Provinz Liaoning: Früheres Folteropfer erneut wegen des Praktizierens von Falun Gong verhaftet

Ein Mann aus der Stadt Dandong findet seine Wohnung in einem völligen Durcheinander vor und entdeckt auf dem Bett einen Haftbefehl. Sofort ist ihm klar, dass seine Frau erneut wegen des Praktizierens von Falun Gong verhaftet worden ist. Falun Gong ist eine Kultivierungsschule, die vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.

Zwei Tage später erhält er eine Nachricht, dass seine Frau Song Guixiang verhaftet wurde. Es dauerte mehrere Tage bis er herausfand, dass sie im ersten Untersuchungsgefängnis Dandong eingesperrt ist.

Vor ihrer jüngsten Verhaftung war Frau Song bereits zwei Mal zu Zwangsarbeitslager und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie Falun Gong praktiziert. Jedes Mal war sie brutal gefoltert worden. Ihre Familie macht sich Sorgen, dass sie wegen der Ausübung ihres verfassungsmässig garantierten Rechts auf Glaubensfreiheit erneut gefoltert wird.
Die jüngste Inhaftierung

Polizisten der Polizeibehörde des Bezirks Yuanbao brachen am 12. April 2016 in Songs Wohnung ein. Das Paar war nicht zuhause. Die Beamten beschlagnahmten zwei Ausgaben des Zhuan Falun (Li Hongzhi), einen MP3-Player und Poster und Bilder, die mit Falun Gong in Zusammenhang stehen.

Auf dem Bett lag ein Haftbefehl, auf dem keine Unterschrift oder Genehmigung zu finden war. Ein formeller Haftbefehl kam zwei Tage später mit der Post. er enthielt aber keine Angaben, wo Frau Song festgehalten wurde.

Am nächsten Tag, dem 15. April, ging Songs 80-jähriger Vater zur Polizeibehörde. Er befand seine Tochter für unschuldig und forderte ihre Freilassung. Doch die Beamten erklärten ihm, dass sie nicht wüssten, wo sie festgehalten würde, da sie die Verhaftung nicht durchgeführt hätten.

Erst Tage später machte Songs Familie ihren Aufenthaltsort ausfindig. Ihre jüngste Verhaftung ließ bei ihnen Erinnerungen an ihre früheren Inhaftierungen aufkommen.
Erste Inhaftierung und Folterung

Als die Verfolgung im Juli 1999 begann, ging Frau Song nach Peking um für ihr Recht zu appellieren, Falun Gong zu praktizieren. Sie wurde verhaftet, in die Stadt Dandong zurückgebracht und in das dortige Untersuchungsgefängnis gesperrt. Sie wurde gefoltert, weil sie sich weigerte, das Praktizieren aufzugeben.

Der Direktor des Untersuchungsgefängnisses Xie Zhiying zwang sie, mit einem an ihre Füße angeketteten Eisenblock herumzugehen. Der Block war so schwer, dass sich ihre Haut wundscheuerte. Wenn sie stehenblieb, stießen zwei Wärter sie weiter und schlugen sie.

Danach fesselte man sie für sechs Tage und Nächte an Armen und Beinen. Die Wunden an ihren Fußknöcheln entzündeten sich. Die riesigen Narben sind auch heute noch zu sehen.
Folterungen im Zwangsarbeitslager Masanjia

Im November 1999 brachte man Song Guixiang zu dem heute nicht mehr existierenden Zwangsarbeitslager Masanjia. Weil sie sich weigerte, Falun Gong aufzugeben, wurde sie gefoltert. Am 20. Oktober 2001 ließ man sie frei.

Am 20. November 2001 wurde sie von Beamten des Büros 610 und der Polizeibehörde der Stadt Dandong erneut verhaftet.

Weil sie versuchte, die Falun Gong-Übungen zu machen, schlug Xie Zhiying, der Direktor des Untersuchungsgefängnisses, brutal auf sie ein. Xie fesselte auch ihre Hände, sodass sie sich nicht bewegen konnte und befahl den Polizisten, sie zu schlagen.

Im Dezember 2001 brachte man sie in das Zwangsarbeitslager Masanjia. Dort fesselten die Wärter ihre Arme hinter ihren Rücken und banden sie für viele Tage an ein Bett. Sie durfte die Toilette nicht benutzen und musste in ihren verschmutzten Hosen liegen. Zudem fesselten sie ihre Beine mit einem Seil.

Aus Protest gegen die Folter trat Frau Song in einen Hungerstreik. Die Wärter zwangsernährten sie mit Wasser, in das sie pürierten Knoblauch und Salz hineingaben.

Die Wärter benutzten einen speziellen Eisenstuhl, um Praktizierende zu foltern. Sie setzten sie auf den Stuhl, fesselten ihre Hände auf den Rücken und ihre Füße an die Stuhlbeine

Als sich Frau Song aufgrund der Folterung am Rande des Todes befand, riefen die Wärter mitten in der Nacht ihre Familie an und verlangten, dass sie sie abholen. Sie erpressten von ihren Angehörigen 7.000 Yuan (ca.960 €) [1], bevor sie sie gehen ließen.
Folterungen im Frauengefängnis Liaoning

Frau Song wurde am 11. November 2006 in der Stadt Dandong verhaftet und man verurteilte sie zu fünf Jahren Gefängnis. Man sperrte sie in die 2. Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning.

Li Jing und Li Xuena waren für die 2. Abteilung zuständig. Man zwang Frau Song Videos anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten. Außerdem musste sie ohne sich zu bewegen zwei ganze Tage stehen.

Es war Winter, doch Frau Song bekam weder eine Winterjacke noch warme Schuhe. Man hinderte sie am Schlafen. Wann immer sie ihre Augen schloss, schütteten zwei Gefangene kaltes Wasser über ihren Kopf. Sie folterten sie neun Tage lang mit Essens- und Schlafentzug, zerrten sie an den Haaren und schlugen sie bis sie ohnmächtig wurde.

Danach brachten sie sie ins Krankenhaus, wo man ihnen erklärte, dass sie ein Herzproblem habe und Erholung benötige. Doch das reichte nicht aus, um sie davon abzuhalten, sie weiter zu foltern.

Mehrere Male sperrte man Frau Song in eine kleine Zelle. Wenn sie sich weigerte, Anti-Falun-Gong-Propaganda zu lesen, befahl der Wärter Wang Jian den Gefangenen, ihr Socken in den Mund zu stopfen.

Frau Song trat aus Protest gegen die Misshandlungen in einen Hungerstreik. Am achten Tag befahl der Wärter Zheng Juqiu dem Krankenhaus, eine Zwangsernährung durchzuführen.

Informationen der an der Verfolgung beteiligten Personen:

Sun Yu, Parteisekretär, Bezirk Yuanbao: +86-13841555777
Tang Lijie, Direktor, Bezirk Yuanbao: +86-13704152197
(Weitere Namen finden sich im Bericht auf Chinesisch)

[1] Anmerkung: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €

Englische Version vorhanden
http://en.minghui.org/html/articles/2016/4/27/156443.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv