Ehefrau kann nach 2 Jahren endlich ihren inhaftierten Mann besuchen (Foto)

Herr Liang Baofan, 52, wurde am 17. Juni 2015 verhaftet, weil er Strafanzeige gegen Jiang Zemin[1] erstattet hatte. Erst nach mehr als 2 Jahren konnte ihn seine Frau nach vielen erfolglosen Versuchen sehen – aber nur fünf Minuten lang.

Herr Liang war am 4. März 2016 in einem geheimen Verfahren und in Abwesenheit seines Anwalts und seiner Familie zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Seine Angehörigen hatten erst Anfang 2017 herausgefunden, dass er im Gefängnis Gongzhuling in der Provinz Jilin inhaftiert ist.

Herr Liang Baofan

 

Gefängniswärter versuchen, Familie des Inhaftierten zu manipulieren – Ehefrau lässt sich nicht einschüchtern

Herrn Liangs Frau versuchte, ihn am 18. Januar 2017 zu besuchen. Man erklärte ihr, dass sie ihn nicht sehen könne, weil er sich weigere, Falun Gong aufzugeben.

Im April versuchte sie es gemeinsam mit ihrer Tochter und seiner Mutter erneut. Seine 75-jährige Mutter bat die Wärter eindringlich, sie ihren Sohn sehen zu lassen. Aber der Wärter sagte: „Liang weigert sich, ein Reuebekenntnis zu schreiben und damit Falun Dafa aufzugeben. Wir haben ihn vor die Wahl gestellt – Schreiben eines Reuebekenntnisses oder Besuch der Familie. Wenn er die Erklärung schreibt, darf er euch sehen, doch das hat er nicht gemacht. Das bedeutet, dass er euch nicht sehen will. Das ist seine Entscheidung.“

Als Herrn Liangs Frau und seine Mutter im Juli wieder zum Gefängnis gingen, teilten man ihnen mit, dass Herr Liang immer noch nicht „umerzogen“ sei. Als sie beim Direktor vorsprachen und ihn um die Besuchserlaubnis baten, sagte dieser: Sie können ihn nicht sehen. Wenn er ein Mörder, Dieb oder Drogenabhängiger wäre, würde ich Sie heute zu ihm lassen, aber er ist ein Falun Gong-Praktizierender.“

Sie forderten immer wieder eine Besuchsmöglichkeit, so konfrontierten sie drei Gefängnisbeamte mit einem ein knapp vier cm2 großen Foto und behaupteten, dass es sich bei der Person um Herrn Liang Baofan handle und dass es ihm gut gehe. Doch das Bild war klein und zudem unscharf, die Familie konnte darauf nur den Schatten einer Person erkennen. „Es ist nicht so, dass wir Sie ihn nicht sehen lassen wollen. Er ist es, der Sie nicht sehen will“, behaupteten die Beamten.

Ein 5-minütiger Besuch mit Sprechverbot, Ehefrau dennoch optimistisch

Liangs Frau ging daraufhin zur Gefängnisverwaltung und zum Petitionsbüro, um für das Recht, ihren Mann zu sehen, zu appellieren. Schließlich traf sie Wu Jiang, den Direktor der Rechtsabteilung der Gefängnisverwaltung. Er erklärte ihr, dass sie eine offizielle, schriftliche Erklärung des Gefängnisses einholen solle, worin die Gründe aufgeführt sein sollten, warum sie ihren Mann nicht sehen dürfe.

Am 13. September ging Liangs Frau mit einem anderen Verwandten zum Gefängnis, und wieder durften sie Herrn Liang nicht sehen.

Daraufhin verlangte Frau Liang ein offizielles Dokument mit einer Erklärung. Dies verweigerte der Beamte jedoch. Liangs Frau verlangte dann, den Gefängnisdirektor zu sprechen.

Diese Forderung veranlasste den Beamten einzulenken. Er sagte einen Besuch zu mit der Einschränkung, dass nur sie (Liangs Frau) ihn sehen dürfe. Allerdings sei es ihr nicht erlaubt, mit ihm zu sprechen. „Wenn Sie sprechen, verhaften wir Sie“, drohte er.

Danach wurde sie aus dem Besucherraum geführt und durfte anschließend wieder hinein. Dann sah sie ihren Mann dort stehen, zwei Wärter dicht hinter ihm. Als sie andeutete, ihm Geld dort zu lassen, nahm er es nicht an und sagte: „Das ist es nicht wert.“

Nach weniger als fünf Minuten war der Besuch vorbei; dennoch ist seine Frau optimistisch und plant nun, ihn jeden Monat zu besuchen.


[1] Im Juli 1999 setzte Jiang Zemin als damaliger chinesischer Staatschef ein Verbot von Falun Gong durch, woraufhin eine landesweite Unterdrückung der Praktizierenden dieser traditionellen Kultivierungsschule begann.

 

Chinesische Version

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