Herr Lu, Provinz Heilongjiang, stirbt 12 Tage nach seiner Entlassung

Herr Lu Shubin war abgemagert, hatte aber einen geschwollenen Bauch, als er am 17. Mai 2018 zur medizinischen Behandlung freigelassen wurde. Bei ihm wurde 15 Tage zuvor Leberkrebs und Aszites diagnostiziert. Er starb am 29. Mai im Alter von 56 Jahren.

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Der Bewohner der Stadt Dongbao wurde am 2. Februar 2015 verhaftet, nachdem er wegen der Verteilung von Informationsmaterial über Falun Gong, angezeigt worden war.

Bevor Herr Lu 2012 anfing, Falun Gong zu praktizieren, war er als jähzorniger Mann bekannt. Oft schlug er seine Frau und seine Tochter wegen Kleinigkeiten. Einmal verfolgte er einen Verkehrspolizisten, weil ihm dieser einen Strafzettel ausgestellt hatte. Dann aber veränderte er sich völlig, als er begann, nach den Prinzipien von Falun Gong zu leben: Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.

Er nutzte jede Gelegenheit, um die Menschen darüber zu informieren, dass die Praxis nicht das ist, was die staatliche Propaganda behauptete. Das brachte ihn im Februar 2015 in Polizeigewahrsam. Am 9. Juli desselben Jahres wurde er rechtswidrig zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Trotz schlechtem gesundheitlichen Zustand inhaftiert

Während Herr Lu im Untersuchungsgefängnis von Suiyang auf seinen Prozess wartete, wurde bei ihm Osteoporose diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt konnte er schon nicht mehr ohne Hilfe gehen. Trotzdem wurde er eingesperrt – drei Monate lang ins Gefängnis von Mudanjiang, danach in das Gefängnis von Hulan.

Herrn Lu’s Familie bat um seine Freilassung auf medizinische Behandlung. Die Verantwortlichen des Gefängnisses Hulan meinten, dass er nicht krank genug sei.

Im Februar 2018 klagte Lu während eines Telefonats mit seinen Angehörigen darüber, dass er keinen Appetit habe, immer wieder erbrechen müsse und dass seine Beine geschwollen seien.

Als seine Familie ihn im April besuchte, war er extrem dünn.

Gefängnis erpresst Geld für medizinische Kosten

Am 23. April rief ein Gefängnisangestellter die Familie an, um ihr mitzuteilen, dass bei Herrn Lu eine Leberzirrhose diagnostiziert worden sei und dass Mittel zur Deckung seiner medizinischen Kosten benötigt würden.

Seine Familie war gezwungen, 2.000 Yuan an das Gefängnis zu überweisen, obwohl das Gefängnis gesetzlich verpflichtet ist, seine Insassen medizinisch zu versorgen. Nicht nur das, die Familie hatte bereits 200 Yuan für eine Krankenversicherung bezahlt, als er ins Gefängnis eingeliefert worden war.

Am 26. April rief erneut jemand vom Gefängnis erneut an und sagte, dass sich Herr Lus Zustand verschlechtert habe. Seine Familie besuchte ihn zwei Tage später und sah, dass sein Bauch geschwollen war. Seine Familie deponierte 700 Yuan (ca. 91 Euro) beim Gefängniskrankenhaus, aber das Geld wurde nie für Herrn Lu verwendet und auch nach seinem Tod nicht an die Familie zurückgegeben.

Ein Angestellter des Gefängnisses rief am 2. Mai ein drittes Mal an und sagte, dass Herr Lu Leberkrebs, Aszites und Nierensteine habe. Man bot der Familie an, ihn zur medizinischen Behandlung freizulassen, aber das Justizbüro von Dongning erhielt diesen Antrag erst am 8. Mai. Daraufhin schickte das Büro zwei Tage später Mitarbeiter zum Gefängnis, um Herrn Lus Zustand zu überprüfen.

Am 17. Mai wurde Herr Lu endlich zur medizinischen Behandlung freigelassen. In seinen letzten Tagen konnte er weder richtig sitzen noch essen oder schlafen. Er starb zwölf Tage nach seiner Entlassung.

Chinesische Version

Englische Version vorhanden

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