Eine Erfahrung über das Nach-Innen-Schauen

Ich fahre oft mit ein paar Mitpraktizierenden in andere Regionen, um dort Informationsmaterialien über Falun Gong zu verteilen. Als ich bei Konflikten mit Mitpraktizierenden nicht nach innen schauen konnte, fuhren wir für eine Zeitlang nicht mehr in diese Gegenden, um die Menschen dort zu erretten. Doch schließlich erkannten wir, dass wir nicht mehr länger so bedrückt sein durften. Noch in derselben Nacht beeilten wir uns, Tischkalender über Falun Dafa herzustellen. Am nächsten Tag wollten wir sie verteilen. Nachdem ich alles gut vorbereitet hatte, kam ein Praktizierender gegen 22.30 Uhr zu mir nach Hause und erzählte mir, dass ihn ein Mitpraktizierender aus einer anderen Gegend aufgesucht habe, weil er dringend Tischkalender suchte. Ich antwortete ihm: „Diese Kalender wollen wir morgen verteilen.“ Der Mitkultivierende gab nicht nach und forderte trotzdem einige Kalender von mir. Deshalb gab ich ihm einige Exemplare.

Als es draußen hell wurde, machte ich in aller Eile noch mehrere Tischkalender. Trotzdem beschuldigte mich ein Mitpraktizierender, dass meine Handlungsweise nicht dem Fa entspräche. Seine Anschuldigungen waren sehr heftig. Ich fand, dass ich nach dem Fa gehandelt hatte. Die Kultivierungsumgebung des Praktizierenden, dem ich die Kalender weitergegeben hatte, war sehr bösartig. Wir halfen den Praktizierenden dort. Das war nicht falsch. Außerdem hatten wir immer noch ausreichend Kalender, um die Menschen in unserer Region zu erretten. Dennoch beschuldigte mich der Mitkultivierende weiter. Mein Herz blieb unbewegt. Als der Praktizierende nicht aufhörte, mich weiter zu beschuldigen, rechtfertigte ich mich und tauschte mich mit ihm aus.

Plötzlich tauchte das Fa des Meisters in meinem Kopf auf:

„Starke Argumentation – nicht um Worte kämpfen, Grund im Inneren suchen, ist Kultivierung“ (Li Hongzhi, Wenig argumentieren, 03.01.2005, in: HongYin III).

Ich bemerkte plötzlich, dass sich hinter meiner ruhigen Erklärung eine Art von Argumentation versteckte. Deshalb distanzierte ich mich von meiner oberflächlichen menschlichen Betrachtungsweise „Richtig oder Falsch“ und suchte tief in meinen Inneren. Ich fand viele schlechte Gesinnungen von mir. Als ich dem Mitpraktizierenden die Tischkalender gegeben hatte, waren in meinem Kopf Erinnerungen aufgetaucht, dass mich der lokale Mitkultivierende einmal wegen einer ähnlichen Sache beschuldigt hatte. Damals dachte ich, dass ich nicht auf ihn hören sollte, ich müsste nach dem Fa handeln. Dahinter verbarg sich mein Kampfgeist.

Außerdem fand ich noch einen anderen Eigensinn. Ich war nämlich überzeugt davon, dass alle meine Handlungen im Fa waren. Dieser Eigensinn beruhte auf meinen menschlichen Anschauungen, die ich nach der Geburt erworben hatte, nämlich auf die Schwächen von anderen zu schauen. Wie immer man auch die Texte des Meisters benutzt, um sich zu erklären und auszutauschen, eigentlich hat man damit nur ein Ziel – man will sagen, man habe Recht! Als ich das Herz der Rechthaberei erkannte, entdeckte ich manche Grundsätze im Fa. Nicht nur unsere Handlungen, sondern auch das Herz soll sich den Fa-Grundsätzen angleichen. Jeder Gedanke soll im Fa bleiben.

Ich erinnerte mich noch an eine andere Stelle im Zhuan Falun:

„Früher sagten manche falschen Qigong-Meister: 'Am 1. und am 15. des Monats darf man töten.' Manche sagten noch: 'Zweibeinige dürfen getötet werden.' Das klingt, als ob Zweibeinige keine Lebewesen wären. Am 1. und am 15. des Monats zu töten, würde dann wohl nicht mehr als Töten zählen, sondern wäre eine Belanglosigkeit oder wie?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S.406)

Als ich weiter in meinem Inneren suchte, stieß ich auf noch tieferliegende Gesinnungen. Ich hatte immer dem Standard der menschlichen Anschauungen entsprochen. Dahinter hatte ich meine Schwächen verborgen. Unbewusst wich ich damit vom Fa ab. Zum Beispiel suchte ich bei Beschuldigungen von Mitkultivierenden nach Ausreden und Rechtfertigungen. Ich versuchte die Angelegenheit immer zu erklären, konnte aber nicht unbewegt bleiben und den Fa-Prinzipien entsprechend zu handeln. Ich habe erkannt, dass ich den Mitpraktizierenden ruhig zuhören und nach eigenen Schwächen suchen sollte.

Ich erkenne jetzt, warum es zur Auflösung des alten Kosmos gekommen ist. Die Ursache besteht darin, dass die Lebewesen ihre eigenen Erkenntnisse als Standard betrachten. Allmählich sind sie immer mehr von den Maßstäben des alten Kosmos abgewichen. Kontinuierlich sind sie vom Fa abgewichen und somit der Vernichtung entgegengegangen. Das, was wirklich vernichtet wird, sind die alten Lebewesen und der alte Kosmos. Das Fa bleibt aber unverändert.

Das Obige sind meine Erkenntnisse auf meiner jetzigen Ebene.

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