollierte Medienapparat pflichtbewusst der Parteilinie, um das Vorgehen zu rechtfertigen.

Vorsätzliche Fehldiagnose

Die mächtigste Waffe im kommunistischen Arsenal ist die öffentliche Meinung. In den späten 1990er Jahren hatten die staatlichen Medien in China viel zu tun. Mit

über 70 Millionen Praktizierenden hatten viele Menschen einen Bericht aus erster oder zweiter Hand über die wirklichen Vorteile von Falun Gong erhalten. Außerdem hatten die staatlichen Medien diese Praxis selbst mit glänzenden Worten gelobt. Um eine totale Kehrtwende zu erreichen, musste die KPCh zunächst Zweifel an Falun Gongs größtem positiven Punkt aufkommen lassen: der Gesundheit. So musste sie die Öffentlichkeit vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Falun Gong warnen.

Gefälschte Berichte über psychische Erkrankungen, die der Praxis zugeschrieben wurden, wurden im staatlichen Fernsehen ausgestrahlt. Am Vorabend des Mond-Neujahrs 2001 (perfekt für maximale Zuschauerzahlen) wurden Schauspieler angeheuert, um sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens selbst zu verbrennen. Sie sollen Falun-Gong-Praktizierende gewesen sein, die Selbstmord begingen, um in den Himmel zu kommen. Kurz bevor sie in Flammen aufgingen, waren jedoch bereits Polizisten mit Feuerlöschern eingetroffen und alle Schauspieler wurden unversehrt weggebracht. (Siehe den Dokumentarfilm „Falsches Feuer“ für die Analyse des Nachrichtenmaterials.)

Als chinesischer Bürger, der diese zahlreichen negativen Berichte hörte, musste man sich fragen: ich selbst habe noch nichts von diesen Dingen gehört, aber vielleicht geschehen sie außerhalb meines Wissens; außerdem, warum würde die Regierung sagen, dass Falun Gong böse war, wenn es nicht wirklich gefährlich für uns wäre? Da die Meditationspraxis ausgesprochen unpolitisch war, stellte sie keine direkte Bedrohung für die Macht der Kommunistischen Partei dar. Gerade deshalb waren die angeblich altruistischen Beweggründe der Regierung, sie zu beseitigen, glaubwürdig.

So ungerecht die Verleumdung an sich auch ist, diese Lügen hatten reale Folgen. Gesunde Menschen wurden als „wahnsinnig“ eingestuft, wenn sie dem Druck nicht nachgaben, mit dem Praktizieren aufzuhören – denn wer würde bei klarem Verstand weiterhin einem Glauben folgen, dem die ganze Gesellschaft zugestimmt hat, dass er schädlich ist? So wurden Praktizierende gezwungen, Psychopharmaka und andere gefährliche Medikamente einzunehmen, um sie von ihrer vermeintlichen Wahnvorstellung zu heilen. Die Behörden nahmen die Verhaltenseffekte dieser Substanzen als weiteren Beweis dafür, dass die Praxis negative Auswirkungen hatte, und der Kreislauf der unnötigen Qualen ging weiter. Gehirnwäschezentren pumpten tagelang visuelle und akustische Propaganda in die Köpfe der Praktizierenden, bis sie ihre eigenen Gedanken nicht mehr von denen des Staates unterscheiden konnten.

Ein 2002 im „Journal of the American Academy of Psychiatry and the Law“ veröffentlichter Bericht beschreibt das Ausmaß des psychiatrischen Missbrauchs in Chinas psychiatrischen Kliniken.

Hier finden Sie den Teil 2

Originaltext

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