Wenn man dem Meister nahe ist, verläuft die Reise gut

Schon als Jugendlicher konnte ich mich nicht damit abfinden, dass mein Leben in dieser Welt keine Aufgabe, keinen Sinn haben sollte. Und so stellte ich immerzu Fragen, auf die andere keine Antworten hatten.

Später lernte ich Kampfkunst und widmete mich der Spiritualität. Ich las viele Bücher, aber ganz gleich, wie viele ich auch las, ich hatte immer das Gefühl, dass die Inhalte nur oberflächlich waren. Da mein „Durst“ nicht wirklich gestillt wurde, wurde er immer stärker. Als ich 15 Jahre alt war, eröffnete mein Vater eine kleine Druckerei und ich fing an, für ihn zu arbeiten. Somit war ich spirituellen Büchern ausgesetzt, die nach dem Fall des kommunistischen Regimes nach Russland durchsickerten. Ich interessierte mich auch für den Buddhismus, verstand allerdings nicht, was Kultivierung bedeutet. Wenn ich abends alleine war, setzte ich mich hin und meditierte.

Im Sommer 2000 tauchte in mir ein starker Wunsch auf, Hebräisch zu lernen. Ich lernte bis in die Nacht hinein und unterhielt mich mit mir selbst, um Erfahrungen im Umgang mit der Sprache zu sammeln. Ich hatte niemanden, mit dem ich über das Praktizieren reden konnte, hatte aber das Gefühl, dass es keine Begrenzung gab, wie viel ich davon aufnehmen konnte. Ich erkannte, dass meine Geburt hier nur ein vorübergehendes Ziel hat und dass mein wahrer Platz nicht auf dieser menschlichen Welt war.

Innerhalb eines Jahres sprach ich relativ gut Hebräisch und dadurch wurde meine Einwanderung in Israel im Jahre 2001 verhältnismäßig einfach. In Israel suchte ich weiter nach meinem Weg: Bücher, Meditation, Kampfkunst… Ich tauchte tief in den Judaismus ein, allerdings wusste ich nicht, wie ich ihn 24 Stunden am Tag praktizieren konnte. Also suchte ich weiter nach so einem Weg.

Schließlich war ich erschöpft und gab meine Suche auf. Der Tag für meine Musterung beim Militär rückte näher und ich überlegte, ob ich vielleicht nach Tibet gehen sollte. Doch dann erkannte ich, dass es schwer werden könnte, da wieder herauszukommen, wenn ich den Weg der alltäglichen Menschen ginge. Mein Leben wäre so, wie das von anderen Menschen, die nur herumrannten und ihre Zeit verschwendeten.

Viele Fragen tauchten auf: „Was würden meine Eltern dazu sagen? Was ist mit ihren Erwartungen an mich? Was ist mit meiner Karriere? usw. Ich wurde unsicher und bekam Angst. Als ich mich wieder beruhigt hatte, legte ich fest, dass ich den Weg gehen würde, der mir als Nächstes begegnete. Ich wollte ihn als meine Bestimmung akzeptieren.

Die Grundausbildung bei der Armee war anstrengend und ermüdend. Einmal kletterte ich auf einen Wachturm und ruhte mich ein wenig aus. Ich beklagte mich über meine Situation und war mental am Ende.

Da fiel mein Blick auf einen blauen Flyer am Fenstersims; er war teilweise zerrissen und verbrannt. Auf der Abbildung waren Falun Gong-Übende zu sehen und danach folgten weitere Informationen.

Noch bevor ich den Text zu lesen begann, schoss mir eine Hitzewelle durch meinen Körper und ich fing an zu weinen. Mein ganzer Körper war von dieser Energie umhüllt und ich fühlte mich sehr erfrischt. Sehnsüchtig wartete ich auf den Sonntag, an dem ich die Basis verlassen und im Park die Übungen lernen konnte.

Die Übungen kamen mir sehr vertraut vor. Nach ein paar Wochen fing ich an, das Buch Zhuan Falun zu lesen. Ich dachte: „Nun habe ich es gefunden. Ich bin zu Hause und kann meinen Weg beginnen.“ Danach begann sich mein Leben zu verändern.

Ich danke dem großartigen Meister dafür, dass er all die Jahre an meiner Seite blieb, mich Tausende von Meilen leitete, damit ich in Israel das großartige Fa erhalten konnte.

Dem Meister gegenüber zuvorkommend sein

Ich entschloss mich, an einem Medien-Projekt mitzuarbeiten und lernte Grafikdesign. Nach etwa einem Jahr an der Hochschule erkannte ich, dass der Lehrgang, den ich gewählt hatte, zu lange dauern würde. Ich benötigte nur das entsprechende Fachwissen, aber kein Diplom. Wichtig war, dass ich so bald wie möglich bei der Zeitung mitarbeiten konnte. Als Kultivierender besaß ich die nötige Willensstärke, um rasch voranzukommen.

In der gleichen Woche verließ ich die Hochschule und belegte einen professionellen Lehrgang, an dem auch mein Bruder teilnahm. Er dauerte nicht einmal ein Jahr. Einige Monate vor dem Abschluss suchte ich nach einem Job, bei dem ich praktische Erfahrungen sammeln konnte.

Alle Leute in meiner Umgebung meinten, dass es nichts bringen würde, wenn ich mich ohne Praxiserfahrung nach einen Job umschauen würde. Ich betrachtete ihre Einwände als einen Versuch, mich abzulenken und wollte es nicht akzeptieren. In meinem Herzen bat ich: „Meister, ich bin ein Kultivierender und weiß, dass weder ökonomische Krisen, Prognosen noch andere Zustände eine Auswirkung auf mich haben. Ich möchte praktische Erfahrungen in Grafikdesign lernen und muss ganz schnell einen Job finden, damit ich schnell mit der Arbeit bei der Zeitung beginnen kann. Bitte helfen Sie mir!“

Einen Monat vor Lehrgangsende fand ich einen respektablen Job mit einer ausgezeichneten Bezahlung; ich wurde sogar noch vor dem Abschluss angenommen. Einige Monate später fing ich bei der Zeitung an und erledigte in den Abendstunden einfache Grafikarbeiten.

Anfangs waren meine professionellen Kenntnisse nicht ausreichend. Die Arbeiten nahmen viel Zeit in Anspruch und entsprachen nicht dem erforderlichen Standard. Der Meister half mir, meine Fertigkeiten zu erweitern. Ein Beispiel: Einen Monat bevor ich eine Ausstellung für die Zeitung vorzubereiten hatte, musste ich in meinem normalen Job etwas Ähnliches gestalten. Bei einer Broschüre, die ich für die Zeitung herstellen musste, lief es genauso.

Der Meister schenkte mir immer mehr Weisheit, sodass ich in der Lage war, die professionelle Arbeit zu erledigen. Ich war immer offen und bereit dazu, mehr zu lernen. Nach einigen Monaten wurde ich dazu berufen, das Grafikdesignteam bei der Zeitung zu leiten.

Das Ego aufgeben

Die Arbeitsbelastung bei der Zeitung, die sich inzwischen zu einem Magazin entwickelt hatte, stieg ständig an. Hinzu kam die Arbeit in meinem normalen Job. Irgendwann war der Punkt erreicht, wo mir die Arbeitsbelastung zu viel wurde. Da ich von morgens bis spät nachts arbeitete, war ich bei meiner normalen Berufstätigkeit oft sehr müde.

Für das Fa-Lernen und für die Übungen war kein Platz. Ich hatte zwei Vollzeitjobs und machte keinen von beiden gut. Immer wenn ich eine Zeitungsausgabe fertig produziert hatte, fühlte ich mich innerlich leer und ohne Kraft. Schließlich schaute ich nur noch darauf, meine Aufgaben zu bewältigen. Weil ich das Fa nicht gut lernte, benötigte ich für jedes Design viel Zeit und so hatte ich immer weniger Zeit zur Verfügung.

Die Zeitung musste ihren Standard erhöhen und mehr Einfluss in der Gesellschaft gewinnen, um umfangreicher Lebewesen erretten zu können. Ich wusste, dass ich nicht mehr so weiter machen konnte, wie bisher. Mein Leben war zu extrem und ich verbrachte fast keine Zeit mehr mit meiner Familie. Ich erledigte mein großes Arbeitspensum mit dem Eigensinn von Ärger, Wut und den Konzepten der alltäglichen Menschen. In meinem Herzen war ich sehr traurig, denn mein Herz war nicht vom Fa erfüllt und ich erledigte meine Arbeit mit den Gedanken eines alltäglichen Menschen. Ich bat den Meister um Vergebung und auch das Zeitungsteam.

Ich dachte, dass ich als Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung, nicht so viel Zeit mit der Arbeit in einem gewöhnlichen Job zubringen dürfe, bei dem ich nicht genügend Zeit hatte, um den Menschen die wahren Begebenheiten zu erklären. Mir war klar, dass es das Beste wäre, die Fakten über die Zeitung zu erklären.

Der Meister sagte in der „Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times“:

„Überlegt einmal, wenn ihr es alle nicht mehr nötig habt, das tägliche Brot bei einer Firma der gewöhnlichen Menschen verdienen zu müssen, sondern bei unserer eigenen Zeitung, sodass ihr alle Kraft hier einsetzen könnt, wenn sich die Zeitung zu einer normalen Arbeit in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen entwickeln könnte, wenn ihr dadurch ein normales Gehalt bekommen könntet, dann könntet ihr das tun, was ein Dafa-Jünger tun soll, während euer Leben auch finanziell abgesichert ist. Wäre das nicht schön?“ (Li Hongzhi, ebd.,17.10.2009)

Ich musste mich entscheiden: Bleibe ich in meinem gewöhnlichen Job oder wechsle ich in eine Vollzeitbeschäftigung bei der Zeitun? Als ich näher darüber nachdachte, erkannte ich, dass ich mir hauptsächlich Sorgen um mich und mein Leben machte. Ich dachte nicht daran, dem Fa, das mich zusammen mit dem gigantischen Kosmos errettete, etwas Bedeutsames zurückzugeben. Der Meister hat in all den Jahren so viele Dinge auf sich genommen, wie Krankheit und Karma, sodass ich einen gesunden Körper bekam – aber ich hatte ein zu niedriges Erleuchtungsvermögen und wartete darauf, von jemandem aufgefordert zu werden. Welch ein großer Verlust! Ich war betrübt darüber, dass ich es so spät erkannt hatte.

Der Meister erklärt:

„Menschen, die das Fa erhalten haben, können von der Oberfläche des Menschen her den Inhalt des Fa kennen, bei manchen wurde durch das Fa ihr Leben verlängert, manche wurden dadurch körperlich gesund, manche bekamen ein harmonisches Familienleben und bei manchen haben auch Freunde und Verwandte indirekte Vorteile und die Beseitigung oder Verminderung des Karmas bekommen, sogar die dadurch entstandenen Vorteile, dass der Meister etwas für sie ertragen hat. Von anderen Räumen her gesehen wird der Körper in Richtung des Körpers einer Gottheit umgewandelt. Aber in der Zeit, in der das Dafa dich vollendet, kannst du nicht aus den Menschen heraustreten; wenn das Böse das Dafa verfolgt, kannst du wiederum nicht hervortreten, um das Dafa zu bestätigen. Diejenigen, die nur Nutzen aus dem Dafa ziehen, aber nichts für das Dafa hergeben wollen, sind aus der Sicht einer Gottheit die schlechtesten Lebewesen.“ (Li Hongzhi, Vorschlag, 10.04.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Obwohl ich für die Erklärung der wahren Umstände eine Menge getan hatte, war es im Grunde nicht genug. Ich war für eine lange Zeit dieser Anschauung gefolgt: Ich arbeite in einem gewöhnlichen Job und beteilige mich nur in meiner Freizeit an Dafa Projekten.

Nach und nach verstand ich, dass ich nicht das akzeptieren darf, was an der Oberfläche als „normal“ betrachtet wird. Die Errettung der Lebewesen hat die höchste Priorität, deshalb sollte ich mit meinen aufrichtigen Gedanken, die ich vom Dafa bekommen hatte, eine andere Situation erschaffen und ein Stück Himmel erschließen. Jetzt war es wichtig, den Großteil meiner kostbaren Zeit für die Erklärung der wahren Umstände einzusetzen. Weil ich bereits den entsprechenden Beruf hatte, war eine Vollzeitarbeit bei der Zeitung eine ideale Gelegenheit.

Allerdings wusste ich nicht, wie ich das finanziell schaukeln konnte. Meine Frau und ich hatten keine hohen finanziellen Ersparnisse, von denen wir länger leben konnten und außerdem war sie schwanger. Wenn mein normales Einkommen wegfiel, wer sollte dann für unsere Aufwendungen aufkommen? Ich sah momentan keinen Ausweg, hatte aber dennoch das Gefühl, das mein Entschluss richtig war.

Nachdem meine Frau und ich mehrmals über dieses Thema diskutiert hatten, trafen wir eine Entscheidung: Ich gebe meinen Job auf und arbeite bei der Zeitung. Wir wussten nicht, was geschehen würde und wie es funktionierte, aber wir säten den Samen, der später Früchte tragen sollte.

Ich bat den Meister und die aufrichtigen Gottheiten um Hilfe, mir einen Pfad einzurichten und uns zu leiten. Dann stellte ich einen Plan auf, der unserer kleinen Familie ermöglichte, mit einem Drittel unseres bisherigen Einkommens zu leben. Ich reduzierte alles, was nur möglich war, dennoch fehlte uns das Geld für die Kindertagesbetreuung nach Ende des Mutterschaftsurlaubes.

Wir wussten, dass es keine hundertprozentige Garantie geben könne. Wenn alles perfekt und ohne Sorgen funktionieren würde, wäre es keine Kultivierung mehr. Ich ging davon aus, dass unser Plan zu achtzig Prozent gelingen würde, für die restlichen zwanzig Prozent bedeutete es Vertrauen. Es war ein Pass für uns und unser Vertrauen in den Meister: Springen wir ins Wasser, auch wenn es ein bisschen kalt ist. Wir entschieden uns zu springen.

Die Zeit, in der wir um eine Entscheidung rangen, war kostbar, weil sich alle Arten von Eigensinn zeigten und ich die Chance hatte, sie zu beseitigen. Ich hatte alles durchkalkuliert und einen sehr präzisen Budgetplan erstellt, nun durfte ich mich nicht davon abbringen lassen, sondern musste dem Meister vertrauen, dass er einen Weg für mich eingerichtet hatte, den ich noch nicht sehen konnte.

Jeden Tag zeigten sich neue Schichten von Eigensinnen, die ich allesamt von der Wurzel her bereinigte. Ich wollte mich von dem Eigensinn befreien, die volle Kontrolle über Geld und mein Leben zu besitzen. Schließlich gelang es mir, diese menschlichen Gesinnungen loszulassen und mit dem Fluss zu fließen. Ich fühlte mich körperlich und mental erleichtert.

Aber es gab aber auch Tage, an denen ich morgens aufwachte und dachte: „Was überlegst du noch? Du hast eine Familie. Bald wird noch ein kleines Mädchen dazukommen. Du bist für sie verantwortlich und musst ihr gute Lebensbedingungen bieten! Wie kannst du nur daran denken, deinen sicheren Job aufzugeben?“

Das waren alles Versuche mich in eine andere Richtung zu lenken. Doch das Fa brachte mich wieder auf den richtigen Kurs.

Der Meister sagte im Zhuan Falun:

„In Zukunft wirst du noch solchen Situationen begegnen, dir wird dieser falsche Eindruck erzeugt, sodass du meinst, sie würden nicht existieren und alles wäre falsch: Genau daraus ist zu ersehen, ob du standhaft bleiben kannst oder nicht. Wenn du sagst, dass du unbedingt standhaft bleiben musst, mit so einem Herzen kannst du dann wirklich standhaft bleiben und wirst natürlich gut handeln, weil sich deine Xinxing schon erhöht hat.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6, Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein, Seite 367)

Ich gab meinen Job auf, und zwei Monate später bot sich die Großmutter meiner Frau von sich aus an, einige Stunden am Tag unsere Tochter zu betreuen. Ohne viel darüber nachzudenken, dachten wir, es wäre am besten, in ihre Nähe umzuziehen. Etwas später zogen wir dann in ihr Wohnhaus um.

Da ich ohne Vergütung bei der Zeitung arbeitete, war die finanzielle Seite noch nicht gelöst. Nach einer Weile kam der Manager der israelischen Ausgabe der Zeitung aus dem Ausland zurück und verkündete, dass vom nächsten Monat an, Vollzeitbeschäftigte eine Vergütung erhalten würden. Ich schmunzelte innerlich und dankte dem Meister. Wenn ich mich nicht getraut hätte, dem Meister vertrauensvoll zu folgen und mich nur auf oberflächliche Überlegungen verlassen hätte, hätte ich weitere kostbare Monate verpasst.

Als ich nach sechs Monaten noch einmal zurückschaute, sah ich, dass alles sehr präzise eingerichtet war. Nachdem ich auf einer Ebene allen Eigensinn abgelegt hatte, wurde mir erlaubt, den nächsten Schritt zu tun.

Wäre ich erst zu der Zeit zur Zeitung gekommen, als Vergütungen bezahlt wurden, hätte ich diese Seite von mir nicht kultiviert. Außerdem, wenn man kein Vertrauen in den Meister hat, was gibt es über die Arbeit in einem Dafa Projekt zu diskutieren? Ich musste vor dem Eintritt in das Projekt, gereinigt werden. Und für mich war dieser Prozess wirklich kostbar. Diese Reinigung half mir auch, meine mitkultivierenden Kollegen mit mehr Verständnis und Rücksicht zu behandeln.

Meine Arbeit und mein Leben war wieder in Einklang. Nach einer langen Zeit nahm ich wieder am gemeinsamen Fa-Lernen in der Gruppe teil und spürte von ganzem Herzen, wie wertvoll es ist. Ich war traurig, als ich sah, was ich in der Zeit meiner Abwesenheit verloren hatte.

Das Lernen in der Gruppe verband mich mit allen anderen Teilchen des einen Körpers und ich war ein Teil der Gesamtheit. Seitdem ich wieder am gemeinsamen Fa-Lernen teilnahm, spürte ich eine stärkere Verbindung mit den Mitkultivierenden und die Arbeit mit ihnen verlief glatter.

Die Erfahrung, mit Dafa-Kultivierenden an einem Arbeitsplatz zusammen zu arbeiten, ist einmalig. Es lässt sich nicht mit irgendeiner anderen Arbeitsumgebung vergleichen. Obwohl wir wie ein normaler Geschäftsbetrieb mit Terminen und Projekten arbeiten, gibt es bei uns keine Gefühle von Handelsgeist, die Mitarbeiter sind nicht auf Geld und Eigennutz aus. Jeder gibt sein Bestes, sodass unser Projekt erfolgreich laufen kann. Selbst wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, versuchen die Mitarbeiter die anderen zu verstehen. Auf jeden Fall sind alle vernünftig und lassen es nicht zu, dass etwas der Zusammenarbeit schadet.

Bei der Zusammenarbeit mit den Praktizierenden gelang es mir rasch, eine Menge Eigensinne abzulegen. Wenn man mit Praktizierenden zusammenarbeitet, werden uns die Eigensinne aufgezeigt, alles wird aufgedeckt. Mir blieb gar keine andere Wahl, als mich um sie zu kümmern – das ist eine wunderbare Sache.

In diesen Monaten bei der Zeitung spürte ich große Veränderungen in meinem Verhalten: Ich wurde toleranter, konnte besser zuhören und lernte mit den Problemen meiner Kollegen umzugehen, ohne Groll aufzubauen.

Meinen fundamentalen Eigensinn der Angst beseitigen

Der Meister hat für mich auf meinem Kultivierungsweg bestimmte Gelegenheiten arrangiert, in denen ich verantwortlich war und anderen Anweisungen geben musste. Entweder als Kommandeur beim Militär oder später im Reservedienst, in meinem normalen Job oder meinem Job als Teamleiter bei der Zeitung. Anfangs wusste ich nicht, ob das etwas ist, was ich machen sollte; denn ich bin von Natur aus eher praktisch veranlagt und kein Manager-Typ.

Einmal in der Führungsrolle gelandet, bemerkte ich schnell, dass immer wieder ein bestimmter Eigensinn auftauchte: Angst. Zum Beispiel fürchtete ich mich davor, mich auszudrücken, Angst, was andere über mich denken könnten oder Angst vor einer aggressiven Reaktion der anderen. Alle diese Dinge tauchten augenblicklich auf, wie Luftblasen. Selbst wenn ich die Rolle eines „guten Managers“ spielte und versuchte, es jedem Recht zu machen, geschah es aus Angst. Im Hintergrund stand die Befürchtung: Was ist, wenn er nicht zufrieden ist, wie wird er mich behandeln? Diese Angst kam sofort hoch und das Ego begann, sich zu verteidigen.

Schließlich schaute ich nach innen und versuchte herauszufinden, wo das alles seine Wurzel hatte. Die alten Mächte hatten in der Vergangenheit eine Menge Situationen eingerichtet, in denen sie mir Angst einflößten, damit es für mich schwerer würde, in der Zeit der Fa-Berichtigung Lebewesen zu erretten.

In Russland musste meine Familie viele Male umziehen und jedes Mal lebten in meiner Umgebung Menschen, die unfreundlich und ziemlich gewalttätig waren. Einerseits ermöglichte es mir, genügend De (Tugend) anzusammeln, um später das Fa zu erhalten, aber andererseits legten sie damit die Grundlage für die Angst. Die Angst hatte sich im mikroskopischen Schicht um Schicht verdichtet; sie war nicht so leicht zu kontrollieren, wie andere menschliche Eigensinne.

Im Alter von zwölf Jahren drangen bewaffnete Polizisten in unsere Wohnung ein und bedrohten meine Familie mit Gewehren. Meine Eltern und ich lebten immer mit dieser Angst, wenn auch unbewusst. Wenn etwas so tief sitzt, ist es nicht leicht, es zu entwurzeln. Man muss die Materie Schicht für Schicht eliminieren. Zum Schluss verstand ich auch, warum ich nicht in Israel geboren war. Nur an solchen Orten und in solch einer harschen Umgebung konnte die Basis für diese Angst aufgebaut werden.

In meinem Arbeitsbereich, ganz gleich, ob bei der Zeitung oder in dem normalen Unternehmen, erfüllte weder die Leitung noch mein Team nie ganz die Anforderungen. Der Grund dafür war, dass ich meine Untergebenen nicht unter Druck setzen wollte. Um mögliche Reaktionen zu vermeiden, gab ich ihnen alle Zeit der Welt, um ihre Aufgaben fertigzustellen. Nachdem sie viele Stunden vergeudet hatten, stellte ich fest, dass sie die Arbeiten nicht gut ausgeführt hatten. Dann bat ich sie, alles noch einmal zu machen oder die Arbeit besser zu machen.

Ich hatte nie den Mut zu sagen: „Das ist nicht gut! Macht es noch einmal, innerhalb einer Stunde…“ Die Folgen meines ängstlichen Verhaltens waren groß: Weil jeder tat, was er wollte, kam die Arbeit nur langsam voran. Ich war höflich, wollte allen gefallen und hatte Angst davor, Grenzen zu setzen. Doch am meisten enttäuscht war ich über mich selbst, manchmal bis an die Grenze der Verzweiflung.

Durch meinen Egoismus wurde die Arbeit verzögert. Anstatt darüber nachzudenken, wie man die Geschäfte besser zum Laufen bringen konnte, dachte ich darüber nach, was andere über mich dachten. Das war purer Egoismus! Wenn ich bessere Resultate haben wollte, musste ich dieses Ego aufgeben. Was richtig ist und getan werden muss, soll auch getan werden, ungeachtet dessen, ob mich jemand anschreit oder schlägt. Es ist meine Verantwortung, das zu tun, was getan werden muss; ich darf mich nicht vor möglichen Konsequenzen fürchten.

Nun, da ich das erkannt hatte, musste ich ganz schnell aufholen, denn diese Sache wirkte sich schon viel zu lange störend auf die Erledigung der drei Dinge aus.

Von da an konzentrierte ich mich beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken in den ersten fünf Minuten auch auf die Beseitigung der Angst. Wann immer ich Zeit hatte, suchte ich bestimmte Plätze auf, wo ich die Angst wegkultivieren konnte. Ich wich diesen Situationen nicht mehr aus, sondern betrachtete sie als willkommene Gelegenheit.

In so einer Situation schaute ich mir die Angst an und sagte mir, dass sie eine Substanz war, die nicht zu meinem ursprünglichen Körper gehörte, bis ich es schließlich schaffte, sie ganz von mir zu trennen. Mit jeder Erfahrung wurde es besser.

Wenn ich mich in einem Konflikt befand und Angst auftauchte, machte ich die Dinge trotzdem, ohne ihr irgendeine Bedeutung beizumessen. Dadurch verschwand sie in Sekunden. Ich änderte mein Arbeitsverhalten und konzentrierte mich nur auf das, was zu tun war und nicht darauf, was ich fürchtete. Die Arbeitsleistung bzw. die Ergebnisse verbesserten sich dramatisch.

Mit der Zeit hörte mein Gehirn auf, endlos gedankliche Skripte für jede Handlung zu produzieren, die ich unternahm und die mich vor möglichen Konflikten im Vorfeld warnten. Ich konnte einfach meine Arbeit erledigen, ohne in „politischer Korrektheit“ zu ertrinken. Wenn ich Kritik erntete, genoss ich dies, weil ich realisierte, dass ich doch eine Menge gewinnen würde, wenn ich einen kleinen Verlust erlitt. Allmählich verringerte sich diese Materie von Angst und ich fühlte mich im Kopf und gedanklich leichter. Was ich verlor, waren in der Tat diese schlechten Dinge.

Schlussfolgerung

Inzwischen arbeitet auch meine Frau als Vollzeitkraft bei der Zeitung. Unser Baby ist sechs Monate alt. Unsere täglichen Aufgaben haben sich sehr verändert und die Tage vergehen sehr schnell. Jeder Augenblick zählt. Außer meinen Vollzeitjob muss ich mein persönliches Leben ins Gleichgewicht bringen, finanziell über die Runden kommen, in meinem unmittelbaren Umfeld die wahren Umstände erklären, die drei Dinge gut machen und unser Kind mit den aufrichtigen Werten von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht aufziehen.

Ich beklage mich nicht mehr über einen Mangel an Zeit oder die noch zu erledigenden Aufgaben, weil ich erkannt habe, dass es eben genau diese mächtige Tugend ist, die ich haben sollte. Ich lebe mein Leben für andere. Diese Verantwortung ist sehr groß. All meine Zeit hinzugeben, um so viele Lebewesen, als möglich zu erretten, ist mein hohes Ziel. Im Gegensatz dazu sind meine Wünsche nach privaten Vergnügungen, persönlicher Zeit oder ein wenig mehr Ruhe überaus trivial.

Ich möchte meinen Erfahrungsaustausch mit den Worten des Meisters aus dem Zhuan Falun beenden:

„Als ich mich damals kultivierte, haben mir viele hohe Menschen gesagt: „Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.“ In Wirklichkeit ist es so, ihr könnt das später einmal versuchen. Bei den wirklichen Schwierigkeiten oder beim Überwinden des Passes versuch es einmal. Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9, Menschen mit großer Grundbefähigung, Seite 580)

Vielen Dank, Mitkultivierende, für eure Aufmerksamkeit und eure große Nachsicht mit mir.

Mein Bericht beruht auf meinem gegenwärtigen Verständnis, das ich durch meine Kultivierung gewonnen habe.

Ich danke euch allen!

Grenzenloser Dank an den großartigen Meister!

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