Online-Enthüllungsjournal The Ferret: Schottischer Medienbericht über die Strafanzeigen gegen Jiang Zemin

Am 4. September 2015 berichtete das Online-Enthüllungsjournal The Ferret über in Schottland lebende Falun Gong-Praktizierende, die Strafanzeige gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Jiang Zemin, erstattet haben.

Der Artikel mit der Überschrift „Chinesische Dissidenten erstatten Strafanzeige wegen Folter gegen ehemaligen Präsidenten“ erzählt die Geschichte von zwei weiblichen Praktizierenden, die in Schottland den Flüchtlingsstatus erlangt haben. Vor kurzem hatten sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin Strafanzeige erstattet. Eine andere Version des Berichts wurde eine Woche zuvor im Daily Record veröffentlicht.

Laut dem Bericht haben seit Mai dieses Jahres 30 in Großbritannien lebende Chinesen Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet. In den letzten Monaten den zehntausende Falun Gong-Praktizierende auf der ganzen Welt Strafanzeige gegen Jiang. Die meisten von ihnen leben noch immer in China.

Jiang Zemin war von 1993 bis 2003 der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Er hatte 1999 persönlich den Befehl zur Verfolgung von Falun Gong gegeben. Eine gesetzliche Änderung von Anfang Mai bietet Anzeigeerstattern höheren Schutz. Diese Änderung war ein Katalysator für die Strafanzeigen.

Jiang richtete 1999 das Büro 610 ein, um die zu dieser Zeit mehr als 100 Millionen Praktizierenden in China zu überwachen und zu verfolgen. Die Anzahl der Todesopfer durch Folter als Folge seiner Anweisungen kann nicht offiziell bestätigt werden. Schätzungen der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong belaufen sich jedoch auf mindestens zwei Millionen Praktizierende, die wegen ihrer Organe getötet wurden.

Dr. Denise Yu, ansässig in Edinburgh, war eine der beiden Frauen, die von The Ferret interviewt wurden. Yu erhielt 2014 den Flüchtlingsstatus von der Regierung von Großbritannien.

„Im April 2001 brachte man mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Bezirks Haidian, Peking. Dort sperrte man mich in einen Raum, wo mich eine Personengruppe umstellte. Sie drängten mich dazu, Falun Gong zu widerrufen. Als ich mich weigerte, zwangen sie mich, in der Hocke zu sitzen, sie traten mich und beschimpften mich. Sie drohten mir auch, dass ich meine Tochter erst wieder sehen dürfte, wenn ich 'umerzogen' wäre“, berichtete sie dem Reporter.

Im April 2005 wurde Yu erneut verhaftet und für fünf Jahre in das Frauengefängnis Peking gesperrt. Laut ihrer Strafanzeige wurde sie körperlich und geistig misshandelt. Eine der Foltermethoden bestand darin, bis zu 18 Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Wenn sie von dem Hocker herunterfiel, schlugen Wärter und Strafgefangene auf sie ein.

Der Bericht erwähnte auch die Praktizierende He Mingfang, die nun in Glasgow lebt. He Mingfang erzählte dem Reporter, dass sie verfolgt wurde, weil sie Falun Gong praktizierte.

Im Februar 2000 zwangen die Behörden Frau He, ihre berufliche Arbeit aufzugeben. „Ich war schrecklichem psychischem Leid und geistigen Nöten ausgesetzt,“ erzählte sie.

Der Bericht erwähnte auch die Bestrebungen der kommunalen Behörden, den Transplantations-Tourismus nach China in Schottland verbieten zu lassen. Die meisten der in China transplantierten Organe würden von hingerichteten Gefangenen, darunter gefangenen Falun Gong-Praktizierenden, stammen.

„Sie möchten, dass Schottland ein Gesetz erlässt, das den Transplantations-Tourismus verbietet. Dabei werden sie unterstützt von dem Ratsmitglied Jim Orr aus Edinburgh, der einen Gesetzesantrag beim schottischen Parlament gestellt hat“, heißt es in dem Bericht.

Orr habe dem Reporter von The Ferret gesagt: „Wir suchen ein Mitglied des schottischen Parlaments, das die Verabschiedung eines Gesetzes fördert, welches Transplantationen im Ausland auf Länder mit ethischen und transparenten Transplantationsverfahren einschränkt. Als Teil dieser Bemühungen machen wir auf die zwingenden Beweise, die bezüglich des Organraubs auftreten, aufmerksam.“

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