Geschichten aus dem Alten China: Pei Xingjian – ein tugendhafter General

Pei Xingjian war zur Zeit der Tang Dynastie in China (618 – 907 n. Chr.) ein General; seine Vorfahren waren ebefalls Beamte gewesen. Su Dingfang, ein berühmter General der Zeit, hatte großes Vertrauen in Peis Fähigkeiten. Eines Tages erzählte er Pei: “Kein anderer außer dir ist es würdig, meine Strategien und Taktiken zu lernen.” So lehrte General Su Pei all sein Wissen, so dass Pei später zu einem großen General wurde.

In den frühren Jahren unter der Herrschaft es Kaisers Diaolu, haben die Tujue (ein füheres normadisches Türkenvolk) gegen die Tang Dynastie rebelliert, so dass Pei schließlich beordert wurde, die Tujue zu unterdrücken. Als Pei erfuhr, dass die Tujue den Versorgungstransport der Armee auf dem Weg überfallen hatten und viele Soldaten deswegen sterben mussten, gab er den Befehl, dass
100 schwache und alte Soldaten einen weiteren Transport von 300 Wagen mit Nahrungsmitteln liefern sollten, um die Versorgung zu gewährleisten.

In jedem der Wagen wurden fünf gut trainierte Soldaten versteckt. Außerdem beorderte er viele weitere gut trainierte Soldaten, die an verschiedenen Orten der Route positioniert wurden. Als die Tujue die Wagen überfielen, flüchteten die schwachen alten Soldaten und die Tujue nahmen die Wagen mit zum Fluss, wo sie ein Festmahl veranstalten wollten. Als sie ihre Waffen ablegten und sich zum Kochen und Essen vorbereiteten, sprangen die Soldaten aus den Wagen heraus. Außerdem kamen die Soldaten, die in der Nähe stationiert waren hinzu. Sehr schnell war die gesamte Räuberbande der Tujue überwältigt. Von da an trauten sich die Tujue nie wieder, die Wagen zu überfallen.

Eines Nachts, als die Truppen gerade mit dem Errichten des Lagers fertig waren, gab Pei plötzlich den Befehl, das Lager in den Bergen aufzustellen. Keiner war mit dieser Entscheidung wirklich einverstanden, weil sie alle müde waren und sich gerade niedergelassen hatten, um ein wenig auszuruhen. Pei jedoch hörte nicht auf ihre Einwände und befahl jedem schnell sein Gewehr einzupacken und sich zu beeilen. Kurz nachdem sie fertig waren, kam ein heftiger Regensturm auf und überflutete den alten Lagerplatz 10 Fuß hoch. Als die Soldaten das sahen, waren sie entsetzt und fragten Pei, woher er das gewusst hatte. Er sagte: „Hört einfach ab jetzt auf meine Befehle. Ihr braucht nicht zu wissen, woher ich wusste.“

Aus historischen Aufzeichungen kann man schließen, dass der General Pei äußerst großzügig war und niemals nach eigenem Profit strebte.

Einmal befahl Pei einem Bediensteten, die Knochen eines Rhinozeros und Moschus zu kaufen. Beides waren sehr teure Zutaten, die für ein Präparat der chinesischen Medizin verwendet wurden. Auf seinem Rückweg verlor der Bedienstete die Zutaten und rannte aus Furcht vor einer Bestrafung davon. Bei einer anderen Gelegenheit wurde Pei für seine herausragenden Taten vom Kaiser mit einem Sattel und einem Pferd belohnt. Als einer seiner Bediensteten bei einem Testritt aus Versehen den Stattel beschädigte, rannte dieser ebenfalls aus Furcht vor einer Bestrafung davon. Pei gab seinen Leuten den Befehl, die beiden Bediensteten zu suchen und sie zurückzubringen. Als sie gefunden wurden, sagte er: „Ihr täuscht euch, was eine Bestrafung anbelangt. Wieso denkt ihr so schlecht über mich?“ In der Tat bestrafte er seine Bediensteten nie.

Nachdem Pei die Rebellen des Duzhi und Zhefu Clans besiegt hatte, wollten seine Soldaten gerne einen Blick auf die Belohungen werfen, die ihm als Belohung gegeben wurden. Eines Nachts auf einer Dinnerparty, zeigte er die Schätze. Unter ihnen befand sich auch ein roter Jadeteller von zwei Fuß Durchmesser. Als einer seiner Soldaten den Teller nach oben trug, stolperte er über seine Kleidung und fiel mit der Platte hin, so dass sie in viele Stücke zerbrach. Der Soldat hatte große Angst und machte vor Pei Kotau bis sein Kopf blutete. Pei lachte und sagte: „Das ist doch nicht deine Schuld!” Er schien nicht ein bisschen um den Teller zu trauern. Obwohl der Kaiser Pei mit vielen Schätzen belohnte, verteilte Pei diese in nur wenigen Tagen an seine Familienmitglieder, Freunde und Untergebenen.

Aus historischen Texten geht hervor, dass Pei die Fähigkeit des Hellsehens besaß. Jedes Mal, wenn er in den Krieg zog, konnte er den Tag seines Sieges vorhersehen. Er hatte ebenfalls eine Begabung, die geeignetsten und fähigsten Menschen auszuwählen. Yang Jiong, Wang Bo, Lu Zhaolin und Luo Binwang waren zu seiner Zeit berühmte Gelehrte. Nachdem sich Pei mit ihnen traf, sagte er: „Obwohl sie sehr talentiert sind, haben sie nicht das Schicksal, das Leben eines Edelmannes zu führen. Yang Jiong besitzt die meiste Tugend unter ihnen. Er wird ein niedriger Kommandant werden, die anderen werden kein erfolgreiches Leben haben.“ In der Tat wurden seine Vorhersehungen wahr.

Wang Bo ertrank mit 27 Jahren. Lu Zhaolin kämpfte sein ganzes Leben lang gegen die Armut und mit Krankheiten. Luo Binwang schloss sich der Rebellion gegen die Kaiserin Wu Zetian an. Die Rebellion scheiterte schnell und keiner wusste schließlich, was mit Luo geschehen war. Yan Jiong war der einzige unter den Vieren, der ein angenehmes Leben führte, so wie es General Pei vorhergesehen hatte.

Su Weidao und Wang Ju waren in der Tang Dynastie beides entscheidende Beamte. Bevor sie bekannt wurden, hatte Pei sie gleich, nachdem er sie getroffen hatte, eingestellt. Er sagte ihnen: "Ihr werdet beide sehr einflussreiche Beamte sein.“ Später verlief ihr Leben genauso, wie es Pei vorhergesagt hatte.

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