Australien/Melbourne: Medizinische Fachleute fordern striktes Vorgehen gegen den Organraub

Vom 15. bis 19. November 2015 informierten Falun Gong-Praktizierende die Teilnehmer eines Treffens der Transplantationsgesellschaft (TTS) in Melbourne über den Organraub an inhaftierten Praktizierenden in China. Die Fachleute verurteilten den Organraub und forderten ein Ende dieser Brutalität.

„Es heißt, dass in China die Organe von Menschen gegen deren Willen entfernt werden. Das können wir überhaupt nicht akzeptieren!“, sagte Christopher McGregor, Vorsitzender der Herzlungenchirurgie an der Universität London. „Also, ich denke, dass die meisten Menschen dieser Konferenz wirklich beunruhigt darüber sind. Wir hoffen, dass die chinesische Regierung dafür sorgt, dass das aufhört.“

Ungefähr 600 Mediziner aus neun Ländern nahmen an der Konferenz teil, die gemeinschaftlich von der Internationalen Gemeinschaft für Pankreas- und Inseltransplantationen zusammen mit der Internationalen Gesellschaft für Xenotransplantation und der Zelltransplantationsgesellschaft veranstaltet wurde. Alle drei Vereinigungen agieren unter dem Namen TTS.

Viele Teilnehmer der Veranstaltung und Passanten lasen die Botschaften auf den Spruchbänder sowie die Informationen, die die Praktizierenden verteilten. Außerdem unterschrieben sie die Petitionen zur Beendigung des Organraubs.

Die Beteiligten zur Verantwortung ziehen

Dr. McGregor sagte, dass viele der Teilnehmer bereits von dem Organraub in China gehört hätten. „Ich weiß nicht, ob die Welt es weiß. Aber die meisten Menschen, die an diesem Forschungsgebiet und an klinischen Aktivitäten beteiligt sind, haben in den vergangenen Jahren davon erfahren und sind natürlich sehr bestürzt.“ Niemand bei dieser Konferenz würde solche Praktiken [des Organraubs] aus welchem Grund auch immer unterstützen.

„Ich kenne nicht die genauen Umstände dieser Sache. Ich weiß einfach nur, dass dies ganz klar keine gute Sache ist. Es ist nicht moralisch, dass der Berufsstand von Ärzten so etwas tut“, fügte er hinzu.

Jeder, der daran beteiligt sei, sollte zur Verantwortung gezogen werden, betonte Dr. McGregor weiter. „Es sollte in jedem Land Normen und ein gemeinsames Verhalten in der Ärzteschaft geben, sodass denjenigen, die die anerkannten Maßstäbe dieses Berufsstandes brechen … nicht länger erlaubt wird, ihren Beruf auszuüben.

Wir leben in einer Gesellschaft die Glaubensfreiheit schätzt. Die Meisten von uns glauben, dass das der Grundstein einer gerechten Gesellschaft ist.“

Es sei wichtig, so Dr. McGregor weiter, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. „Auf der ganzen Welt tauchen Menschen auf wie diese Leute hier, die still demonstrieren und die Menschen auf diese Sache aufmerksam machen. Das ist gut, denn nur so können die Menschen erfahren, was los ist.“

Es ist mehr nötig, um das Verbrechen zu stoppen

Dr. McGregor sagte auch, es sei wichtig, den Regierungsbeamten darüber zu berichten. „Bekanntmachung ist ein guter Anfang, und wenn die Menschen darüber informiert sind, dann wird es bei den Politikern ankommen. Wenn Politiker mit anderen Ländern Diskussionen führen, dann können sie über ihre Bedenken sprechen.

Ich glaube, dass die Regierungen Großbritanniens und Australiens … die grundlegenden Menschenrechte von Menschen in der ganzen Welt sehr unterstützen würden.“ Solche Regierungsbeamte seien gegen solch eine brutale Praktik.

Auch betonte Dr. McGregor, dass jeder, den er kenne, sowohl bei dieser Konferenz als auch bei den meisten Transplantationskonferenzen über diese ganze Sache tief beunruhigt sei. „Das ist nicht vertretbar – es ist einfach etwas, das nicht geschehen sollte.“

Strikte Gesetze notwendig

Tom Kay, Vorsitzender dieser Konferenz, sagte, die Institutionen, die mit Transplantation zu tun hätten, darunter Organisationen wie die TTS, hätten dieser Sache bereits ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn Organe illegal entnommen werden, dann müsse die australische Regierung eingreifen.

Toni, eine Krankenschwester, die auf Zelltransplantation spezialisiert ist, sagte, es sei „vollkommen inakzeptabel“, Organe ohne die Zustimmung des Spenders zu entnehmen. „Da der Organraub in China staatlich gefördert ist, wird es schwieriger werden, ihn zu beenden. Es ist wahrscheinlich notwendig, die Menschen der ganzen Welt darüber zu informieren.“

Der Transplantationschirurg Kyo Won Lee ist spezialisiert auf Leber-, Nieren- und Pankreastransplantationen. Er betonte, dass der Organraub unethisch ist. „Chinesische Ärzte sollten damit aufhören; es ist unethisch – sie sollten damit aufhören!“

William Mullay ist Fachmann für Transplantationen. Seiner Ansicht nach sollten unfreiwillige Organentnahmen überall verboten werden.

Linda Tempelman aus den Vereinigten Staaten sagte, es sei unmoralisch. „Ich weiß, es gibt bereits internationale Bestimmungen dagegen.“

Dong-Sik Ham, ein Professor, der in Südkorea Transplantationen studiert, stimmte zu. Er sagte, dass Organentnahme niemals ohne die Zustimmung des Spenders geschehen sollte. „In Südkorea haben wir strikte Gesetze dafür. Hätte dies in Südkorea stattgefunden, wären alle Mediziner, die daran beteiligt waren, ins Gefängnis gekommen“, erklärte er.

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