Changchun: 13 Jahre Haft und Folterungen – Stationen der Brutalität

Seit die Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 begann, wurde Herr Yang Feng viele Male vom kommunistischen Regime wegen seines Glaubens inhaftiert und gefoltert. Zuletzt war er 13 Jahre in Haft.

Herr Yang aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin hatte im August 1996 begonnen, Falun Gong zu praktizieren. Davor hatte er an vielen Krankheiten gelitten. Die Praktik verhalf ihm zur vollständigen Genesung.

13 Jahre Haft und Folterungen

Herr Yang war am 6. Februar 2001 verhaftet worden, weil er Informationsmaterial über Falun Gong gedruckt hatte. Mehrere Polizisten folterten ihn während des Verhörs. Es waren unter anderen der Leiter der Abteilung Nr. 1 der Polizeibehörde Changchun, Li Shichang, der Abteilungsleiter Li Xingtao und der Polizist Liu Huibin.

Sie schlugen mit einem Gürtel auf seinen Kopf und banden ihn an die Tigerbank [1], wobei er an Händen und Füßen gefesselt war. Im kalten Winter zogen sie ihn nackt aus, machten das Fenster weit auf und schütteten ihm kaltes Wasser über. Auch schockten sie ihn am Hals mit Elektrostäben.

Er blieb ein Jahr und vier Monate im Untersuchungsgefängnis Tiebei bevor das Bezirksgericht ihn zu 13 Jahren Haft verurteilte.

Foltermethode: „Tigerbank“

Im Mai 2002 brachte man ihn ins Gefängnis Jilin.

Li Yongshen von der „Erziehungsabteilung“ bestimmte vier Insassen, die ihn die ganze Zeit über abwechselnd überwachen sollten.

Herr Yang wurde eine Woche lang auf das Totenbett [2] gefesselt. Auch musste er lange Zeit auf einem kleinen Stuhl sitzen und durfte mit niemandem Kontakt haben.

Aufgrund der Folterungen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Er konnte nicht mehr essen und magerte ab. Seine Beinmuskeln verkümmerten und sein Körper war mit Krätze übersät.

Einmal wurde Herr Yang von den Insassen Liu Jinbiao und Wang Cheng geschlagen, weil er mit einem anderen Praktizierenden Sätze von Falun Gong rezitierte.

Im März 2005 wurde er ins Gefängnis Tiebei gebracht, wo er ein Jahr verblieb. Im März 2006 verlegten sie ihn ins Gefängnis Gongzhuling.

Dort wurde er am 16. April 2008 in Isolationshaft gesteckt und 14 Tage lang gefoltert, weil er mit einem eBook Schriften von Falun Gong gelesen hatte. Sie banden ihn mit beiden Armen und ausgestreckten Beinen an ein Bett. Der Leiter der Abteilung Nr. 5, Lü Gang, schockte ihn mit Elektrostäben und schlug ihm wiederholt ins Gesicht.

Yin Yuhui, der damals neu ernannte Direktor, rief Herrn Yang am 16. Mai 2009 in sein Büro, weil er sein Namensschild nicht trug und sich weigerte, harte Arbeit zu verrichten.

Yin bestimmte drei Insassen, die Yang schlugen. Sie hielten ihn am Boden fest und fesselten seine Hände hinter seinen Rücken. Danach traten sie auf seinen Körper und schockten ihn mit Elektrostäben und verbrannten dabei seinen Hals.

Von August bis September 2010 musste Herr Yang mehrere Gehirnwäschen über sich ergehen lassen, wobei er den ganzen Tag lang auf einem kleinen Stuhl sitzen und Programmen zuhören musste, die Falun Gong verleumdeten. Um ihn zum Aufgeben seines Glaubens zu bringen, ließen sie ihn „Selbstkritiken“ schreiben.

Herr Yang wurde am 7. Februar 2014 freigelassen.

Große Schwierigkeiten nach seiner Freilassung

Herrn Yangs Frau hatte sich 2004, während er im Gefängnis war, von ihm scheiden lassen, weil sie den enormen Druck und die Belästigungen durch die Behörden nicht mehr ertragen konnte. Seine Mutter war 2013 zum chinesischen Neujahr gestorben.

Die Verfolgung führte auch zu einem enormen wirtschaftlichen Verlust. Seine Wohnung war viele Male von der Polizei durchsucht worden. Mehrere Laptops, Drucker und insgesamt 5.400 Yuan (ca. 690 Euro) waren entwendet und nie mehr zurückgegeben worden.

Herr Yang hatte bei einer Elektrofirma gearbeitet und jährlich über 100.000 Yuan (ca. 12.750 Euro) verdient. Doch durch die Verfolgung verlor er seinen Job.

Später arbeitete er für ein Taxiunternehmen. Weil das Auto nach seiner Verhaftung mehrere Monate beschlagnahmt blieb, musste er der Firma über 10.000 Yuan (ca. 1.275 Euro) an Entschädigung für den Einkommensverlust zahlen.


[1] Totenbett: Die Arme und Beine des Praktizierenden werden ausgestreckt an den vier Ecken eines eiskalten Metallbettes festgebunden. Der Praktizierende kann sich nicht mehr bewegen, er darf nicht aufstehen, um zu essen, zu trinken oder zur Toilette zu gehen. Die Dauer liegt zwischen mehreren Stunden und 12 Tagen. Diese Art grausamer Folterung fügt dem Opfer schwere körperliche und geistige Verletzungen zu.

[2] Tigerbank: Die Praktizierenden müssen auf einer kleinen, ca. 20 cm großen Metallbank sitzen. Die Knie werden den Opfern dabei gefesselt und der Betroffene muss sehr lange regungslos in dieser Haltung verharren. Oftmals werden noch kleine harte Objekte unter das Gesäß oder zwischen die Unterschenkel oder Knöchel gelegt, um es schwieriger zu machen und die Schmerzen zu verstärken.



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