Pressemitteilung Hamburg: Zweifelhafter Ehrengast in der Städtepartnerschaft

Han Zheng ist für die Verhaftung und mögliche Folterung der Mutter einer Hamburgerin verantwortlich.

Vier Tage vor dem 29. Jubiläum der Städtepartnerschaft verurteilt ein Gericht in Shanghai die Mutter einer Hamburgerin zu drei Jahren Haft. Die Angehörigen befürchten Folter und Ermordung der Falun Gong Praktizierenden Ye Julan. Der Ehrengast der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Shanghai, Han Zheng, ist unmittelbar für die Verhaftungen von Tausenden Falun Gong Praktizierenden, darunter Ye Julan, verantwortlich.

Anlässlich des 29. Jahrestages der Städtepartnerschaft am 29. Mai 2015 hatte der Hamburger Senat den Parteisekretär von Shanghai und Mitglied des Politbüros eingeladen. Von 2003 bis 2012 war Han Zheng jüngster Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Chinas. Als Mitglied der „Shanghai Clique“ um Jiang Zemin, dem ehemaligen Regimechef und Begründer der grausamen Verfolgung von Falun Gong, hatte Han aktiv in der Verfolgung der friedlichen Meditationsart mitgearbeitet. Wegen der Verhaftungen vieler Spitzenfunktionäre wie Bo Xilai oder Zhou Yongkang aus der Clique um Jiang Zemin hatte er zuletzt versucht, auf die Seite des jetzigen Regimechefs, Xi Jinping, zu wechseln. Interne Quellen berichten gar, dass Han Zheng einer der nächsten sein könnte, dem die Verhaftung in China droht.

Während Han´s zwölfjähriger Amtszeit nahmen die chinesischen Behörden in Shanghai laut der Minghui Webseite mehrere Tausend Praktizierende willkürlich fest, wovon beweisbare 41 Menschen zu Tode gefoltert wurden. 2011 sperrte die dortige Polizei 20 Falun Gong Praktizierende in Psychiatrien ein, wo sie mit Psychopharmaka und anderen Methoden geistig und körperlich gefoltert und zerstört wurden. Und allein im April 2015 fanden 12 von insgesamt 589 bewiesenen Festnahmen in Shanghai statt. Die Dunkelziffer soll jedoch noch viel höher liegen: Shanghai gilt als eine Hochburg in der Verfolgung von Falun Gong, so Ye Xiaojun.

Die Hamburgerin fürchtet um das Leben ihrer Mutter Ye Julan in Shanghai. „Der Hamburger Senat soll sich für die Freilassung meiner Mutter aussprechen.“ Am 25. Mai 2015 verurteilte ein Gericht in Shanghai die 70-Jährige zu drei Jahren Gefängnis. Ihr einziges Vergehen: sie hatte im Dezember letzten Jahres ein Falun Gong Flugblatt in einen Briefkasten geworfen und der Wohnungsinhaber meldete sie daraufhin bei der Polizei. Erst vier Wochen nach ihrer Internierung im Shanghaier Bezirk Putuo legte die chinesische Staatsanwaltschaft ihrem Ehemann den Haftbefehl vor. Schon mehrere Hamburger Politiker, darunter der Bürgermeister Olaf Scholz, oder Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank haben sich seitdem für die Freilassung von Ye eingesetzt.

Zhou Yake, der Mann von Ye Xiaojun, schildert die jetzige Familiensituation: „Ich fürchte, dass meine Schwiegermutter wie andere Falun Gong Praktizierende grausam gefoltert werden könnte. Sie ist schon alt und verdankt Falun Gong ein neues Leben. Sie wurde dadurch von einer Herzkrankheit und anderen schweren Krankheiten geheilt. Ich weiß nicht, was mit ihr passiert, wenn sie nicht mehr die Falun Gong Übungen machen darf.“ Sein 72-jähriger Schwiegervater sei verzweifelt und müsse sich nun alleine um die Enkelkinder kümmern. Sein Schwager habe die Arbeit beim Rundfunk verloren und müsse nun auf eine neue Arbeit umlernen. „Meine Frau spricht nur noch wenig. Sie kann nicht gut essen und nicht gut schlafen. Mein Sohn fragt nach seiner Oma und will sie wieder sehen. Han Zheng ist ein Hauptverantwortlicher in der Verfolgung von Falun Gong, er muss für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden!“

Falun Gong ist eine Qigongart bestehend aus fünf Körperübungen und den anleitenden Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Laut der UN-Menschenrechtskommission gelten Falun Gong Praktizierende als die weitaus am schlimmsten verfolgte Gruppe in der Volksrepublik: Zwei Drittel aller Folterungen würden an Falun Gong Praktizierenden begangen. Wegen Macht und Neid hatte Jiang Zemin 1999 die Verfolgung der Meditationsart begonnen. Wie viele Menschen seit damals gefoltert und ermordet wurden, ist unbekannt. Experten schätzen die tatsächliche Anzahl der ermordeten Falun Gong Praktizierenden in der Volksrepublik auf bis zu mehrere Millionen.

Als abscheulichstes Verbrechen gilt dabei der Organraub an Lebenden: Gesunden Falun Gong Praktizierenden werden die Organe herausgeschnitten und mit hohen Gewinnen verkauft. Allein wegen ihrer Organe sollen 45.000 Praktizierende in den ersten sechs der mittlerweile 16 Jahren Verfolgung ermordet worden sein, so ein Bericht von kanadischen Ermittlern. Laut einem Entschließungsantrag des europäischen Parlamentes sind die Falun Gong Praktizierenden die Hauptopfer des staatlich organisierten Organraubes in China.

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Medienbeauftragter Falun Gong Gruppe Hamburg
Alexander Hamrle
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Alexander.hamrle@fdg-hh.de

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