Provinz Heilongjiang: Bericht über die Tragödie am 20.06.2001 im Wanjia-Arbeitslager

Am 18.06.2001 fand eine Versammlung im Wanjia-Arbeitslager statt, bei der erklärt wurde, dass die Haftzeit von über 20 weiblichen Falun Gong-Praktizierenden der 7. und 12. Einheit des Lagers für ein Jahr verlängert werde. Der Grund dafür sei, dass die Praktizierenden, obwohl sie schon seit 20 Monaten gesetzwidrig eingesperrt waren, sich immer noch weigerten Falun Gong aufzugeben.

Nach der Versammlung wurden zehn Praktizierende der 7. Einheit, die zu verlängerter Haft verurteilt wurden und fünf andere, die dagegen protestierten, in eine Sonderzelle gebracht. Diese Sonderzelle wurde im Oktober 2000 extra für Falun Gong-Praktizierende eingerichtet. In dieser Zelle wurden sie vom Polizisten Li Min an den Armen mit Nylonschnüren aufgehängt. Er zog sie langsam nach oben, sodass ihre Füße gerade noch den Boden berührten. Sie durften nicht auf die Toilette gehen und durften sich auch nicht auf den Boden setzen, um zu essen. Zwei Häftlinge gaben ihnen das Essen.

Während der 20 Stunden zwischen dem Mittag des 18.06. und dem Vormittag des 19.06. hingen die Praktizierenden auf diese grausame Weise ununterbrochen. Der Polizist Lin Min zog sie ständig weiter nach oben und beschimpfte sie auf abartige Weise. Er packte die Haare der Praktizierenden Frau Yang Xiuli und stieß ihren Kopf hart gegen die Wand. Frau Yang forderte mehrmals, auf die Toilette gehen zu dürfen. Da ihre Forderung immer wieder verweigert wurde, konnte sie den Urin nicht mehr halten und ließ ihn auf den Boden. Daraufhin wischte eine Polizisten den Urin auf und wischte mit dem in Urin getränkten Lappen im Gesicht von Frau Yang und beschimpfte sie gleichzeitig, obwohl Frau Yang schon längst ohnmächtig war.

Es kam auch zu sexuellen Belästigungen, aber glücklicherweise noch nicht in so einem großen Umfang wie die Massenvergewaltigung im Masanjia-Arbeitslager.

Als die 15 weiblichen Praktizierenden aufgehängt waren, wurden viele von ihnen mit Elektroschocks gequält. Allen anderen Praktizierenden wurde gedroht, wenn sie nicht folge leisten, in die Sonderzelle zu kommen.

Bis zum Vormittag des 20.06.2001 wurden die Praktizierenden etwa 40 Stunden lang aufgehängt und ihr Zustand war sehr kritisch.

Letzte Informationen bestätigten drei Todesopfer bei dieser Gewaltserie: Frau Zhang Yulan, 56 Jahre, Frau Li Xiuqin, 61 Jahre, und Frau Zhao Yayun, 54 Jahre.

Acht Praktizierende waren schwer verletzt und wurden ins Krankenhaus gebracht. Ihre Körper waren unterschiedlich stark geschädigt und erstarrt. Sie hatten mehr oder weniger ihr Gedächtnis verloren. Sie wurden nach einer kurzen Behandlung im Krankenhaus wieder mit den vier leicht verletzten Praktizierenden in die verschlossene Sonderzelle gebracht, sodass sie niemandem über die Todesfälle berichten konnten.

Um die Informationen zu blockieren, werden den Familienangehörigen der Praktizierenden seit dem 20.06. keinerlei Besuche erlaubt.

Praktizierende aus China
22.08.2001

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