Deutschland: Mitglieder der Tian Guo Marching Band berichten von ihren Erkenntnissen

In den Weihnachtsferien haben sich in Dortmund die Falun Gong-Praktizierenden getroffen, die Mitglieder der europäischen Tian Guo Marching Band sind. Sie übten zusammen, tauschten ihre Erfahrungen aus und sprachen über die Gründe, warum sie der Band beigetreten sind.

Ausgezeichneter zweiter Platz in Bremen

2015 spielte die Band bei Paraden in Paris, Wien und anderen europäischen Städten und erhielt positives Feedback für ihre Auftritte.

Beim jährlichen Freimarktumzug in Bremen belegte die Tian Guo Marching Band den zweiten Platz bei 147 teilnehmenden Gruppen.

Die europäische Tian Guo Marching Band bei der Parade zum Nationaltag in Ungarn 2014.

Herr He, Bandmitglied

Herr He ist Chef eines Chinarestaurants und spielt in der Band die Trompete.

„Seit ich Falun Gong praktiziere, hat sich mein Gesundheitszustand verbessert und ich bin viel ruhiger geworden“, schildert er.

Und erzählt weiter: „Als das Verbrechen des Organraubs an lebenden Praktizierenden durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 2006 aufgezeigt wurde, wollte ich die Menschen auf die Verfolgung in China aufmerksam machen. Zu dieser Zeit wurde die Tian Guo Marching Band gegründet und ich beschloss, dass dies die Gelegenheit ist, wo ich etwas bewirken kann.

Neben der Musik von Falun Gong spielen wir auch Ode an die Freude [1] und andere klassische Stücke. Die Zuschauer haben uns schon viel gutes Feedback gegeben. Sie tanzten zu unserer Musik, klatschten und machten Fotos mit uns. Ich genieße solche Erfahrungen sehr.“

Guo Jufeng, Bandmitglied

Guo Jufeng, ein Ingenieur, ist seit sechs Jahren Bandmitglied und spielt Posaune.

„Wir Chinesen legen Wert auf die Harmonie zwischen Himmel und Mensch“, sagt er. „Deshalb achte ich auf die Harmonie zwischen meiner Musik, dem Instrument und mir selbst. Auch stelle ich sicher, dass meine Musik in Harmonie mit anderen Instrumenten der Band ist. Es ist Teamwork. Es ist nicht nur ein Einzelner, sondern eine Gruppe – ein ganzer Körper.“

Herr Guo wurde in China verfolgt. In einem berüchtigten Arbeitslager in China musste er 16 Stunden am Tag Zwangsarbeit verrichten. Er wurde fünf Stunden lang mit Elektrostäben gefoltert und 24 Tage lang an ein Metallbett gefesselt.

Er war erleichtert, als er nach Deutschland auswandern konnte und wurde vor einigen Wochen deutscher Staatsbürger. Das gibt ihm nicht nur die Freiheit, Falun Gong zu praktizieren, sondern erleichtert ihm auch die Teilnahme an den Aktivitäten der Band in anderen europäischen Ländern.

Su Hongyu und seine Mutter, Bandmitglieder

Letztes Jahr feierten Su Hongyu und seine Mutter zum ersten Mal seit 15 Jahren gemeinsam Weihnachten. Beide sind Mitglieder der Tian Guo Marching Band.

Herr Su litt in China unter der Verfolgung, obwohl er nicht Falun Gong praktizierte. Als Musiker hatte er 2007 versucht, an der Eröffnung des internationalen chinesischen Gesangswettbewerbs der in New York ansässigen Fernsehstation NTD teilzunehmen.

Das chinesische kommunistische Regime erfuhr von der Einladung, die an das amerikanische Konsulat für die Visabeantragung von Herrn Su gefaxt wurde. Örtlichen Beamten in der Stadt Fushun wurde befohlen, Herrn Su und zwei andere Musiker zu finden, die teilnehmen wollten. Beide Musiker mussten daraufhin ihre Wohnungen verlassen und von Ort zu Ort wandern, um einer Verhaftung und Verfolgung zu entgehen. Der Reisepass der drei Musiker wurde beschlagnahmt.

„Die Polizei brach vier Mal in meine Wohnung ein, beschlagnahmte meine Computer und verängstigte meine Großmutter“, berichtet Herr Su. „Meine Mutter machte die Verfolgung bei NTD in New York bekannt.

Die KPCh erließ im Schnellverfahren einen nationalen Haftbefehl für mich. In den vergangenen neun Jahren musste ich mich in drei verschiedenen Provinzen verstecken.“

Sus Mutter, eine Falun Gong-Praktizierende, schickte ihm per Einschreiben einen Brief aus Deutschland mit der Übungs-CD von Falun Gong und einer DVD über die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei. Der Brief wurde von der Polizei in China abgefangen. Daraufhin suchten Polizisten Herrn Su an seinem Arbeitsplatz auf und fragten ihn nach dem Absender. Er erklärte ihnen, dass es seine Mutter sei. Die Polizisten sagten: „Hat sie vor, zurück nach China zu kommen? Wenn ja, wird sie sofort verhaftet werden.“

Weil sie beide verfolgt wurden, erstatteten Herr Su und seine Mutter im August 2015 Strafanzeige gegen Jiang Zemin, dem ehemaligen Vorsitzenden der KPCh.

Herr Su ist immer noch erstaunt über den scharfen Kontrast zwischen der Unterdrückung in China und der Freiheit, die man im Ausland hat.

[1] Ode an die Freude: Melodie aus dem letzten Satz der neunten Symphonie Ludwig van Beethovens. Sie wurde 1972 als Europahymne anerkannt.

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