Ernsthaft nach dem Gift der Parteikultur in mir suchen

Verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende!

Ich bin eine Dafa-Jüngerin, die im Jahr 2011 das Glück hatte, das Fa zu erhalten. Bevor ich ins Ausland kam, lebte ich über 20 Jahre in Festlandchina unter der Kultur der häretischen Partei. Weil ich Dafa kultiviere, habe ich die zwei Bücher Neun Kommentare über die kommunistische Partei und Auflösen der Parteikultur gelesen. Außerdem beteilige ich mich an der Verbreitung von Shen Yun, sodass ich Schritt für Schritt die wahre traditionelle chinesische Kultur kennenlerne. Durch den Vergleich der traditionellen Kultur mit der häretischen Parteikultur erkenne ich allmählich auch die Parteikultur in mir. Ich bin stets dabei, sie zu beseitigen und meine Handlungen zu berichtigen. Es gibt aber immer noch viele Denkweisen und Handlungsweisen, die der Parteikultur entstammen. Ich hatte sie in der Vergangenheit zwar schon erkannt, aber weil ich sie nicht ernst nahm, wurden sie nicht beseitigt.

Eben weil ich dieses Gift nicht gründlich beseitigt hatte, fühlte ich mich unwohl und schämte mich, als ich den letzten zwei Jahren in den Fa-Erklärungen des Meisters immer wieder von der Parteikultur las. Zum Beispiel hat der Meister auf der „Fa-Konferenz in San-Francisco 2014“ gesagt:

„Manchmal werdet ihr für die Medien eingesetzt, manchmal für andere Projekte. Eure Gedanken und eure Handlungsweisen, die von der Partei-Kultur durchtränkt sind und ins Extrem gehen; eure Lügen und euren Arbeitsstil, alles flüchtig zu erledigen, das alles können die anderen Jünger wirklich nicht ertragen.“ (08.11.2014)

„Aus China sind manche junge Jünger mit vielen Fähigkeiten gekommen, einige von ihnen haben auch einen relativ hohen akademischen Bildungsgrad. Die Medien würden aber zu Medien der Partei-Kultur in China werden, wenn ihr wirklich für sie eingesetzt würdet. Das kommt nicht durch den kulturellen Unterschied der verschiedenen Völker. Das wurde dadurch verursacht, dass die Gedanken der Menschen durch den Einfluss der häretischen Partei entartet sind. Deshalb sollt ihr mehr Kontakt mit Menschen der internationalen Gemeinschaft haben, sie mehr kennenlernen und eure Gedanken schnell ändern. Ansonsten könnt ihr nichts machen, auch wenn ihr jung seid.“ (ebd)

Jedes Mal, wenn ich diese Stellen las, schämte ich mich und dachte: „Hat der Meister nicht gerade über mich gesprochen?“ Ich schämte mich allerdings nur eine Zeitlang und schaute dabei nicht genau auf meine tatsächlichen Gedanken und Handlungsweisen, sodass ich dieses Gift nicht wirklich beseitigen konnte.

Zum Glück hatte ich anlässlich dieser Fa-Konferenz die Gelegenheit, einen Erfahrungsbericht zu schreiben. Während ich mich mit einigen Mitpraktizierenden an die Kultivierung während Shen Yun erinnerte und austauschte, erkannte ich einige schreckliche und schmutzige Gedanken der Parteikultur in mir. Nachdem ich es niedergeschrieben hatte, konnte ich diese Gedanken allmählich beseitigen. Ich ließ mich nicht mehr von diesen Gedanken kontrollieren. Ich durchschaute sie und ermahnte mich, den gleichen Fehler nicht mehr zu wiederholen.

Betrug – ein Gedankengut der Parteikultur

Ein Erlebnis, das sich mir stark eingeprägt hat, hatte ich während der Promotion von Shen Yun in Baden-Baden im Jahr 2015. Eines Tages traf ich am Verkaufsstand eine Kundin. Sie hatte sich unseren Werbefilm für Shen Yun sehr interessiert angeschaut und direkt ihren Wunsch geäußert, dass sie zwei Tickets haben wolle. Nachdem ich für sie die Plätze ausgewählt hatte, meinte sie plötzlich, dass sie zuerst noch ihre Tochter fragen müsse, ob sie mitkäme. Ich war ein bisschen nervös und hatte Angst, dass ihre Tochter nicht mitkommen würde. Eigentlich war diese Angst bereits falsch, aber ich bemerkte es nicht. Mir kam ein „schlauer“ Gedanke: „Ich kann die Tickets ausdrucken, dann muss sie sie kaufen.“ Danach erkannte ich, dass dieser Gedanke falsch war. Es würde bedeuten, dass ich andere zwang, Tickets zu kaufen. Eine solche Handlung ist eines Praktizierenden nicht würdig. Aber der Wunsch, schnell Tickets zu verkaufen, brachte mich beinahe dazu, die Tickets auszudrucken. Während ich noch unentschlossen war, kam eine andere Praktizierende zu mir, die gerade mit einem anderen Kunden gesprochen hatte. Ich teilte ihr meine Gedanken mit. Sie sagte, dass dieser Gedanke nicht gut sei. Daraufhin verschwand dieser Gedanke schnell und mein Herz kam wieder zur Ruhe.

In diesem Moment beendete die Kundin ihr Telefonat. Sie erzählte, dass ihre Tochter zwar nicht hingehen wolle, sie aber dafür ihren Enkelsohn mitnehmen würde. Dann sagte sie zu mir, dass sie die Tickets kaufen wolle. Ich war sehr erleichtert: Ich hatte richtig gehandelt. Danke, Meister!

Nach diesem Erlebnis dachte ich zwar nicht gründlich über die Wurzel meiner Gedanken nach. Aber die Erinnerung daran blieb in meinem Kopf und ich erkannte, wie ernst die Kultivierung ist. Ich war kurz davor gewesen, falsch und nicht wie ein Kultivierender zu handeln. Wenn ich mich jetzt daran erinnere, erkenne ich, dass ich damals große Angst davor hatte, dass die Kundin die Tickets nicht kaufen würde. Aber unter normalen Umständen sollte man solch einen Betrug nicht einmal in Erwägung ziehen, egal wie groß die Angst ist. Als ich später nach der Wurzel suchte, erkannte ich, dass meine Überlegungen eigentlich den Methoden von Täuschung, Lüge und Betrug entsprangen, die in Festlandchina verbreitet sind.

Die Lüge in der Parteikultur

Es gibt nicht nur den eben erwähnten Fall. Während der Verbreitung von Shen Yun hatte ich noch ein anderes Erlebnis, das mich lange beschäftigte. Bis vor Kurzem fand ich keine Lösung, erst als ich zusammen mit einer westlichen Praktizierenden Tickets verkaufte. Erst da erkannte ich, dass diese Gedanken ebenfalls zur Parteikultur gehören. Welche Gedanken sind hier gemeint?

Am Verkaufsstand verwendeten wir ein Programm. Wenn Sitzplätze farbig markiert waren, bedeutete dies, dass wir sie verkaufen konnten. Wenn sie grau markiert waren, gehörten sie zu einem anderen Verkaufssystem oder die Plätze waren bereits besetzt. Wenn mich Kunden früher gefragt hatten, ob diese Plätze bereits verkauft seien, wurde ich nervös. Warum? Weil ich sehr gerne mit „ja“ geantwortet hätte. Ich dachte, dass die Kunden dann das Gefühl hätten, dass die Tickets bald ausverkauft sein würden und sie sich beeilen müssten. Das hätte dann aber bedeutet, dass ich gelogen hätte und dies entspräche nicht mehr den Prinzipien von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“. Wenn der Kunde Tickets gekauft und später bemerkt hätte, dass das nicht stimmte, könnte das dem Ruf von Shen Yun schaden.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass eine chinesische Mitpraktizierende diese Frage einmal bejaht hatte. Damals kaufte der Kunde Tickets. Ich dachte kurz, dass das nicht ganz stimme, dachte dann aber nicht weiter darüber nach. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, ob ich selbst einmal mit „ja“ geantwortet habe. Sollte ich es getan haben, dann wäre das ein schmutziger Punkt in meiner Kultivierung, der nicht wegzuwischen ist. Natürlich sollte ich nicht in Selbstkritik versinken. Ich meinte nur, dass wir darauf achten müssen.

Nachdem ich weiter nach der Wurzel gesucht hatte, erkannte ich, dass ich große Angst hatte. Ich hatte Angst, dass der Kunde die Tickets nicht kaufen oder meinen würde, dass er noch darüber nachdenken müsse. „Angst ist auch ein Eigensinn“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun). Kann es ein gutes Ergebnis bringen, wenn man mit so großem Eigensinn die Tickets verkauft? Beim Schreiben dieses Erfahrungsberichts dachte ich noch einmal darüber nach und beschloss, diese Angst zu beseitigen.

Wie hatte die westliche Praktizierende auf diese Frage geantwortet? Sie hatte ganz ehrlich erklärt, dass es noch andere Verkaufssysteme gibt. Aber sie meinte, dass unsere Tickets sehr gut seien und je früher man kaufe, desto bessere Plätze könne man bekommen. Als ich das hörte, fand ich diese Handlung aufrichtig. Meine Gedanken dagegen waren unaufrichtig gewesen. Das zeigte den Teil der Parteikultur, bei dem einem jedes Mittel recht ist, um das Ziel zu erreichen.

Es gab noch andere Gründe, warum ich nach und nach erkannte, dass die Parteikultur der Lüge in mir existierte. Ich fand einen Nebenjob in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen. Endlich verstand ich, warum der Meister in der „Fa-Erklärung am Welt Falun-Dafa Tag“ als Antwort auf eine Frage gesagt hat:

„Ich habe oft zu ihnen gesagt: Du sollst dich in die Gesellschaft der alltäglichen Menschen integrieren und einen Job finden, versuch die Gesellschaft kennenzulernen, wie die Menschen in einer freien Gesellschaft denken und sich verhalten. Ich habe oft darüber gesprochen.“ (13.05.2014)

Dieser Satz des Meisters erschien oft in meinem Kopf. Obwohl ich Deutsch studiert, viele interkulturelle Artikel gelesen und eine grobe Ahnung von der deutschen Kultur habe, beruhte mein Verständnis nur auf der Theorie und nicht auf der Praxis. Als ich den Job hatte, erkannte ich, dass ich von der Parteikultur verschmutzt worden war, bei der es um Lügen, Betrug, fehlende Übereinstimmung von Worten und Taten geht und darum, dass einem jedes Mittel recht ist, um sein Ziel zu erreichen. Ich erkannte, dass ich hinsichtlich der Kultivierung von Wahrhaftigkeit noch nicht einmal so gut war wie ein gewöhnlicher Mensch.

Ich bin Verkäuferin in einer Boutique einer bekannten deutschen Marke und meine Hauptkunden sind chinesische Touristen. Wenn Kunden mich in der Vergangenheit nach etwas fragten, was ich selbst nicht wusste, antwortete ich manchmal ehrlich: „Ich weiß es nicht, ich frage bei meinen Kollegen nach.“ Aber manchmal machte ich mir nicht die Mühe und dachte mir nach Belieben eine Antwort aus. Danach fragte ich meine Kollegen, ob die Antwort richtig war. Manchmal lag ich richtig, manchmal falsch. Da ich nicht genau darüber nachdachte, fand ich, dass das nur Kleinigkeiten seien. Wenn ich aber daran dachte, dass ich „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ kultiviere und mich fragte, ob ich entsprechend Wahrhaftigkeit und Barmherzigkeit gehandelt hatte, schämte ich mich. Dennoch nahm ich dieses Problem nicht ernst, sodass die Gewohnheit zu lügen, immer wieder auftauchte. Manchmal machte ich es besser, manchmal aber auch schlechter.

Ich hörte aber oft, dass meine deutschen Kollegen antworteten: „Ich weiß es nicht.“ Sie finden nicht, dass sie dadurch ihr Gesicht verlieren. Danach geben sie ihr Bestes, um eine Antwort zu finden. Im Gegensatz zu ihnen log ich aufgrund meiner Angst vor Gesichtsverlust und der Parteikultur.

Neben den bisher erwähnten Erlebnissen habe ich noch einige andere Handlungsweisen herausgefunden, die durch die Parteikultur beeinflusst worden sind. Zum Beispiel eine Aufgabe nicht gewissenhaft zu erledigen und Schuld von mir zu weisen. Anlässlich dieser Fa-Konferenz bringe ich meine Gedanken und Handlungsweisen, die von der Parteikultur herrühren, ans Licht. Durch das Schreiben des Berichts habe ich sie besser erkennen können und mich entschlossen, sie von Grund auf zu beseitigen. Ansonsten wäre ich doch nicht dabei, „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ zu kultivieren.

Dies ist mein Verständnis auf meiner jetzigen Ebene. Für Fragen und Anregungen der Mitpraktizierenden bin ich sehr dankbar.

Vielen Dank, verehrter Meister; vielen Dank, liebe Mitpraktizierende!

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