Deutschland/Hamburg: Der Buddhismus und buddhistische Kultivierungswege

Alex links, Pascal rechts im Bild

Pascal und Alex, zwei junge Falun Dafa-Praktizierende aus Hamburg, haben in der Oste Hamme Schule
in Gnarrenburg (bei Hamburg) einen Vortrag zum Thema „Buddhismus und buddhistische Kultivierungswege“ gehalten. Eingeladen dazu wurden Sie von der dort arbeitenden Religionslehrerin. Während zweier Schulstunden setzten sich die sehr interessierten Jugendlichen mit dem Thema der Kultivierung auseinander. Am Ende probierten sie zusammen mit Pascal und Alex das Meditieren in der Praxis aus.

Alex: „Mit der Präsentation wollte ich jungen Menschen mit Interesse an Spiritualität und Meditation von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Ich wollte Ihnen mitteilen, was Falun Gong ist, und wie wir es im Alltag praktizieren.“

Am Anfang beantworteten Alex und Pascal die Fragen der Schüler zum Buddhismus. Im ersten Teil ihrer Präsentation erläuterten sie den Buddhismus und seine Besonderheiten. Unter anderem stellten sie den Begründer und die ursprüngliche Lehre des Buddhismus vor und erklärten die Unterschiede zur eigenen Schule: Falun Dafa.

Siddhartha Gautama, vielen auch als Shakyamuni bekannt, lebte vor 2.500 Jahren und leitete seine Schüler in der Kultivierung an. Aus dieser Anleitung zur Kultivierung entwickelte sich nach dem Tod Shakyamunis die Buddhistische Religion mit ihren unterschiedlichen Schulen. Nicht alle Anleitungen zur Kultivierung haben die Förmlichkeiten der Religion. Viele praktizieren ihren gewählten Kultivierungsweg zurückgezogen als Einsiedler. Manche Kultivierungswege werden jeweils nur an einen einzigen Schüler
weitergegeben.

Abgeschiedene Kultivierung im Wald (Bild pixabay.com)

Was ist Falun Gong (Falun Dafa)?

Falun Dafa ist eine besondere Kultivierunspraxis. Der Übende wird weder Mönch im Kloster, noch Einsiedler in den Wäldern. Er führt ein normales Leben, wie es in der Gesellschaft üblich ist. Der Falun Dafa Praktizierende muss, während er seinen Alltag lebt, mit Hilfe des Nach-Innen-Schauens, den Körperübungen und den anleitenden Schriften des Lehrers, an sich und seinen Lebensthemen arbeiten.

Alex: „Seit ich Falun Gong praktiziere bin ich ruhiger geworden und kann Konflikte mit Abstand und Objektivität beurteilen und unangenehme Situationen korrekt behandeln. Dabei kann ich mich noch selbst verbessern.“

Pascal: „Seit ich mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen habe, habe ich eine Art Pufferzone aufgebaut; mich bringt nichts mehr so schnell aus der Ruhe und ich kann die Zusammenhänge der Geschehnisse besser erkennen und verstehen.“

Der Begründer von Falun Dafa, Lehrer Li Hongzhi, hat seine Kultivierungsschule den
modernen Begebenheiten der Menschen angepasst, damit er vielen zur Verfügung gestellt
werden kann.

Lehrer Li Hongzhi korrigiert einen Schüler

Ab 1992 begann er Falun Dafa der Öffentlichkeit vorzustellen. Tausende Menschen haben seine Seminare besucht. Innerhalb weniger Jahre haben zwischen 70 bis 100 Mio. Chinesen aus allen Gesellschaftssichten mit dem Praktizieren begonnen.

Wie haben Alex und Pascal zu Falun Gong gefunden?

Alex: „Ich praktiziere Falun Gong seit gut zwei Jahren. Während der Masterarbeit hörte ich auf, Alkohol zu trinken und begann mich für den Buddhismus zu interessieren. Ich versuchte mich in der Meditation und wollte mich darüber mit einem Kollegen mit mehr Erfahrung austauschen. Er gab mir das Buch “Zhuan Falun“, das Hauptwerk von Falun Gong, zu lesen. Seither praktiziere ich Falun Gong“

Pascal; „Ich habe mich für das Spirituelle und die Meditation interessiert. Im Kampfsportunterricht fragte ich, ob das Training auch Meditation beinhalte. Daraufhin wurde mir gesagt, dass im nahen Park Menschen Meditationsübungen machen. Ich bin dann hin gegangen und habe die Übungen gelernt. Ich wurde auf die zum Kultivierungsweg dazugehörenden Bücher hingewiesen und fing an, diese zu lesen. Und so kam es, dass ich zu Praktizieren begann.“

Im zweiten Teil der Präsentation vermittelten Pascal und Alex den Schülern die Verfolgung der Falun Dafa-Praktizierenden durch den kommunistisch geführten chinesischen Staat. Auch das schwierige Thema des Organraubes wurde angesprochen, was viele der Jugendlichen überraschte. Einige nahmen daraufhin noch von den ausgelegten Broschüren mit, um mehr darüber zu erfahren.

Wie erklärt sich die Verfolgung?

Die durch die Parteiführung ausgelöste Verfolgung der Falun Dafa-Praktizierenden scheint für uns unbegreiflich. China ist zur stärksten Wirtschaftsmacht der Welt aufgestiegen und präsentiert sich sehr Fortschrittlich. Bis 1911 war China Kaiserreich und wurde feudalistisch regiert. Unruhen im Innern des Landes und das Eindringen der europäischen Grossmächte übten eine zerstörerische Kraft aus. Es gab Aufstände und Kriege und zuletzt übernahmen die Kommunisten die Herrschaft über China.

Um sich als neue herrschende Macht etablieren zu können, zerstörten Sie die alte Kultur. Nicht nur die Kulturgüter wurden zerschlagen, auch die Denkweise der Menschen und die über die Jahrhunderte gewachsene, gesellschaftliche Struktur mit ihren Werten. Diese Strategie der Machterhaltung setzte die Parteiführung bis heute fort. Mit politischen Kampagnen wie zum Beispiel der Kulturrevolution (1966 – 1976), wurden die Menschen gegeneinander aufgehetzt und zur Unmenschlichkeit genötigt, um überleben zu können. Das traditionelle Verständnis der Menschen, die sich als Teil eines Gesamten wahrnahmen und glaubten, dass Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten werde, wurde durch Atheismus (Wissenschaftsund Machbarkeitsglaube) ersetzt. Jeder, der die Doktrin der kommunistischen Macht nicht mittragen konnte, war in Gefahr, als Verräter öffentlich gebrandmarkt und zum Tode verurteilt zu werden.

Pascal: „Bei Falun Gong möchte man ein guter Mensch sein und möglichst gutes und nichts schlechtes Tun. Im kommunistischen China wird der traditionelle Glaube an die Karmavergeltung abgelehnt und verfolgt. Seit etlichen Jahren dauert die Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden schon an und der staatlich verfügte Organraub an Falun Gong-Praktizierenden ist ein schreckliches Verbrechen.“

Falun Dafa oder die Kultivierung an sich, fusst in der antiken Kultur Chinas. Die Ziele des sich Kultivierens liegen diametral zu denen, der heutigen chinesischen Gesellschaft. Bei der Kultivierung wird das Streben nach Ruhm, Reichtum, Macht über andere und Gewalt losgelassen. Da Falun Dafa keine organisierte Struktur hat, wie bei religiösen oder politischen Gruppierungen sonst üblich, waren die Praktizierenden für die Partei nicht kontrollierbar und somit ein Risiko für ihre bereits stark schwächelnde Legitimation im Volk.

Wozu werden Organe geraubt?

Aus der traditionellen Anschauung heraus werden Organe selten gespendet. Seit der Kulturrevolution hat man sich an den Körpern, der als „Abtrünnigen“ zum Tode verurteilten, bedient. Der steigende Bedarf an Organen konnte nicht abgedeckt werden. Die nun durch raffinierte Propaganda diffamierten Falun Dafa-Praktizierenden wurden nicht nur widerrechtlich wegen ihres Glaubens vor Gericht gestellt, sondern ihnen wurden auch bei Bedarf – gegen ihren Willen – die Organe oder andere Körperteile entnommen. Daraus resultierten immense finanzielle Gewinne für alle Beteiligten, inklusive den verantwortlichen Behörden und Beamten des kommunistischen Staates.

Trotz intensiver Aufklärungsarbeit im In- und Ausland, wird dieses Thema erst jetzt vielen Menschen wirklich bewusst. Dank dem international wachsenden Druck hat China ab 2010 damit begonnen, ein reguläres Organ-Tansplantations-System aufzubauen. Die Verfolgung allerdings, welche 1999 vom damaligen Staatschef Jiang Zemin ausgelöst wurde, dauert noch bis heute an.

Pascal: „Die Religionslehrerin war mit unserer Präsentation glücklich und meinte, sie würde uns weiterempfehlen und wir dürften gerne wiederkommen.“

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv