Weltklasse-Tänzer auf Welttournee verbringt in seiner Kindheit Tag und Nacht auf dem Bürgersteig für eine edle Sache

Schon als er ein kleiner Junge war, ging er nach der Schule nicht nach Hause, wie die anderen Kinder. Er machte seine Hausaufgaben auf der Straße und begleitete seine Mutter zu einer friedlichen Mahnwache für Stunden, Tage und sogar Nächte. Sein Name ist Ben Chen. Und seine Erfahrung, auf einem belebten Londoner Bürgersteig aufzuwachsen, ist nur ein Teil des beschwerlichen Weges, den er gegangen ist. Doch nie hätte er sich träumen lassen, dass er eines Tages bei Shen Yun Performing Arts, einer in New York ansässigen, klassischen chinesischen Tanz- und Musikgruppe, ein Weltklasse-Tänzer werden würde.

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„Das Wichtigste war für uns, die wahre Situation darzustellen, dem chinesischen Volk und der internationalen Gemeinschaft gleichermaßen zu sagen, was damals vor sich ging – zu einer Zeit, als die ganze Welt von der überwältigenden Propagandamaschinerie der Kommunistischen Partei Chinas mit Lügen über uns gefüttert wurde“, schrieb Ben Chen in einem Blogbeitrag, der auf der offiziellen Shen-Yun-Website veröffentlicht wurde.

Bevor Chen zu Shen Yun kam besuchten er und seine Mutter regelmäßig eine friedliche rund-um-die-Uhr Mahnwache an sieben Tagen in der Woche, die auf dem Bürgersteig gegenüber der chinesischen Botschaft in Portland Place, London, stattfand.

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Die Mahnwachen in London begannen am 5. Juni 2002, als Chen noch ein 11-jähriger Junge war. Mehrere Monate lang saß er mit seiner Mutter Gao Yudong und vielen anderen immer wieder auf diesem Bürgersteig, meditierte und hat viele Nächte in einem Straßenzelt verbracht.

An Wochentagen stand er um 7 Uhr morgens auf und putzte sich die Zähne im nahegelegenen McDonald’s. Nachdem er seine Schuluniform angezogen hatte, nahm er eine halbe Stunde lang die Londoner U-Bahn und fuhr dann weitere 20 Minuten mit dem Bus zur Schule. Am Nachmittag war er wieder in Portland Place, seine Hausaufgaben machte er auf dem Weg dorthin.

Einmal fragte Chen seine Mutter: „Mama, wie lange müssen wir hier bleiben?“ „Bis die Verfolgung endet“, antwortete seine Mutter Gao.

Oft fragten sich viele Menschen, darunter auch Chens Großvater: „Werden sich eure Bemühungen auszahlen? Man sollte doch für seine Bemühungen belohnt werden. Doch ihr arbeitet so hart, ohne bezahlt zu werden“, schrieb Chens Opa in einer E-Mail an seine Eltern.

Als Antwort auf die E-Mail seines Großvaters schrieb Chen: „Ich glaube einfach, dass Härte den Charakter verändern, die Erfahrungen bereichern und die Moral verbessern kann. Das ist vergleichbar mit den Prinzipien der Kultivierung. Natürlich wollen wir nicht leiden. Aber inmitten der Schwierigkeiten des Lebens, wenn mich andere Menschen misshandeln, auch wenn ich verfolgt werde, kann ich nicht aufgeben. Ich muss entschlossen meinen Weg gehen.“

„Du sagtest, Anstrengung sollte belohnt werden. Das ist sicherlich wahr. So viele Jahre sind vergangen. Egal, wie es mit der Situation unserer Familie war oder wie meine Eltern mich erzogen haben, wir sehen die Belohnung vielleicht nicht. Stattdessen werden sich diese viele Jahre später offenbaren. Die Bemühungen meiner Eltern waren nicht umsonst.“

„Konfuzius lehrte Gerechtigkeit und Menschlichkeit“, schloss er. „Ungeachtet des Ergebnisses haben wir alle Erfolg gehabt, denn in moralischer Hinsicht werden wir immer in einer unbesiegbaren Position sein.“

Jahre später verschwand Chen vom Bürgersteig. Im Jahr 2008 flog er nach New York, um an der Fei Tian Academy of the Arts zu studieren, wo er Haltung, Form und das technische Können des klassischen chinesischen Tanzes studierte.

Seit 2011 ist er Tänzer auf Welttourneen von Shen Yun Performing Arts und hat sich auf eine Reise begeben, um die wahre Essenz der chinesischen Kultur auf die Bühne zu bringen und der Welt zu erzählen, was mit den Falun-Gong-Praktizierenden in China geschieht.

Jedes Jahr im Mai kehrt Chen nach London zurück, um seine Eltern zu besuchen. Wann immer er zurück ist, macht er einen Ausflug nach Portland Place. „Wenn ich dort bin und mich hinsetze, um zu meditieren und die Übungen allein zu machen, fühle ich mich wirklich sehr friedlich. Es erinnert mich nur an alles, was wir tun, und warum wir es tun“, sagte Chen in der Dokumentation

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Video auf englisch: „Candlelight Across the Street“.

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Als Chen das Schlussstück „The Divine Renaissance Begins“ aufführte, fühlte er sich so, als ob er wieder einmal vor der chinesischen Botschaft wäre. Chen schrieb: „Aber dann, auf der Bühne, verschwanden die Geräusche der Busse. Es wurde zur Musik aus dem Orchestergraben. Und es waren nicht nur die wenigen Fußgänger, die vorbeikamen. Es war ein volles Haus, voller Zuschauer, die bereit waren zu hören, was wir durch unseren Auftritt zu sagen haben.“

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Als Chen die Rolle eines verfolgten Falun-Gong-Praktizierenden darstellte, konnte er „die Freude am Tanzen für andere“ spüren. Er erkannte, dass ihre Geschichte auch „in gewisser Weise seine eigene ist …“

Plötzlich spürte Chen, dass er nicht mehr nur für sich selbst tanzte. Er tanzte für die Millionen von Praktizierenden, die „immer noch unbeschreibliche Folter, Inhaftierung und Unterdrückung in China erleiden, für seine Mutter auf dem Bürgersteig vor der chinesischen Botschaft und für die zahlreichen Großmütter und Großeltern mit ihren Flugblättern“, die die Verfolgung auf den Straßen mühsam aufdecken. Er tanzt auch für die noch mehr Millionen Menschen weltweit, die den Glauben teilen, dass das Gute siegen wird.

Während Chen in Übersee war, setzte seine Mutter ihre Bemühungen der Mahnwache rund-um-die-Uhr sieben Tage die Woche standhaft fort. Obwohl sie von Passanten oft beschimpft wurde, die sich der Verfolgung nicht bewusst waren, bestand sie darauf, Tag für Tag und Jahr für Jahr friedlich dort zu sitzen.

Quelle: NTD TV

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