Augenzeugin: So sieht die Gehirnwäsche an Praktizierenden aus

Schläge und Zwangsernährung, das war lange nicht alles, was Frau Qiu Xiaoyun mitansehen musste, als sie wegen ihrer spirituellen Einstellung in das Frauengefängnis Nantong eingesperrt wurde. Neben der strikten ideologischen Indoktrination stifteten die Wärter auch noch die anderen Häftlinge an, Praktizierende zu misshandeln.

Das Frauengefängnis Nantong besteht aus 6 Abteilungen. Jede dieser Abteilung hat ihre eigene Umerziehungsgruppe, die von einem politischen Ausbilder geführt wird. Die kommunistische Partei Chinas will die Falun Gong-Praktizierenden dort umerziehen und sie insbesondere durch psychische Manipulation und körperliche Misshandlungen dazu bringen, Falun Gong aufzugeben.

Doch nicht nur die Praktizierenden sondern auch Wärter und Häftlinge beginnen, sich der Indoktrination zu widersetzen. Im nachfolgenden berichtet Qiu von den Gräueltaten, die sie während ihres fast dreijährigen Gefängnisaufenthalts dort miterlebte, aber auch von Momenten der Hoffnung, .

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Isolation und mit Lügen bombardiert

„Das Gefängnis hatte eine systematische Strategie entwickelt, um uns Falun Gong-Praktizierende zur Aufgabe unserer Praktik zu bewegen. In jeder Abteilung wurden die Praktizierenden in separate Zellen gesperrt und es war ihnen nicht erlaubt, sich gegenseitig zu sehen. In dieser Isolation wurden wir tagtäglich mit Materialien überschwemmt, die Falun Gong diffamierten.

In der ersten Gruppe, wo auch ich eingesperrt war, gab es zwei Ausbilder, die bei der Gehirnwäsche und Folter an Praktizierenden am aktivsten waren: Der stellvertretende politische Leiter Liu Tingting und Wang Yan.

Chen zwang uns, Texte mit Parteipropaganda zu lesen, Falun Gong verleumdende Videos zu schauen, respektlose Taten gegen Falun Gong und dessen Gründer zu verüben und Gedankenberichte zu schreiben, in denen wir bezeugen sollten, Falun Gong aufgegeben zu haben.

Doch uns mit Lügen zu überschwemmen war noch nicht genug: Jeder Praktizierende musste regelmäßig an Tests teilnehmen, in denen er beweisen sollte, sich von Falun Gong losgesagt zu haben. Diejenigen, die den Test nicht bestanden, wurden im Anschluss einer noch gewaltsameren Gehirnwäsche ausgesetzt und geistig und / oder körperlich misshandelt.

Darüber hinaus wurden wir auch gezwungen, an abteilungsübergreifenden vierteljährlich stattfindenden Treffen teilzunehmen, bei denen wir offenlegen sollten, was wir über Falun Gong dachten. Die Gefängnisleitung nutzte diese Treffen, um die Ergebnisse der „Umwandlung“ der Praktizierenden zu beurteilen.

Während eines solchen Treffens stand eine 60-jährige Praktizierende aus der sechsten Abteilung auf und sprach frei über die Erfahrungen, die sie und ihr Ehemann mit Falun Gong gemacht hatten, über die positiven Veränderungen, die sie erlebt hatten und ihre Bemühungen, die Öffentlichkeit über die Verfolgung aufzuklären.

Yin Hongjun, Leiter der Umwandlungs- und Umerziehungsabteilung und auch Veranstalter der vierteljährlichen Treffen, wurde wütend und verbot dieser Praktizierenden, an weiteren Treffen teilzunehmen.

Um die Umerziehungsraten zu erhöhen, zwang die Gefängnisleitung die bereits umerzogenen Praktizierenden, an der Umerziehung der standhaften Praktizierenden teilzunehmen.

Auch die Angehörigen der Praktizierenden wurden einbezogen. Bevor sie eine Besuchserlaubnis erhielten, mussten sie sich bei ihrem Nachbarschaftskomitee oder bei der nächstgelegenen Polizeistation bestätigen lassen, dass sie selbst nicht Falun Gong praktizierten. Des Weiteren wurden die Angehörigen oft gezwungen, Druck auf ihre Verwandten auszuüben, damit diese Falun Gong aufgeben.

Gefoltert und psychisch geschädigt

Als ich im März 2010 in das Gefängnis gebracht wurde, gab es dort sieben andere Praktizierende, die mit mir in der ersten Abteilung untergebracht waren:

• Xu Qin (zu 10 Jahren verurteilt)
• Sun Meihua (5,5 Jahre)
• Cheng Mei (5 Jahre)
• Lu Shouhua (7 Jahre)
• Yin Weiping (4 Jahre)
• Zhao Yuqin (5 Jahre)
• Wang Chenlin (3 Jahre)

Die Praktizierende Cheng Mei erlitt ein schweres psychisches Leiden, nachdem sie intensiven Gehirnwäschesitzungen ausgesetzt worden war. 2009 wurde sie in das Gefängnis Pukou für die Geisteskranken aus Nantong gebracht. Als man sie im Mai 2010 wieder zurück in das Frauengefängnis Nantong brachte, litt sie unter allen möglichen Krankheiten, mit denen das dortige Gefängniskrankenhaus nicht mehr fertig wurde. Die Gefängnisleitung entließ sie schließlich aus medizinischen Gründen.

Die Praktizierende Xu Qin widerstand der Gehirnwäsche. Gefängniswärter und die Insassin Zhao Chun zwangen sie, tagsüber unter der brennenden Sonne zu rennen und nachts Gedankenberichte zu schreiben. Manchmal musste sie als Bestrafung die ganze Nacht lang stehen.

Die Gefängniswärterin Chen Cuiping stiftete auch andere Häftlinge an, Frau Xu zu beleidigen und zu schlagen. Zhao Chun gehörte zu den Häftlingen, die wiederholt auf Frau Xu einschlugen. Zhao war ein Mitglied der kommunistischen Partei und früher stellvertretende Vorsitzende einer Firma in der Stadt Yanzhou gewesen, bevor sie wegen Korruption und Unterschlagung zu einer 8-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Mit der Erlaubnis und auf Betreiben der Gefängnisleitung verprügelte sie Frau Xu nach Lust und Laune.

Die Gefängnisleiterin forderte auch Frau Xus Eltern auf, ins Gefängnis zu kommen und zwang die Eltern dann, vor ihrer Tochter hinzuknien und sie anzuflehen, mit Falun Gong aufzuhören. Die Wärter versammelten andere Häftlinge, damit diese sich die Szene anschauten. Anschließend verbreiteten sie das Gerücht, Falun Gong-Praktizierende würden ihre Angehörigen nicht lieben und hätten keine Achtung vor ihren Eltern.

Frau Xu blieb nur der Hungerstreik, um gegen die Misshandlungen zu protestieren. Daraufhin begannen die Wärter sie über ihre Nase zwangszuernähren. Die Gehirnwäsche führten sie dennoch Tag und Nacht fort. Da Frau Xu nicht aufgab, wurde sie im April 2011 in das Gefängnis Pukou gebracht, wo sie weiterer Folter ausgesetzt wurde und ihr Psychopharmaka injiziert wurden.

Als sie drei Monate später wieder zurück ins Frauengefängnis Nantong gebracht wurde, war sie bis auf das Skelet abgemagert. Ihr war der Kopf geschoren, ihre Augen starrten in die Ferne und ihr Gesicht war ausdruckslos. Trotz ihres schlechten Zustandes befahl die Gefängnisleitung den schlimmsten Insassen, sie rund um die Uhr zu überwachen. Um die Wärter zufrieden zu stellen, beschimpften diese Insassen Frau Xu und schlugen oftmals auf sie ein

Die 55-60 Jahre alte Praktizierende Wang Chenlin wurde im November 2012 in die erste Abteilung gebracht. Sie wurde rund um die Uhr von Häftlingen überwacht und vier Wärter wechselten sich dabei ab, sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Aufgrund der Isolation, in der ich mich befand, erfuhr ich nur, dass die aus der Stadt Huaiyin kam und einen Bachelor-Abschluss hatte und dass sie in schlechter körperlicher Verfassung war.

Als ich im Januar 2013 entlassen wurde, waren Frau Xu Qin und Frau Wang Chenlin noch immer in der ersten Abteilung.

Wärter und Häftlingen beginnen sich der Verfolgung zu widersetzen

Die Gehirnwäsche bezog sich nicht nur auf Praktizierende: Auch junge Wärter und Häftlinge, die nicht praktizierten wurden indoktriniert. Oft kam es vor, dass Wärter oder Häftlinge, die einige Zeit mit den Praktizierenden verbracht hatten, fragten: „Was für Verbrechen haben die Falun Gong-Praktizierenden denn begangen?“ Wang Yan, einer der stellvertretenden politischen Ausbilder pflegte dann dreist zu antworten: „Sie haben gegenüber der Gesellschaft Verbrechen begangen.“ Nur wenige glaubten das.

Chen Yan war eine von den jüngeren Wärtern. Als sie sah, wie Häftlinge die Praktizierende Frau Xu Qin misshandelten, konnte sie dies nicht mit ansehen. Sie sagte den Häftlingen: „Hört auf, sie zu misshandeln. Sie ist nicht so wie ihr. Sie hat kein Verbrechen begangen, außer dass sie ihren eigenen Glauben hat“.

Englische Version:
http://en.minghui.org/html/articles/2014/9/27/3463.html

Chinesische Version:
http://www.minghui.org/mh/articles/2014/8/10/江苏南通女子监狱一监区的暴行-295819.html

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