Ein Aufruf zur Freiheit unter der Liberty Bell

Wenn Sie heute die Liberty Bell besichtigen würden, würden Sie sehr wahrscheinlich einer 74 Jahre alten Dame begegnen, die dort mit leidenschaftlicher Begeisterung den Touristen Falun Gong vorstellt. Sie ist jedes Wochenende da, sogar an Weihnachten. Ihr Ziel ist es, ihre einzigartige Geschichte über ihre Freiheit, ihre Familie und ihren Kampf um Freiheit zu teilen.

Wie Tochter und Enkelin ihre Freiheit verloren haben

„Hier komme ich in den Genuss der Meinungsfreiheit. Deshalb kann ich den Menschen in diesem Land Falun Gong vorstellen”, sagt Frau Tan. „Jedoch, meine Tochter Cui Hong und meine Enkeltochter leben in Peking, China, und wurden für die gleiche Sache, die ich mache, verhaftet. Meine Tochter wurde sogar zu Gefängnis verurteilt.”

Laut Frau Tan verteilten ihre Tochter und ihre Enkelin am 3. Juni 2014 Informationsmaterialien über Falun Gong, als sie von Beamten der Polizeistation des Bezirks Xicheng rechtswidrig verhaftet wurden.

Am 24. November hielt das Gericht eine Anhörung ab, ohne die Familienangehörigen und den Anwalt über den Anhörungsort informiert zu haben. Den Familien wurde nicht gestattet, den Gerichtssaal zu betreten. Richter Guo Yajun griff den Anwalt persönlich an, als er dessen Fragen beantwortete, und hinderte Cui Hong daran, sich selbst vor Gericht zu verteidigen.

Der Richter gab während der Anhörung kein Urteil bekannt. Jedoch erhielt Cui Hong am 19. Dezember eine Mitteilung, dass man sie zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt habe. Sie bereitet sich nun auf die Revision vor.

„Was spricht dagegen, den Menschen von den Vorteilen der Falun Gong-Kultivierung zu erzählen?“ Diese Frage stellt sich Frau Tan, die um die Sicherheit ihrer Tochter im Gefängnis besorgt ist. „Eine ärztliche Untersuchung hat vor kurzem ergeben, dass meine Tochter einen Fleck auf der Lunge hat. Sie hat auch Symptome von Bluthochdruck sowie Brustschmerzen. Ich mache mir große Sorgen um sie“, so Frau Tan.

Die Verfolgung enthüllen

Touristen aus China lesen sich die Informationstafeln durch und machen Fotos

Die Liberty Bell, ein Symbol für die Freiheit Amerikas, zieht jeden Tag Tausende von Touristen an – und viele der Touristen kommen aus China. Frau Tan und ihre Mitpraktizierenden informieren sie ausdauernd über die Verfolgung von Falun Gong in China.

Frau Tan erzählt ihnen ausführlich von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), die in der Geschichte verschiedene Gruppen von Menschen verfolgt hat, und dass der ehemalige Vorsitzende der KPCh, Jiang Zemin, aus Neid auf die Beliebtheit der Praktik darauf bestand, Falun Gong zu verfolgen.

„Den Chinesen sind diese Dinge nicht ganz klar, weil sie von den Lügen der KPCh über Falun Gong getäuscht werden. Somit sind sie gegenüber der Praktik hasserfüllt“, erklärt Frau Tan. Sie glaubt, dass die Haltung, die jemand zu dieser Frage einnimmt, seine Zukunft bestimmen wird. „Es wird schrecklich sein für diejenigen, die noch mit der KPCh verbunden sind, wenn der Himmel sie vernichtet.”

Dank der Bemühungen von Frau Tan und anderen, haben viele Menschen allmählich die wahre Natur der KPCh und dieser Verfolgung erkannt und haben sich von der KPCh und ihren Unterorganisationen losgesagt. Das taten sie, indem sie ihre Mitgliedschaften offiziell widerriefen.

Obwohl Frau Tan nicht sehr gut Englisch spricht, gibt sie sich große Mühe, ihre Botschaft an die Touristen aus der ganzen Welt weiterzugeben und die englischen Informationsmaterialien zu verteilen. Sie und ihre Mitpraktizierenden haben von unzähligen Personen herzliche Unterstützung erfahren.

Ein älteres Paar aus einem Mittelmeerland sagte zu den Praktizierenden: „Es ist prima, dass Sie hier sind. Was Sie tun, entspricht dem Geist der Freiheit.“

Ein Ortsansässiger war von den Geschichten der Praktizierenden sehr berührt. Er sagte, er stamme aus Polen. Seine Eltern hätten ähnliche Erfahrungen gemacht und seien unter kommunistischer Herrschaft verfolgt worden. Er wisse außerdem, dass viele Chinesen unter schlechten Bedingungen in China arbeiteten, ohne dass ihre grundlegenden Menschenrechte gewahrt würden.

„Es zerreißt mich innerlich”, sagte er. „Ganz gleich, wo sie leben und welche Sprache sie sprechen, es ist furchtbar, dass sie derart verfolgt werden.“

Ein Amerikaner asiatischer Herkunft ermutigte die Praktizierenden, indem er sagte: „Gut gemacht! Weiter so!“

Die Unterstützung der Menschen berührte Frau Tan sehr.

Sie erklärt: „Wir tun dies freiwillig und informieren die Menschen an jedem Wochenende – bei jedem Wetter. Wir erhalten keinen Cent dafür. Alles, was wir möchten, ist, dass die Menschen eine gute Zukunft haben.”

Frau Tans graues Haar wehte im eisigen Wind, beinahe so, als ob es sagen wollte: „Wenn Winter naht, kann fern der Frühling sein?” (Percy Bysshe Shelley, Ode an den Westwind, 1862)

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