Provinz Heilongjiang: Zehn Jahre verloren durch die Verfolgung von Falun Gong

Wegen meines Glaubens an Falun Gong wurde ich zehn Jahre lang eingesperrt. Am 11. Dezember 2013 ging ich, eine Frau in mittleren Jahren, aus dem Frauengefängnis von Harbin in die Freiheit zurück und musste ganz von vorne anfangen.

In Polizeistation verhört und gefoltert

Am 8. Dezember 2003 forderte mich ein Polizist auf, zur örtlichen Polizeistation zu gehen, um dort einige Fragen zu beantworten. Als ich dort ankam, wurde ich sofort verhaftet, in die Polizeistation der Anshun Straße gebracht und in einem kleinen dunklen Raum verhört. Die Polizei wollte von mir die Namen von Mitpraktizierenden, doch gab ich diese nicht preis.

Das Verhör dauerte einige Tage und weitere Polizisten nahmen daran teil. Einige schlugen mich und andere verbrannten meine Haut mit brennenden Zigaretten. Dann fesselten sie meine Hände mit Handschellen auf meinen Rücken und befestigten ein Seil an den Schellen, mit dem sie mich hin und wieder hochzogen.

Die Schmerzen waren unerträglich und mein ganzer Körper in Schweiß gebadet. Die Polizei fuhr damit fort, mich nach Namen anderer Praktizierender zu fragen. Nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte, fesselten sie mich an einen Heizkörper.

Die Folter ging drei Tage lang so weiter. Mir wurde weder Essen noch Wasser gegeben. Die Toilette durfte ich in der Nacht gar nicht benutzen und sonst nur einmal während des Tages.

In einer Nacht gelang es mir, meine Hände aus den Handschellen zu befreien und zu entkommen, doch wurde ich bald darauf wieder gefangen genommen und zur Polizeistation zurückgebracht.

Im Haftzentrum Handschellen und Fußfesseln angelegt

Am 11. Dezember 2003 wurde ich in die Hafteinrichtung von Qiqihar gebracht und dort geschlagen, weil ich die Falun Gong-Übungen machte. Erneut wurden meine Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt, doch diesmal auch große Fußfesseln an meinen Fußknöcheln angebracht, die normalerweise nur für Todeskandidaten verwendet werden. Sogar die kleinste Bewegung meiner Beine verursachte entsetzliche Schmerzen.

Folternachstellung: An Handschellen hinter dem Rücken aufhängen

Die Mahlzeiten bestanden aus einer Gemüsesuppe (ein paar Stückchen im Wasser) mit toten Würmern und Sand am Boden der Schüssel sowie einem Stück gelblichbraunem Maisbrot.

Später wurde ich zu zehn Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt und in das Frauengefängnis Harbin in der Provinz Heilongjiang gebracht.

In eine kleine Zelle gesperrt

Wir kamen im Oktober 2014 beim Gefängnis an. Zuerst wurden „persönliche Überwacher“ (kriminelle Häftlinge) dazu beordert, uns zu kontrollieren. Dann mussten wir auf kleinen Hockern sitzen oder man brachte uns in eine kleine Zelle zur Gehirnwäsche.

Über den Betten der Praktizierenden hing eine Tafel, auf der „Diese Person gehörte einer Kultorganisation an und untergrub den Gesetzesvollzug“ stand. Ich nahm die Tafel an meinem Bett weg. Daraufhin sagte der Gruppenführer, dass ich entweder diese Tafel wieder anbringen solle oder in eine kleine Zelle gesperrt werde. Ich hing die Tafel nicht auf.

Die kleine Zelle war dunkel und feucht, ohne Heizung. Mein Bett lag direkt auf dem Boden und Metallringe hingen von der Decke. Meine Hand wurde an solch einen Ring gefesselt, sodass ich sitzen musste.

Acht weitere Praktizierende wurden ebenfalls in diese kleine Zelle gebracht, da sie ihre Tafeln auch abgenommen hatten. Praktizierende in anderen Gruppen protestierten gegen unsere Behandlung und traten in einen Hungerstreik. Schließlich konnten wir wieder aus der kleinen Zelle raus und mussten auch nicht mehr die Tafeln anbringen.

Geschlagen, weil wir uns weigerten, Sträflingskleidung zu tragen

Im März 2006 wurden alle Praktizierenden in ein anderes Gebiet gebracht. Im Dezember 2006 machten Wärter täglich verleumderische Bemerkungen über Falun Gong. Der Wärter Liu Keqiang verkündete bei einer Versammlung, dass die persönlichen Überwacher jeden Praktizierenden nach Wunsch schlagen können, und – falls ein Praktizierender dabei sterben würde – den Körper einfach in den Gefängnishof werfen sollen.

Die Überwacherin Li Meilan war eine der schlimmsten. Sie hielt mich davon ab, die Toilette zu benutzen, und rang mich zu Boden, wenn ich es doch versuchte. Nach einer Weile erkrankte ich an den Nieren und wurde in eine andere Gruppe gebracht. Der neue Gruppenführer Zhao Bin gleichgültig gegenüber den Überwachern, die Praktizierende schlugen.

Die Wärterin Guo Haiying zog mich vom Überwachungsbereich der Kamera weg und schlug auf mich ein, weil ich mich geweigert hatte, die Häftlingskleidung zu tragen. Ich rief dabei „Falun Gong ist gut!“, sodass sie meinen Mund so fest zupresste, dass meine Vorderzähne locker wurden. Ich meldete Guo und wurde daraufhin in die kleine Zelle gebracht.

Ohne Decke fesselten sie mich am Boden. Mein Nierenproblem verschlechterte sich, und da andere Praktizierende gegen die Behandlung mir gegenüber protestierten, wurde ich wieder aus der kleinen Zelle geholt. Dennoch konnte ich die nächsten sechs Monate nicht alleine gehen.

Im Jahre 2012 kam ich zweimal ins Gefängniskrankenhaus, wo Magengeschwüre sowie ein Herz- und Nierenleiden festgestellt wurden.

Außer mir wurden im März 2013 alle Praktizierenden zu einer Gehirnwäschegruppe verlegt, während ich in die medizinische Gruppe kam. Um die Kommunikation unter den Praktizierenden zu verhindern, erlaubte der Gruppenchef Sun Yan nicht, dass sich Praktizierende zur gleichen Zeit duschen bzw. die Toilettenräume benutzen.

Vorherige Verhaftungen und Inhaftierungen

Ich begann im Jahre 1995 Falun Gong zu praktizieren. Als die Verfolgung im Juli 1999 begann, befand ich mich in Dalian. Ich hörte zufällig, wie Praktizierende sich darüber unterhielten, zur örtlichen Verwaltung zu gehen und die Freilassung von inhaftierten Praktizierenden zu fordern. So ging ich mit ihnen, wurde verhaftet und zu einer Schule an unserem Ort gebracht, doch noch am selben Tage freigelassen.

Nachdem ich im Fernsehen und Radio Unwahrheiten über Falun Gong gehört hatte, entschloss ich mich, nach Peking zu gehen, um mich dort für das Recht zu praktizieren einzusetzen. In Peking wurde ich von der Polizei angehalten und sofort verhaftet, als ich zugab, Falun Gong zu praktizieren. Am nächsten Tag wurde ich in die Pekinger Dienststelle in Qiqihar gebracht.

Dort befanden sich zwei weitere weibliche Praktizierende und ein männlicher Praktizierender aus Kedong. Wir vier wurden zuerst zur Polizeistation der Nordstraße gebracht und später in das Gefängnis Nr. 1. 22 Tage später wurden wir wieder freigelassen.

Im Jahre 2001, um das chinesische Neujahr herum, kam die Polizei zu mir nach Hause, um mich zu belästigen. Um den Druck von meiner Familie zu nehmen, wohnte ich deshalb bei fünf Praktizierenden, die gerade von Peking zurückgekehrt waren.

Wir wurden von der Bezirkspolizei Jianhua verhaftet. Von den Praktizierenden wurden Frau Niu Fengqin, Frau Zhang Dexiang, Frau Zhong Yajun und Frau Shi Xiuying zu Gefängnisstrafen verurteilt. Ich selbst kam zwei Monate später frei.

Englische Version:
http://en.minghui.org/html/articles/2015/4/16/149751.html

Chinesische Version:
http://www.minghui.org/mh/articles/2015/3/17/结束十年牢狱-我由青年变为中年-306310.html

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