Sich in allen Bereichen kultivieren: Erst dann können wir uns erhöhen

Wie ich das Fa erhielt

Ostern 2012 war es soweit. Die Suche hatte ihr Ende gefunden. Mein Leben lang hatte ich gesucht. Ich arbeitete hintereinander in diversen Jobs, schließlich an einem renommierten Forschungsinstitut, fand darin aber keinerlei innere Befriedigung. Ich glaubte nicht mehr an die Wissenschaft und suchte nach Alternativen. Zum Beispiel besuchte ich Kurse in einem Zentrum. Schließlich kündigte ich meinen Job, weil er mir sinnlos erschien. Die Gesellschaft schien mir hoffnungslos zu sein. Ich wollte keinesfalls mehr ein Mitglied dieser kranken und karriereversessenen Gesellschaft sein. Sowohl körperlich als auch seelisch war ich restlos am Ende. Meine Eltern machten sich große Sorgen um mich.

Ich hatte den tiefen Wunsch zu gesunden: äußerlich wie innerlich. Aber wie sollte es denn nun weitergehen? Ich betete, ich lag im Bett und bat die, die mich eventuell hören könnten, darum, mir zu helfen. Es muss dann etwas geschehen sein, was der Meister in folgendem Satz sagt:

“Denn wenn dieser Mensch den Weg der Kultivierung einschlagen will, sobald dieser Gedanke entsteht, glänzt er wie Gold und erschüttert die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Kapitel 2: Die Kultivierungsfähigkeit des Hellsehens)

Ich googelte „Erleuchtung“ und kurz darauf war ich in eine Fa-Erklärung vertieft, die mir all meine bis dahin erlangten Verständnisse vereinte: Es war die Fa-Erklärung von Peking 1996. Ich las darin: Es gab also nicht nur einen Gott, sondern es gab Götter auf verschiedenen Ebenen. Und die 3000 großen Welten in einem Sandkorn. Das wunderte mich gar nicht. Das sagt doch auch die moderne Physik. Heute muss ich wiederum aufpassen, nicht mit meinen wissenschaftlichen Gedanken das Fa ergründen zu wollen.

Ich las und las – und las schließlich das Zhuan Falun in einer Woche durch. Im Nachhinein begriff ich, dass ich damals nicht gestört werden konnte, weil ich zu jener Zeit mein Ego verloren hatte und nach nichts verlangte. Ich hatte das Gefühl, dass wirklich jeder Satz im Zhuan Falun wahr war, dass ich mein Leben lang auf solch ein Buch gewartet hatte – ich hatte keinerlei Zweifel.

Gefühle loslassen

Einige Monate später hatte ich, ohne etwas zu wollen, eine neue Arbeit in einer fernen Stadt gefunden. Ich wollte mich fügen und wieder Wissenschaftlerin werden, um Lebewesen zu erretten. In den ersten Monaten trug mich die anfängliche Begeisterung für das Fa. Alles war sehr leicht. Ich fing an, an Projekten der Dafa-Jünger teilzunehmen. Obwohl ich einige Dokumente für die Shen-Yen-Prüfung nicht öffnen konnte, fuhr ich zur Prüfung und bestand sie ohne große Vorbereitung – einfach, weil ich im Fa war und diese Hingabe hatte.

Die Probleme begannen, als ich einmal allein mit einem Kollegen, mit dem ich sonst kaum gesprochen hatte, in die Cafeteria ging. Als ich mich mit ihm unterhalten wollte, fing er so stark an zu stottern und wurde so rot, dass wir uns nicht weiter unterhalten konnten. Später wiederholte sich das in bizzaren Situationen und ich bildete mir ein, dass er sehr verliebt in mich sei und auch ich verliebte mich in ihn. Und ich konnte auch nicht mehr sprechen, als ich einmal in sein Büro ging, um mit ihm zu reden. Der ganze Flur roch nach seinem Parfum. Ich war der Meinung, der Meister hätte mir den Mann meines Lebens geschickt. Dass dies alles nur eingerichtet war, um mich zu prüfen, verstand ich erst viel, viel später.

Dass ich Probleme mit der Arbeit bekam und mich nicht mehr konzentrieren konnte, gab mir nicht zu denken. Zu stark waren die menschlichen Gefühle. Erst etwa zwei Monate später wurde mir schließlich klar, dass das der Todespass war: der der menschlichen Gefühle. Es war gar nicht unbedingt erotische Lust. Mein wahres Ich wusste aber Bescheid und so schämte ich mich.

In der Fa-Erklärung während der Fa-Konferenz in Houston 1996 heißt es:

„Geht es denn nicht immer um Geld, Ruhm, menschliche Gefühle? Wenn du sie loslassen kannst, kannst du dann noch ein Mensch sein? Die Menschen leben für solche Dinge, und nur die Gottheiten haben diese Dinge nicht mehr.“ (Li Hongzhi, 12.10.1996)

Errettung der Menschen in der Umgebung

Ich fühle eine riesengroße Verantwortung für die Menschen in meiner Umgebung. Von Beginn an hatte ich den starken Wunsch, ihnen die Wahrheit zu erklären, doch war meine Kraft am Anfang noch nicht so groß. Ich fragte mich wirklich, wie man sich erhöhen kann. Eines Tages las ich plötzlich einen Satz ganz anders, als ich ihn zuvor gelesen hatte, nämlich:

"Die Xinxing der Menschen muss in allen Bereichen erhöht werden, erst dann kannst du dich wirklich erhöhen, das ist einer der entscheidenden Faktoren für die Steigerung deiner Kultivierungsenergie.”(Li Hongzhi, Zhuan Falun, Kapitel 3: Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht)

Mir wurde klar, dass ich nicht nur das Buch lesen und die Übungen machen sollte. Es ging ganz konkret darum, z.B. dass ich gut zu meinen Eltern war und ihnen die Wahrheit erklärte. Leider war ich zu Beginn sehr euphorisch, ich redete pausenlos von Falun Gong. Im Nachhinein hatte ich meinen Eltern gar nicht die freie Wahl gelassen, ob sie mit mir zu Shen Yun gingen oder nicht. Sie mussten mit mir dahin. Das war kein guter Ausgangspunkt. Meine Mutter war offener, mein Vater hingegen sprach schlecht über Falun Gong. Da schaute ich nach innen und merkte, dass ich frohsinnig gewesen war und es ihm viel zu hoch erklärt hatte. Ich hatte ihm davon erzählt, dass man bei Falun Gong Körper und Geist auf einem Stufenweg nach oben veredele. Er dachte dann, ich hielte mich für etwas Besseres und ärgerte mich ständig. Auch glaubte er erst nicht an den Organraub und unterschrieb auch die Petition nicht, da er Angst hatte, weil er regelmäßig beruflich nach China flog.

Ich erkannte meine Fehler und versuchte, es besser zu machen. Ich nahm mir mehr Zeit für meine Eltern und lud sie zu mir ein. Auch rief ich sie in regelmäßigen Abständen an und sagte ihnen, dass es mir sehr gut gehe. Als ich einmal einen wichtigen Vortrag über Organraub bei einer Stiftung hielt und meinen Eltern davon berichtete, glaubte schließlich auch mein Vater, dass der Organraub wirklich stattfindet.

Doch auch die Arbeit musste ich unbedingt gut erledigen. Das gelang mir nicht immer. Ich hatte menschliche Gefühle und es machte mir oft keinen Spaß. Nach und nach begriff ich, dass ich hier nicht wegen meiner Fähigkeiten oder aus Spaß war. Diese harte Arbeitsumgebung an der Universität mit großer Verantwortung und einem sehr von sich überzeugten Kollegen, der sich ständig in den Vordergrund spielte, war die beste Umgebung, um mein Karma abzubauen und sehr viele Lebewesen zu erretten. Ich kam täglich mit einer Vielzahl von Menschen in Kontakt.

Als die Unterschriftenaktion von DAFOH begann, sah ich darin eine sehr gute Gelegenheit, meinen Kollegen die wahren Umstände zu erklären. Zu Beginn gab es viele Hindernisse und ich hatte oft keinen guten Zustand oder war ängstlich, weil ich nicht wusste, wie meine Kollegen Falun Gong betrachten würden. Es gab sogar eine Zeit, in der ich einige Wochen kaum etwas tun konnte.

Ich traute mir zu Beginn noch nicht zu, allen auf einmal vom Organraub zu berichten. So schaute ich sehr genau, ob sich günstige Momente ergaben, in denen ich konzentriert mit einzelnen Kollegen darüber sprechen konnte. Nach und nach verstand ich aber, dass ich viel Fa lernen musste und dass die aufrichtigen Gedanken dem Fa entspringen. Nach Möglichkeit sandte ich zuvor aufrichtige Gedanken aus. Es war wie eine Lawine. Zum Schluss hatte ich fast jedem Kollegen auf dem Flur die Unterschriftenliste gegeben und begann auch in anderen Stockwerken, Listen zu verteilen. Ich wurde immer zuversichtlicher und meine aufrichtigen Gedanken nahmen zu.

Oftmals erklärte ich die Hintergründe bei Informationstagen in der nächsten Großstadt, doch hatte ich stets den Wunsch, auch in meiner Stadt etwas zu tun. Ich musste doch meinen eigenen Weg beschreiten. So kam mir schließlich die Idee, zu Apotheken und in Arztpraxen zu gehen, um dort Unterschriften zu sammeln. Wenn ich mich unwohl fühlte und Bedenken hatte, unterschrieb keiner. Wenn ich viel Fa gelernt hatte, sprach ich außergewöhnlich klare Sätze. Ich spürte dann förmlich, wie ich geführt wurde. Eine Apothekerin sammelte sieben Unterschriften für DAFOH, in einer Kinderarztpraxis unterschrieben 15 Patienten. Natürlich kostete das immer wieder viel Disziplin und Kraft. Es gab auch viele Störungen. Ich hatte für solche Aktionen nur wenig Zeit am Morgen zwischen Fa-Lernen, den Übungen und der Arbeit. Wenn ich mich nicht gut kultivierte und nicht rechtzeitig aus dem Haus kam oder unaufrichtige Gedanken hatte, konnte ich keine Lebewesen erretten, das schmerzte mich dann sehr. Ich verstand die Dringlichkeit der Erklärung der wahren Umstände und somit Errettung der Lebewesen.

Das Fa auch in dieser Stadt zu verbreiten, war mir ein Herzenswunsch. Und so organisierte ich im Sommer einen Informationstag in meiner Stadt. Ich hatte noch nie so viel Verantwortung getragen. Mit einem beklommenen Gefühl, als würde es mir die Luft nehmen, ging ich schließlich zur Stadtverwaltung und beantragte den Informationsstand. Der Gedanke, Menschen erretten zu wollen, gewann die Oberhand. Ich überwand das Unwohlsein und stärkte meine aufrichtigen Gedanken. Der Informationstag fand statt und war sehr gut. Wir klärten die Menschen auf, sammelten Unterschriften und zeigten die Übungen.

Mit jemandem, der Falun Gong durch diesen Informationstag kennengelernt hat, und einem anderen neuen Praktizierenden habe ich vor zwei Monaten angefangen, jede Woche das Fa zusammen zu lesen. Wir wollen bald auch einen Termin finden, um gemeinsam die Übungen zu machen.

Im Jingwen “Noch fleißiger voranschreiten” sagt der Meister:

“Für diese letzte Phase hoffe ich, dass die Dafa-Jünger möglichst viele Menschen erretten, es noch besser machen und eine noch großartigere Würde aufbauen können. Ihr dürft nicht lockerlassen, sondern müsst es noch besser machen.” (Li Hongzhi, 12.10.2010)

Ich danke dem Meister, ich danke allen Mitpraktizierenden.

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