Schweden: Kurze Begegnung am Gustav-Adolf-Platz

Heute ist der erste Oktober 2001, Chinas Nationalfeiertag. Wir sind etwa 15 Praktizierende aus Göteburg, Schweden und halten eine friedliche Protestveranstaltung gegen die Unterdrückung der Falun Gong Praktizierenden in China ab. Im Stadtkern, am Gustav-Adolf-Platz, steht unsere Ausstellung mit vielen Bildern von den Opfer der Unterdrückung. Auch einige Banner sind aufgehängt.

Wir gehen herum und sammeln Unterschriften. Während der letzten Tage reflektierte ich über die Tatsache, dass ich bis jetzt keine wirkliche Nähe zu den inhaftierten Praktizierenden in China fühlen konnte.

Als ich kürzlich auf einer Reise in Griechenland war, um die Griechen über Falun Gong und dessen Verfolgung aufzuklären, bemerkte ich, dass diese Distanz schrumpfte und ich mich den chinesischen Praktizierenden näher fand. Warum, weiß ich nicht, vielleicht aber, weil die Distanzen schrumpfen und die Welt kleiner wird wenn man reist. Hier in Europa gibt es viele Barrieren, zum Beispiel Sprache und Kultur, die uns daran hindern, andere bedingungslos zu erreichen.

Ich stehe hier mit meiner Unterschriftenliste, als ein mir ein junger Mann entgegentritt. Er zeigt auf das große Poster des jungen Zhao Ming, Informatikstudent am Trinity College in Dublin. „Das ist mein Studienkollege“, sagt er mir mit einem irischen Akzent. Es ist schrecklich was Zhao Ming passiert ist. Es ist eine Schande, es ist wirklich eine Schande.“

Er erzählt mir, wie der Vater eines anderen Freundes, der eine offizielle Position in der Stadt inne hat, versucht hat, sich für die Freilassung von Zhao Ming und anderen Falun Gong Praktizierende bei der chinesischen Regierung einzusetzen. „Es gibt viele Leute in Dublin, die sich für die Freilassung von Zhao Ming bemühen“, sagt er.

Ich spüre wie mein sich mein Herz verkrampft, wenn ich darüber nachdenke, wie Menschen, nur weil sie die Wahrheit klarstellen, gefoltert werden und es könnte einer von uns sein, der dasselbe wie Zhao Ming jetzt durchzumachen hat. Plötzlich schrumpft die Welt wieder und die kurze Begegnung mit dem Studienkollegen Zhao Mings führt mich wieder näher heran an die Praktizierenden in China.

Ich bin sehr dankbar für dieses Treffen, das mir tiefere Einsicht gewährt hat, wie wir Praktizierende aus Europa, China und dem Rest der Welt, alle Teil desselben großen Dafa sind.

Es gibt mir neue Energie, die Wahrheit über die Unterdrückung noch intensiver zu verbreiten, um Zhao Ming und den anderen Praktizierenden eine möglichst schnelle Befreiung zu gewährleisten.

Göteburg, 11.10.2001
Praktizierende aus Schweden

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