Provinz Shandong: Ehepaar wiederholt inhaftiert, ihr kleiner Sohn ist traumatisiert

Li Duchen war erst sechs Jahre alt, als sein Vater gezwungen war, das Zuhause zu verlassen, um der Festnahme durch die Polizei zu entkommen. Zwei Jahre später wurde der Junge gemeinsam mit seiner Mutter verhaftet, als die Polizei bei der Suche nach seinem Vater das Haus überfiel. Später verurteilte man seine Mutter zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Jetzt ist sein Vater zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden und befindet sich im Gefängnis der Provinz Shandong.

Die Eltern des Jungen, Herr Li Yuzhao und Frau An Yan, sind Volksschullehrer in der Stadt Xintai, Provinz Shandong. Wegen ihres Glaubens an Falun Gong war das Paar in den letzten 15 Jahren Ziel der Verfolgung. Sie litten unter ständiger Polizeiüberwachung, mehreren Inhaftierungen und Folterungen. All das hatte eine verheerende Auswirkung auf ihre Gesundheit sowie auf die ihres Sohnes.

Vater gezwungen, das Zuhause zu verlassen

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 die Verfolgung in Gang gesetzt hatte, ging Herr Li Yuzhao zum Petitionsbüro der Regierung, um sich für das Recht, Falun Gong zu praktizieren, einzusetzen. Man nahm in fest und sperrte ihn einen Monat lang ein. In der Zeit fesselten ihn die Polizisten mit Handschellen an einen Baum und schlugen ihn mit einem Gummiknüppel.

Am 22. August 2006 gegen 14:00 Uhr brach die örtliche Polizei in sein Haus ein. Als Frau An versuchte, die Durchsuchung zu stoppen, legte man ihr Handschellen an und zerrte sie aus dem Haus. Ihr sechsjähriger Sohn war verängstigt und weinte.

Die Polizei beschlagnahmte ihre Bücher und Materialien von Falun Gong, einen Computer, einen Laptop und eine Digitalkamera. Als die Polizisten später versuchten, Herrn Li mitzunehmen, weigerte er sich und rief so laut, dass die Nachbarn ihn hören konnten: „Kommt alle her und schaut, was die Polizei unschuldigen Menschen antut!“ Verblüfft wichen die Polizisten einen Moment lang zurück und Herr Li konnte entkommen. Danach musste er seinem Zuhause fernbleiben, um einer Verhaftung und einer Belästigung durch die Behörden zu entgehen.

Seitdem kamen die örtlichen Polizisten und Mitarbeiter des Büros 610 an den sogenannten sensiblen Tagen regelmäßig zu ihrem Haus und setzten die Familie unter Druck. Frau An und ihr Sohn lebten in ständiger Angst.

Mutter bewusstlos geschlagen, Sohn im Krankenhaus

Am Morgen des 19. Juli 2008 nahm eine Gruppe von Polizisten Frau An Yan zuhause fest und brachte sie zur Polizeibehörde der Stadt Xintai. Ihr mittlerweile achtjähriger Sohn wurde ebenfalls mitgenommen. Traumatisiert bekam der Junge in der Nacht hohes Fieber und musste für zehn Tage ins Krankenhaus.

Als Frau An Yan sich während des Verhörs weigerte, der Polizei zu verraten, wo ihr Mann ist, schlugen sie ihr ins Gesicht, rissen sie zu Boden und stampften auf ihren Brustkorb ein, bis sie das Bewusstsein verlor. Sie wachte auf, als sie ihr kaltes Wasser übers Gesicht schütteten. Der Polizeihauptmann Ma Yan stützte sie ab und verspottete sie: „Finden Sie nicht, dass unser Gesetzesvollzug auf eine zivilisierte Art abläuft?“

Später brachte die Polizei sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt. Als der Gefängnisarzt merkte, dass sie nicht alleine gehen konnte, verordnete er eine Untersuchung im Krankenhaus Nr. 1 der Stadt Xintai. Man stellte einen unregelmäßigen Herzschlag fest und das Untersuchungsgefängnis weigerte sich, sie aufzunehmen. Die Polizisten erklärten dem Arzt: „Dieser Fall ist dem Komitee für Politik und Recht direkt unterstellt. Ob Sie wollen oder nicht, Sie müssen sie nehmen.“

Am nächsten Morgen erlitt Frau An Yan einen Asthmaanfall und man brachte sie in die Notaufnahme, wo sie mit Sauerstoff versorgt wurde. Die Forderung des Untersuchungsgefängnisses nach einer Strafaussetzung aus medizinischen Gründen lehnte die Polizei ab.

Nach der Episode in der Notaufnahme brachte die Polizei sie in das Hauptkrankenhaus der bewaffneten Polizei Shandong in der Stadt Jinan. Während des Aufenthalts dort bekam sie keine saubere Kleidung oder andere Bedarfsartikel. Dennoch erpresste die Polizei 30.000 Yuan von ihrer Schule für die Kosten des Krankenhausaufenthaltes.

Während der Verhöre Anfang August schlug der Polizist Wang Shilei Dutzend Male mit einem Besen auf ihren Kopf.

Mitte August forderte die Polizei 5.000 Yuan von Frau An Yans Familie, bevor man sie gegen Kaution bis zum bevorstehenden Verfahren freiließ. In dieser einmonatigen Haft verlor sie 14 Kilogramm an Gewicht.

Kurz darauf verurteilten sie Frau An Yan zu zwei Jahren Zwangsarbeit und brachten sie in das Frauenzwangsarbeitslager Nr. 1 in der Provinz Shandong. Ihre Gesundheit verschlechterte sich rasch und man ließ sie später zur medizinischen Behandlung frei.

Als sie im Arbeitslager war, gingen die Behörden drei Mal zu ihrem Haus und verängstigten ihre betagte Schwiegermutter und ihren achtjährigen Sohn. Der ältere Bruder ihres Mannes, ein Nicht-Praktizierender, wurde von der Polizei drei Mal wegen des Aufenthaltsortes von Herrn Li Yunzhao verhört. Das längste Verhör dauerte 24 Stunden.

Vater geschnappt und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

Herr Li Yunzhao wurde am 27. Juni 2011 gemeinsam mit einem anderen Praktizierenden namens Jiang Guanmin festgenommen. Damals lebte er in der Stadt Qingdao, Provinz Shandong, seinem Zuhause fern. Die örtliche Polizei schnappte die beiden, als sie mit ihren Mitmenschen über Falun Gong sprachen. Nach einem zweitägigen Verhör stellte man sie unter die Anklage „Behinderung des Gesetzesvollzugs“, eine Scheinbelastung, die üblicherweise gegen Falun Gong-Praktizierende benutzt wird. Sie sperrten Herrn Li in das erste Untersuchungsgefängnis der Stadt Qingdao.

Frau An Yan bekam erst einen Monat später eine Mitteilung. Sie versuchte einen Anwalt für die Verteidigung ihres Mannes zu bekommen, doch aufgrund des Druckes durch die Behörde übernahm kein Anwalt den Fall.

Das Bezirksgericht Licang der Stadt Qingdao verurteilte Herrn Li Yunzhao und Herrn Jiang Guanmin am 3. November 2011 zu fünf Jahren Gefängnis. Keiner ihrer Familienangehörigen war über die Verhandlung informiert worden. Obwohl beide Praktizierende Berufung einlegen wollten, behauptete die offizielle Gerichtsakte, dass sie kein Argument oder keine Einwände gegen das Urteil gehabt hätten.

Frau An Yan fand einen Anwalt aus Peking, der bereit war, den Fall zu übernehmen und dieser legte im Namen ihres Mannes beim Mittleren Volksgericht in der Stadt Qingdao Berufung ein. Bevor der Anwalt jedoch nach Qingdao kommen konnte, hatte das Mittlere Volksgericht den Entschluss bereits verkündet, das Urteil und die Verurteilung der Vorinstanz beizubehalten.

Herr Li kam dann 2012 in die 11. Abteilung des Gefängnisses in der Provinz Shandong, die für Falun Gong-Praktizierende bestimmt ist. Während seiner Haft wurde Herr Li von den Insassen Yang Hongyou und Wang Kedong heftig verprügelt und verlor dadurch zwei Zähne.

Seine gegenwärtige Situation ist seiner Familie nicht bekannt.

Hauptverfolger:

Ma Yan, Hauptmann, Staatssicherheitsabteilung, Polizeibehörde der Stadt XintaiZhang Tao, politischer Instrukteur, Staatssicherheitsabteilung, Polizeibehörde der Stadt XintaiCao Hua, Leiter der zweiten Kompanie und stellvertretender Hauptmann, Strafkammer, Polizeibehörde der Stadt XintaiFu Daoqing, politischer Instrukteur der zweiten Kompanie, Strafkammer, Polizeibehörde der Stadt XintaiWang Shilei, Polizist, zweite Kompanie, Strafkammer, Polizeibehörde der Stadt Xintai

Englische Version:
http://en.minghui.org/html/articles/2015/1/31/148174.html

Chinesische Version:
http://www.minghui.org/mh/articles/2015/1/23/泰安教师在山东省监狱被打掉门牙-303537.html

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